Digitale Nomaden – Was genau versteht man darunter?

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 14 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Das Wort digitaler Nomade ist heutzutage in aller Munde. Aber was genau versteht man eigentlich darunter? Wie arbeiten digitale Nomaden? Wie lebt man als digitaler Nomade und welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um digitaler Nomade zu sein? Bis noch vor ein paar Jahren war es unvorstellbar, dass jemand seinen Arbeitsplatz in Deutschland aufgibt und ihn gegen einen ortsunabhängigen Arbeitsplatz eintauscht. Doch das Internet macht genau das inzwischen möglich. Immer mehr Berufe können ausgelagert und online erledigt werden. Hinter dem Wort “Nomade” versteckt sich die Absicht nicht sesshaft zu sein, sondern stets herumreisen zu wollen.  

Welche Berufe haben digitale Nomaden?

Was versteht man unter dem Begriff “digitaler Nomade”? Es ist schwer, eine ganz klare Definition dafür zu finden. Grundsätzlich sind digitale Nomaden aber Personen, die als Freelancer, Online Unternehmer oder teilweise auch in einem Angestelltenverhältnis ihrer Arbeit ortsunabhängig nachgehen und dadurch online im Internet Geld verdienen. Digitale Nomaden arbeiten meist online und können deshalb sehr flexibel arbeiten. Wie es der Begriff bereits vermuten lässt, arbeiten digitale Nomaden meist digital. Sie vermeiden Berufe, in denen ihre physische Anwesenheit notwendig ist.

Digitale Nomaden können daneben auch als Blogger oder Softwareentwickler arbeiten. Andere sind im Online-Marketing tätig. Die Vielseitigkeit der Berufswahl ist hierbei grenzenlos. Manche Unternehmen bieten ihren Mitarbeiten inzwischen die Möglichkeit zumindest teilweise ortsunabhängig arbeiten zu können. Ortsunabhängiges Arbeiten erweitert dabei nicht nur den Horizont des Mitarbeiters, sondern regt auch zum internationalen Austausch mit anderen Kulturen an. Nicht nur der angestellte Mitarbeiter profitiert somit, sondern auch das Unternehmen.

Die Selbständigkeit als Voraussetzung

Viele digitale Nomaden sind tatsächlich ihr eigener Chef und arbeiten auf selbständiger Basis. Die Selbständigkeit ist aber keine Voraussetzung für das Nomadenleben. Inzwischen gibt es viele Firmen, die die Ortsunabhängigkeit ihrer Mitarbeiter sogar fördern.

Es kann jedoch sein, dass im Angestelltenverhältnis härtere Auflagen was die Arbeitsweise angeht, erfüllt werden müssen. Die Teilnahme an regelmäßigen Online Meetings kann zum Beispiel eine davon sein. Viele digitale Nomaden bevorzugen es jedoch von tropischen Gebieten zu arbeiten. Die Zeitverschiebung kann ihnen dabei ganz schön in die Quere kommen.

Ein sicherer und immer beständiger Internetzugang ist vor allem im Angestelltenverhältnis wichtig. Der digitale Nomade ist seinem Chef gegenüber verpflichtet die zugeteilten Aufgaben pünktlich und fristgemäß zu erledigen. Eine unbeständige Internetverbindung kann hierbei zum Verhängnis werden.

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Digitale Nomaden – Was genau versteht man darunter? Bildquelle: Depositphotos.com

Wie arbeiten digitale Nomaden?

Menschen, die als digitale Nomaden arbeiten, möchten die Möglichkeit haben von überall arbeiten zu können. Sie arbeiten von unterwegs. Alles, was ein digitaler Nomade benötigt ist, eine gute Internetverbindung.

Ein fester Arbeitsplatz wird dafür nicht benötigt. Der Laptop, das Smartphone und gut funktionierendes WiFi hingegen sind unabdingbar. Da digitale Nomaden keinen festen Arbeitsplatz haben, arbeiten viele von sogenannten Co-Working-Spaces. Dabei handelt es sich um eine Art Büro, in dem viele Gleichgesinnte sitzen. Der digitale Nomade mietet sich in dem Co-Working-Space einen Arbeitsplatz, von dem aus er in einer Art Bürogemeinschaft arbeiten kann.

Alternativ haben digitale Nomaden ihren Arbeitsplatz aber auch in Cafés oder arbeiten von zu Hause aus. Bei der Auswahl des Arbeitsortes achten digitale Nomaden aber immer auf eine gute Internetqualität. Sie entscheiden sich deshalb oft für Länder mit einer gut ausgebauten Infrastruktur.

Ortsunabhängigkeit als oberstes Kriterium

Der digitale Nomade möchte selbst bestimmen von wo aus er arbeitet. Ihm ist dabei egal, ob er im schon erwähnten Co-Working-Space oder an Muttis Essenstisch arbeitet. Digitale Nomaden sind meist freiheitsliebende Menschen. Sie möchten sich nicht permanent niederlassen und zu jeder Zeit die Möglichkeit haben ihre Zelte abzubrechen.

Jeder digitale Nomade entscheidet selbst wie wichtig ihm der Wechsel zwischen unterschiedlichen Orten ist. Für manche ist das Reisen tatsächlich kein Muss. Sie arbeiten deshalb von zu Hause aus und nutzen die Freiheit mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können.

Disziplin als oberste Regel

Viele digitale Nomaden arbeiten von den schönsten Plätzen dieser Erde. Der Meerblick gehört dabei genauso zur Büroausstattung wie der tägliche Spaziergang am nahegelegenen Strand. Disziplin ist deshalb die oberste Regel. Es kann sehr verhängnisvoll sein, die Arbeit auch mal liegen zu lassen, wenn das Meer direkt vor der Haustür ist.

Gerade wenn der digitale Nomade einen Ort auswählt, an dem viele Touristen Urlaub machen, kann die Verführung groß sein sich dem Urlaubsfeeling ebenfalls hinzugeben. Menschen, die sich entscheiden, als digitale Nomaden zu arbeiten, sind deshalb meist sehr diszipliniert und verlieren ihre Aufgaben nur selten aus dem Blick.

Ein Nachteil der ortsunabhängigen Arbeit kann zudem die freie Zeiteinteilung sein. Wohingegen im deutschen Arbeitsalltag das Wochenende großgeschrieben wird, neigt der digitale Nomade oft dazu auch am Wochenende noch schnell ein paar liegen gebliebene Aufgaben zu erledigen. Die Work-Life-Balance kann deshalb schnell ins Wanken kommen.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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