Vorteile eines Unternehmenskaufs
Nicht immer ist die Neugründung der Weg in die Selbstständigkeit. Viele entscheiden sich auch dafür, Nachfolger eines bestehenden und bereits etablierten Unternehmens zu werden. Bevor man sich jedoch einen Ratgeber zum Unternehmenskauf ansieht, sollte man die großartigen Vorteile kennen, die ein Unternehmenskauf mit sich bringt.
Zunächst einmal gilt: Ein bereits etabliertes Unternehmen kennt seinen Platz auf dem Markt, hat seine festen Stammkunden und ist einfacher fortzuführen. Man muss sich hier nicht wie bei einer Neugründung Gedanken darüber machen, welche Zielgruppe man ansprechen will und welche Produkte man einführt. All das ist schon geschehen. So kann man direkt in die Arbeit einsteigen und loslegen.
Was ebenfalls bereits vorhanden ist, sind Marketing-Kanäle und Lieferantenbeziehungen. Häufig werden bei einem Unternehmensverkauf auch die Mitarbeiter übertragen. Somit erhält man bereits funktionierende Teams, die das nötige Know-how für ihre Arbeit mitbringen.
Gemeinsamkeiten von Neugründung und Unternehmenskauf
Es gibt dennoch einige Parallelen zwischen der Neugründung eines Unternehmens und dem Kauf einer Firma. Viele begehen den Fehler zu denken, eine Firmenübernahme sei einfach. Das ist sie keineswegs! Denn hier müssen genauso wie bei einer Neugründung ein Businessplan geschrieben und eine Finanzierung gemacht werden. Es gibt einige Stolpersteine und Fallen beim Unternehmenskauf. Daher sollten angehende Selbstständige genau über die Feinheiten Bescheid wissen.
Wie genau funktioniert der Unternehmenskauf?
Wer sich für eine Unternehmensnachfolge entscheidet, erwirbt ein bestehendes Unternehmen und wird in der Folge als Geschäftsführer oder Investor aktiv. Die Grundvoraussetzung für diese Art der Selbstständigkeit ist oftmals ein hohes Eigenkapital. Gründe für den Unternehmensverkauf sind oft Alter oder Krankheit. Auch die wirtschaftliche Unsicherheit ist ein Faktor, der viele dazu bewegt, ihre Firma zu verkaufen.
Außerdem werden nicht alle Unternehmen von den Nachkommen des Unternehmers übernommen. Diese Firmen sind es dann, die zum Verkauf stehen und von Externen erworben werden können.
Der Kauf eines Unternehmens ist in der Regel recht komplex. Immerhin handelt es sich nicht Standardware, sondern um ein sehr individuelles Gut. Hier spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Sowohl die Mitarbeiter als auch die Produkte und Dienstleistungen sowie eventueller Immobilienbesitz sind relevant.
Es hilft, einen Berater zu engagieren. Dieser kann dabei helfen, eine richtige Entscheidung in Sachen Unternehmenskauf zu treffen. Zudem hilft dieser angehenden Selbstständigen durch die vielzähligen Schritte des Kaufprozesses hindurch.
Der Kauf eines Unternehmens ist nichts, was man überstürzen sollte. Bildquelle: Depositphotos.com
Unternehmenskauf: Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit
Vor dem Unternehmenskauf ist eine eingehende Beratung sinnvoll. Fachleute wissen genau, welche individuellen Faktoren es zu beachten gilt. Zudem macht es Sinn, einen Rechtsanwalt und Notar einzuschalten. Diese können die Gestaltung des Übernahmevertrags klären, damit dieser alles Wichtige enthält und aussagekräftig ist.
Nachdem der Unternehmenskauf in die Wege geleitet wurde, sollte man sich über die Finanzierung Gedanken machen. Welcher Unternehmenswert bzw. -preis ist realistisch? Welchen Kaufpreis kann man selbst realisieren? Stemmt man die Ausgaben mittels Eigenkapitals oder muss eine Fremdfinanzierung her?
Ein externer Gutachter kann dabei helfen, den Unternehmenswert zu ermitteln. Auch ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer macht in diesem Zuge Sinn. Immerhin sollte klar sein, ob der Unternehmenspreis angemessen ist oder nicht.
Die Übernahme muss genauestens geplant werden. Immerhin soll das Unternehmen auch nach dem Kauf wettbewerbsfähig bleiben und sich weiterentwickeln. Plant man daher irgendwelche Änderungen? Soll das Unternehmenskonzept gänzlich verändert werden? All das sollte vor dem Kauf gründlich durchdacht werden. Ein Businessplan kann dabei helfen. Hier werden kurz- und langfristige Ziele formuliert. Zudem können angehende Selbstständige festhalten, was in der Firma bestehen bleiben soll und was sie verändern wollen.
Haftungsrisiken: Das sollte man beim Unternehmenskauf beachten
Im Zuge eines Unternehmenskaufs sollten angehende Selbstständige dringend die Haftungsrisiken erwägen. Sonst kommt es womöglich dazu, dass die neu übernommene Firma in Steuerschulden versinkt.
Betrachtet werden sollten die Haftung gegenüber Altgläubigern, die Haftung für GmbH-Geschäftsanteile, die Haftung für Steuerschulden sowie die Haftung für Löhne und Gehälter. Ein weiterer Faktor ist die Haftung für Garantieleistungen.
All diese Haftungsrisiken sollten vor dem Unterzeichnen eines Vertrags klar sein. Andernfalls kann man sich schnell in ungewollte finanzielle Schwierigkeiten bringen. Vor dem Kauf ist es somit essenziell, einen Negativbescheid des Finanzamts anzufordern.