1. Tipp: Motiviert sein
Für eine Selbstständigkeit als Berater reicht Fachwissen allein nicht aus. Viel wichtiger ist die Frage, ob die Motivation und innere Einstellung des Existenzgründers für diese Aufgabe ausreicht; denn nur wenn der Existenzgründer Freude an der Tätigkeit als Berater hat und in der Lage ist, sich ständig neu zu motivieren, wird er erfolgreich sein. Die niedrige Eintrittsbarriere lädt nämlich auch viele andere Interessenten in diesen Markt ein; die Konkurrenz ist also groß. Bewerber, die keine neue Arbeitsstelle finden, oder Arbeitslose, die von der Agentur für Arbeit gefördert werden, sehen ihre letzte Chance in der Selbstständigkeit als Berater. Sie erhöhen den Konkurrenzdruck zusätzlich. Deshalb muss ein Existenzgründer für diesen Markt die richtige innere Einstellung und Motivation mitbringen; sonst wird er nicht erfolgreich, sondern Teil der ständigen Fluktuation sein.
2. Tipp: Disziplin einhalten
Disziplin ist für jeden Existenzgründer eine absolute Voraussetzung. Gerade diejenigen Gründer, die Berater werden wollen, sind besonders gefährdet, wenn sie die Disziplin nicht einhalten. Der leichte Zugang zum Beratungsmarkt ermöglicht zugleich eine minimale, also kostengünstige Geschäftsausstattung. So reichen ein Handy und der Laptop auf den Knien im gemütlich ausgestatteten Wohnzimmer als Arbeitsmittel völlig aus, sofern die Leistung stimmt. Auch ein Büro mit Wohlfühlcharakter erfüllt objektiv die Voraussetzungen an einen Arbeitsplatz für Berater. Doch dieses Ambiente mit Freizeitattitüde lädt nicht unbedingt zum disziplinierten Arbeiten ein. Wenn schließlich die Arbeitszeit privaten Interessen untergeordnet wird, ist die Disziplin dahin. Deshalb müssen Existenzgründer alle Einflüsse ausschließen, die ihre Professionalität beeinträchtigen könnten, und unbedingt ihre Disziplin einhalten.
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3. Tipp: Profil anlegen
Existenzgründer, die sich als Berater selbstständig machen wollen, müssen ein markantes Profil ihrer Dienstleistung anlegen. Nur so sind sie in der Lage, ihren Platz in der vielfältigen Beratungsbranche zu finden; denn die Konkurrenz besteht nicht nur aus den Beratern in Person, sondern auch aus den unterschiedlichen Arten von Beratung wie Unternehmensberatung, Personalberatung, Rechtsberatung, Eheberatung, IT-Beratung und viele mehr. Um sich vor unnötiger Konkurrenz aus fernerliegenden Beratungsfeldern zu schützen, müssen die Selbstständigen ihr Profil branchenbezogen gestalten. Von den direkten Wettbewerbern setzen sie sich durch eine Präzisierung ab, aus der die potenziellen Kunden bereits eine realistische Einschätzung der angebotenen Beratungsleistung gewinnen können. Das Profil anlegen, ist also nicht nur eine erste Maßnahme zur Kundengewinnung, sondern auch zum Ausschluss unliebsamen Wettbewerbs.
4. Tipp: Businessplan schreiben
Der wichtigste Tipp ist der Hinweis, dass ein Existenzgründer, der sich als Berater selbstständig machen will, wie jeder andere Existenzgründer auch, einen durchdachten Businessplan schreibt. Er zwingt ihn, sich mit allen Themen seiner künftigen Beratungstätigkeit auseinanderzusetzen.
5. Tipp: Zielgruppe bestimmen
Die Zielgruppe zu bestimmen, ist ein permanenter Prozess in der Beratungsbranche. Wenn auch der Existenzgründer die Zielgruppe im Businessplan beschrieben hat, muss deren Bestimmung in der Praxis ständig überprüft werden.
Berater werden: 10 Tipps, wenn Sie sich als Berater selbstständig machen wollen, selbststaendigkeit.de
6. Tipp: Nische finden
Die Wahl der Zielgruppe und nicht der Nische ist für einen Existenzgründer, der als Berater tätig werden will, eine viel zu große Marketingeinheit. In ihr tummeln sich zu viele Wettbewerber. Eine sicherere Basis für eine erfolgreiche Beratung ist eine Nische, die Bedarf an den angebotenen Dienstleistungen des Existenzgründers zeigt. Deshalb ist es für einen Existenzgründer wichtig, eine passende Nische für seine Beratung zu finden, in der er sein Expertenwissen vermarkten kann.
7. Tipp: Marktanalyse betreiben
Die Marktanalyse ist eine der stetigen und permanenten Aufgaben jedes selbstständigen Beraters. Der Bedarf an Beratung ist immer in Bewegung, wie die Digitalisierung der Geschäftsmodelle zeigt. Deshalb müssen die Beratungsleistungen den wechselnden Anforderungen gemäß der Marktanalyse angepasst werden. Da sich die Beratungsunternehmen selbst in ständigem Wandel befinden, ist es für einen Existenzgründer unerlässlich, seine Marktanalyse ununterbrochen zu betreiben.
8. Tipp: Internet einbeziehen
Ein Existenzgründer, der sich als Berater selbstständig machen will, muss seine Beratungsleistung bekannt machen und bewerben. Die Internetwerbung ist eine nicht zu vernachlässigende Werbeart. Ihre Basis ist eine klar gestaltete und leicht auffindbare Website; denn sie ermöglicht hohe Reichweiten, wenn sie die für die Suchmaschinenwerbung erforderlichen Voraussetzungen von SEA und SEO erfüllt. In den Sozialen Medien wie Facebook, Twitter, Google+, Xing, LinkeIn oder Instagram können zusätzliche für die Bekanntmachung von Beratungsleistungen wichtige Reichweiten erzielt werden. Hier kann man sich optimal als Berater bei seiner Zielgruppe positionieren. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist Kris Stelljes. Er beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem Vertrieb digitaler Produkte - und dies sehr erfolgreich. Mittlerweile ist er bekannt als Online Unternehmer, Investor, Autor und als Coach.
9. Tipp: Nebenberuflich beraten?
Für einen Existenzgründer könnte auch eine Selbstständigkeit als Berater auf nebenberuflicher Basis infrage kommen. Sie ist als Durchgangsstadium zur vollen Selbstständigkeit oder als Endstadium geeignet, wenn sich der Existenzgründer seiner Sache nicht sicher ist. Bis sich eine Selbstständigkeit in der Beratungsbranche selbst trägt, werden häufig drei bis fünf Jahre veranschlagt. Doch dieser Zeitraum beinhaltet keine Garantie dafür, dass die beratende Selbstständigkeit überhaupt erfolgreich wird. Der rasche Wandel in der Beratungsbranche sowie der Konkurrenzdruck erschweren den Existenzgründern, einen auskömmlichen Kundenstamm zu akquirieren. Für die künftigen Berater könnte es sinnvoll sein, dass sie ihre Selbstständigkeit im Nebenberuf starten, um den Markt für ihre Dienstleistungen zu sondieren. Wenn der Bedarf eine volle Selbstständigkeit nicht zulässt, ist vielleicht eine Nebentätigkeit als Berater möglich.
10.Tipp: Sonderfall Coaching
Coaching ist ein Sonderfall der Beratung. Der Markt für Coaching ist deutlich kleiner, als er von der Wirtschaftspresse dargestellt wird. Der Ausbildungsmarkt für Coachs dagegen boomt. Existenzgründer, die sich als Coach selbstständig machen wollen, sollten gleich mit einer Zusatzausbildung beginnen oder von einer Nebentätigkeit ausgehen; denn die wenigsten Coachs können ihre Tätigkeit in Vollzeit ausüben.
Existenzgründer, die sich als Berater selbstständig machen wollen, müssen prüfen, ob sie genügend motiviert und diszipliniert sind. Sie benötigen einen Businessplan und eine Kundennische. Die Marktanalyse und die Bestimmung der Zielgruppe gehören für jeden Berater zum Pflichtprogramm. Genauso wie die Werbung über das Internet. Genau wie andere Branchen, so kann man auch die Beratung erst im Nebenberuf testen. Dies sollte aber jeder Existenzgründer individuell entscheiden.