Attraktivität – ein komplexer Begriff
Attraktivität leitet sich vom lateinischen Wort „attractivus“ ab und bedeutet: sehr anziehend aufgrund eines ansprechenden Äußeren, verlockend, begehrenswert und erstrebenswert.
Tatsache ist jedoch, dass Attraktivität immer im Auge des Betrachters liegt. Jeder einzelne Mensch zeichnet sich durch eine individuelle Wahrnehmung und persönliche Präferenzen aus. Während der eine blaue Augen schön findet, wirkt eine braune Augenfarbe auf den anderen anziehender. Attraktivität kann daher niemals objektiv festgelegt werden – jeder Mensch ist ein einzigartiges Kunstwerk.
Aber wie kommt es dann, dass manche Menschen trotzdem von ihrem Umfeld als besonders anziehend wahrgenommen werden?
Merkmale von Attraktivität
Attraktivität ist zwar für jeden Menschen etwas anderes. Dennoch gibt es ganz bestimmte Merkmale, die es wahrscheinlicher machen, dass jemand als attraktiv empfunden wird.
- Gesichtsform: Besonders attraktiv sind weibliche Gesichter, die reif und kindlich zugleich erscheinen. Bei Männern gelten kantige Gesichtsformen als attraktiv.
- Gesundes Aussehen: Vor allem Menschen mit einem gelblichen Gesichtsteint werden als gesund wahrgenommen. Diese Gesichtsfarbe entsteht durch den Anteil von Carotinoiden in der Haut. Etwa in Bananen und Tomaten enthalten, sind sie äußerst gesund.
- Glatte Haut: Eine straffe und gesunde Haut ist der Inbegriff von Jugendlichkeit, Schönheit und Gesundheit.
- Lange Beine: Sowohl bei Männern als auch Frauen wirken lange Beine äußerst attraktiv. Kurze Beine werden zumeist mit verschiedenen Krankheitsbildern wie Diabetes und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht.
Immer mehr Menschen sind dazu bereit, gezielt in ihr Aussehen zu investieren und entscheiden sich für eine professionelle ästhetische Behandlung. Dadurch ist es möglich, sich beispielsweise von hängenden Augenlidern oder einer Ohrenfehlstellung zu verabschieden.
Führt gutes Aussehen wirklich zu mehr Erfolg im Beruf? Bildquelle: Selbststaendigkeit.de
„Wahre Schönheit kommt von innen!“
Es mag ein altbekannter Spruch sein, doch deshalb ist es nicht weniger wahr: Attraktivität ist weitaus mehr als reine Äußerlichkeiten. Es gibt ganz bestimmte Charaktereigenschaften, die eine Person sehr anziehend bzw. sympathisch machen. Menschen, die beispielsweise echtes Interesse an ihrem Gegenüber zeigen, aufmerksam, ehrlich und leidenschaftlich sind, können ihre Attraktivität maßgeblich erhöhen.
Charaktereigenschaften spiegeln sich in der Ausstrahlung wider. Jemand, der vor Gesundheit strotzt, besitzt eine rosige Hautfarbe. Ein Mensch, der sich innerlich zufrieden fühlt, strahlt vielleicht besonders große Ruhe und Gelassenheit aus. (Vielleicht kennen Sie ja selbst so eine Person, in deren Gesellschaft man einfach nicht angespannt bleiben kann?)
Der Halo-Effekt: Schönheit und Schubladendenken
Der Grund, warum es attraktive Menschen im Job scheinbar leichter haben, findet sich im so genannten Halo-Effekt (Heiligenscheineffekt). Dieser besagt Folgendes: Wenn das Aussehen einer Person als attraktiv wahrgenommen wird, wird ihr automatisch und völlig unbewusst eine Reihe von positiven Eigenschaften zugewiesen. So werden attraktive Menschen beispielsweise sofort als fleißig, intelligent, kreativ und verlässlich eingeschätzt.
Allerdings gibt es auch eine Tendenz in die gegenteilige Richtung. Haben Sie sich vielleicht schon einmal ertappt, wie Sie an der Kompetenz eines Arbeitskollegen zweifelten – weil der eine auffällig große Nase hat? Der unbewusste Denkprozess dahinter: Menschen, die von ihrem Gegenüber als unattraktiv empfunden werden, werden negativ beurteilt.
Attraktivität in der Berufswelt
Jeder Mensch bekommt es – teils bewusst, teils unbewusst – in der Berufswelt mit Vorurteilen zu tun. Attraktive Menschen haben den Vorteil, dass sie oftmals von dem Bild, das Vorgesetzte und ihr Kollegium von ihnen haben, profitieren.
Weil ihnen nur positive Eigenschaften zugeschrieben werden, wird ihnen mehr zugetraut. So tendieren Personalchefs vor allem bei der Ausschreibung von Führungspositionen dazu, attraktive Mitarbeiter einzustellen. Weil das schöne Aussehen zu größerem Vertrauen des Vorgesetzten führen kann, ist dieser häufig sogar dazu bereit, einen höheren Gehalt zu bezahlen.
Wenn ihnen nur positive Eigenschaften zugeschrieben werden, wird ihnen mehr zugetraut, Selbststaendigkeit.de
Der schöne Schein: Attraktivität ist nicht alles
Ob wir es nun wollen oder nicht, visuelle Sinneseindrücke beeinflussen uns stark. Menschen neigen heutzutage zu immer mehr zur Oberflächlichkeit. Meist werden dabei vorschnell Urteile gefällt, die selten mit der Realität übereinstimmen. So sind Menschen, die wir als attraktiv wahrnehmen, nicht zwangsläufig intelligent. Genauso wenig lässt sich von einer vermeintlich zu groß geratenen Nase auf Kompetenzen und Fähigkeiten einer Person schließen.
Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Aussehen und Charaktereigenschaften. Demzufolge ist Attraktivität nicht ausschlaggebend für den Berufserfolg. Natürlich kann es vorkommen, dass gutes Aussehen den Vorgesetzten beim Vorstellungsgespräch imponiert. Es wird zudem sicher Fälle geben, in denen die Attraktivität mitentscheidend bei der Jobzusage ist.
Auf längere Sicht wird sich jedoch jeder Mensch in seinem neuen Beruf bemühen müssen, um die jeweiligen Leistungen zu erbringen. Erst mit der Zeit stellt sich heraus, wie qualifiziert jemand ist und welche Charaktereigenschaften er tatsächlich mit in den Job bringt.
Attraktiven Menschen werden irrtümlicherweise eine ganze Reihe von ausschließlich positiven Eigenschaften zugewiesen. Oftmals werden sie deshalb aufgrund ihres Aussehens ihren Mitarbeitern gegenüber bevorzugt. Dennoch sind die notwendigen Qualifikationen im Beruf noch immer sehr wichtig. Und wahre Schönheit kommt auch immer noch von innen!