Einflussfaktoren bei der Unternehmensbewertung
Der Wert eines Unternehmens bemisst sich aus unterschiedlichen Faktoren: Dem Produktangebot, der Nachfrage, dem Wachstum und Geschäftsmodell, aber auch aus Vergleichswerten.
Im Rahmen von Kapitalbeschaffungsmaßnahmen und Verhandlungen mit Risikokapitalgebern stellt sich früher oder später die Frage nach dem aktuellen Unternehmenswert. Das Gründerteam sollte sich deshalb frühzeitig mit der Unternehmensbewertung auseinanderzusetzen. Nur wer den Wert des eigenen Unternehmens kennt und sinnvoll argumentieren kann, ist für die nächste Funding-Runde gut vorbereitet.
Wie wird der Anteil des Fundings berechnet?
Die Unternehmensbeteiligung ergibt sich aus dem Verhältnis von Investitionsvolumen beziehungsweise Transaktionswert und dem zuvor ermittelten Unternehmenswert. Der Unternehmenswert ist bei Startups schwer zu ermitteln, da vergangenheitsbezogene Daten fehlen und der Wert sich vor allem aus dem Wachstum der Zukunft bemisst. Deshalb sollten Gründer sich von einem kompetenten Unternehmensberater unterstützen lassen. Dieser kann aufgrund seiner Expertise eine realistische Unternehmensbewertung aufsetzen und einen Fundingplan erstellen.
Warum ist die Unternehmensbewertung bei Startups so schwierig?
In der Anfangsphase fehlen Umsätze und Gewinne. Das junge Unternehmen erwirtschaftet Verluste, deshalb sind DCF-Unternehmensbewertungen schwer möglich. Es handelt sich oft um neuartige Produkte und Dienstleistungen, die zwar hohe Wachstumsraten mit sich bringen können, aber eben auch eine große Unsicherheit. All diese Faktoren müssen individuell bei der Unternehmensbewertung berücksichtigt werden. Im Prinzip investieren Venture Capital Gesellschaften in die Zukunftsvision des Unternehmens. Die Annahmen der Unternehmensbewertung müssen deshalb plausibel und nachvollziehbar sein.
Es gilt die Werttreiber im Unternehmen zu identifizieren und diese für einen Investor in den Fokus zu rücken. Gründer sollten sich deshalb intensiv auf ein Investorengespräch vorbereiten und unterschiedliche Szenarien durchspielen. Nicht jedes Gespräch muss in einer finalen Entscheidung enden.
Zu beachten ist, dass ein Unternehmenswert immer einen subjektiven Charakter hat. Den richtigen oder wahren Unternehmenswert gibt es nicht. Wenn ein Käufer bereits ist 10 Mio. Euro für das Startup zu bezahlen, dann ist für ihn das Unternehmen so viel wert. Gründer und Kapitalgeber müssen deshalb den Preis verhandeln. Wenn beide Parteien ähnliche Ansichten über den Unternehmenswert haben, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Einigung.
Unternehmensbewertung bei Startup Unternehmen – Was ist mein Startup wert, selbststaendigkeit.de
In der Unternehmensbewertung wird zwischen zwei Bewertungen unterschieden. Auf der einen Seite haben wir die „pre money“ Bewertung, die den Unternehmenswert vor der Kapitaltransaktion wieder gibt und auf der anderen Seite die „post money“ Bewertung, die den Unternehmenswert nach der Transaktion ausdrückt. Vom Prinzip her spielt es keine Rolle welche Methode man verwendet, sondern dass Gründer und Kapitalgeber dieselbe Bewertungsgrundlage verwenden. Stellen sie also im Vorhinein sicher, dass beide Bewertungsergebnisse entweder „pre money“ oder „post money“ sind.
Bewertungsmethoden
Discounted-Cash-Flow-Methode (DCF)
Der Name dieser Methode spiegelt auch deren wichtigste Elemente wieder.
Die zukünftigen Cash-Flows des Unternehmens werden prognostiziert und anschließend auf den Gegenwartszeitpunkt abgezinst. Die Haupteinflussfaktoren auf den Unternehmenswert sind somit die erwarteten Erträge des Unternehmens in der Zukunft. Der Diskontierungssatz wird nach dem Ausfallrisiko gewählt.
Grundlage für die Prognose der Cash-Flows ist ein Unternehmensmodell, das auf den wichtigsten Werttreibern der betrachteten Branche basiert. Aus diesem Modell wird entsprechend der prognostizierten Entwicklung dieser Werttreiber die Unternehmensplanrechnung des Startups abgeleitet, welche wiederum die Basis für die Cash-Flow-Berechnung bildet. Insbesondere aufgrund der fehlenden Vergangenheitsdaten ist die Prognose der zukünftigen Unternehmensentwicklung – und somit auch die Prognose der bewertungsrelevanten Cash-Flows – bei Startups mit großen Unsicherheiten behaftet.
Einen nicht unerheblichen Einfluss hat der Zinssatz, der als Art Risikoprämie fungiert. Daher sollte der Zinssatz nicht unterschätzt werden. Schon kleinere Veränderungen können große Veränderungen im Wert bedeuten. Das Risiko eines Startups lässt sich nur schwer ermitteln, sodass eine Festlegung der Diskontierungsrate ebenfalls subjektiver Natur ist. Bei der Bewertung eines Startups wird in aller Regel eine eher hohe Diskontierungsrate zugrunde gelegt, was im Umkehrschluss eine niedrige Bewertung zur Folge hat.
Vorteilhaft ist, dass der mit der Anwendung der Discounted-Cash-Flow-Methode einhergehende Planungsaufwand zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Geschäftsmodell und der darauf aufbauenden Finanzplanung führt. Wenn erste Umsätze die Planzahlen untermauern und das Wachstum als wahrscheinlich gilt, ermöglicht das eine bessere Verhandlungsposition bei externen Geldgebern. Bei der Finanzplanung sollten zudem unterschiedliche Szenarien durchgespielt werden, sodass dem Investor unterschiedliche Entwicklungen gleich zu Beginn aufgezeigt werden können. Zudem sollten die Parameter in einer Excel-Tabelle erfasst werden, damit Änderungen schnell umgesetzt werden können. So sind Veränderungen im Rahmen von Verhandlungen kurzfristig möglich.
Venture-Capital-Methode
Investitionen in ein Startup weisen die Besonderheit auf, dass die Renditeerwartungen der Frühphaseninvestoren meist nicht durch Ausschüttungen kompensiert werden können. Die meisten Startups benötigen die Umsätze um das künftige Wachstum zu finanzieren. Deshalb erwarten die meisten Venture Capital Investoren einen hohen Kapitalertrag beim Ausstieg aus dem Unternehmen. Die Venture-Capital-Methode bezeichnet einen Bewertungsansatz, der diese Besonderheit berücksichtigt. Analog zur DCF Bewertung wird der Kapitalfluss, in Form des Kapitalertrags beim Verkauf der Anteile, auf den Gegenwartszeitpunkt abgezinst.
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