Von der Besuchskarte zum Mini-Werbeflyer
Mit der Entwicklung der Buchdruckerkunst entstanden die ersten Besuchskarten, die im gesellschaftlichen Leben verwendet wurden. Es gab einen speziellen ‚Geheimcode‘, der bei einem Besuch in einem Privathaus auf der Karte vermerkt wurde. Damit wurde der Zweck des Besuchs erklärt. Auf dem traditionellen gesellschaftlichen Parkett existiert dieser Brauch heute noch.
Schon Ende des 18. Jahrhunderts gab es die ersten Geschäftskarten mit Zunftzeichen und Geschäftsadresse. Heute hat sich diese kleine Karte zu einem Mini-Werbeflyer für das eigene Geschäftsfeld gemausert.
Mehr als nur Kontaktdaten
Der Austausch von Kontaktdaten ist aber nicht er alleinige Zweck. Es geht auch um die Geste des Gebens und Nehmens, um Wertschätzung und nicht zuletzt um eine angenehme Selbstdarstellung. So kann schon zu Beginn einer Begegnung eine positive Stimmung entstehen.
Kleiner Knigge-Kurs für die Visitenkarte
Beim Umgang mit den kleinen Kärtchen gibt es aber doch so manchen Stolperstein. Lesen Sie hier, mit welchem Verhalten Sie Pluspunkte sammeln können:
- Bei geschäftlichen Begegnungen überreichen Sie Ihre Karte grundsätzlich gleich bei der Vorstellung – ohne große Gesten und Kommentare.
- Beachten Sie die Rangfolgen – als rangniedrigere Person überreichen Sie Ihre Karte zuerst.
- Auf Messen, Kongressen oder ähnlichen Veranstaltungen ist der Austausch auch am Ende der Begegnung möglich.
- Die Schrift sollte zum Empfänger zeigen und selbstverständlich überreichen Sie eine makellose Karte – ohne Eselsecken oder Flecken.
- Nehmen Sie sie wie ein Geschenk entgegen und lesen Sie sie sofort.
- Übernehmen Sie einen etwaigen Titel in die Anrede.
- Haben Sie einen ausreichenden Vorrat dabei. Am besten gut verstaut in einem schönen Visitenkarten-Etui
- Sind Sie an einem weiteren Kontakt mit einem Gesprächspartner interessiert, bieten Sie den Visitenkartentausch ruhig offensiv an.
- Seien Sie im privaten Bereich zurückhaltend mit Ihren Geschäftskarten
- Verwenden Sie im Kontakt mit ausländischen Geschäftspartnern zweisprachige Visitenkarten
- Im asiatischen Raum werden Visitenkarten mit beiden Händen und einer leichten Verbeugung überreicht.
- Wer eine Karte erhält, gibt auch eine zurück.
- Handschriftliche Änderungen, z. B. weil die Mobilnummer nicht mehr stimmt, sind unprofessionell.
Es ist übrigens durchaus legitim, sich nach einem Gespräch Notizen auf der Rückseite der Visitenkarte zu machen. Das erleichtert bei einem weiteren Kontakt die Kommunikation. Nutzen Sie den Informationsgehalt der Karte.
Visitenkartenideen, die inspirieren. Quelle: Pinguindruck.de
Ihre Visitenkarte repräsentiert Sie selbst
Deshalb ist es wichtig, ihr auch die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Das fängt schon bei der Papierqualität an. Das Material sollte sich gut anfühlen und nicht zu dünn sein. Im Beruf investieren Sie besser in gedruckte Karten; sie wirken in jedem Fall professioneller, als die am heimischen Computer entworfenen. Das Standardmaß für eine Visitenkarte beträgt 85 x 45 mm. Die Größe von 100 x 60 mm sollte nicht überschritten werden, da sie sonst nicht in die üblichen Archivierungssysteme passt.
Zahlen, Daten, Fakten
Gestalten Sie Ihre Visitenkarte klar und übersichtlich; sie liefert wichtige Informationen über Sie. Der Name, gegebenenfalls der Titel, die Position, Abteilung, Geschäftsadresse, Telefon-, Handynummer und die Mailadresse sollen auf einer Visitenkarte stehen.
Wer beruflich häufig im Ausland unterwegs ist, sollte sich zweisprachige Karten anschaffen. Dabei wird die Rückseite oft in englischer Sprache bedruckt. Wichtig hier: Das Länderkürzel D- für Deutschland entfällt. Schreiben Sie stattdessen ‚GERMANY‘ unter die Adresse. Beachten Sie auch, dass das Handy im englischen mobilephone, kurz mobile und im amerikanischen cellularphone, kurz cellphone heißt.
Nur nicht geizen
Bringen Sie Ihre Visitenkarten gekonnt unters Volk; dort gehören Sie nämlich hin. Lieber eine Karte mehr verteilen, als zu sparsam sein. Nutzen Sie dieses kleine Stückchen Papier, um Ihr Netzwerk zu erweitern und neue Kontakte zu knüpfen.
Aber bitte nicht vergessen: Eine Visitenkarte ist ein wichtiger Bestandteil der beruflichen Identität. Die Nichtbeachtung der Karte entspricht einer Nichtbeachtung der Person.