Neues Bild von einem guten Arbeitsplatz
Gute Dotierung, moderne Arbeitsmittel, Aufstiegsmöglichkeiten und beste Sozialleistungen werden als selbstverständlich vorausgesetzt. Wichtiger werden jetzt Merkmale wie Identifikation mit Job und Unternehmen, die erfahrene Wertschätzung, Grad der Selbstbestimmung, Verantwortungsumfang, Unternehmenskultur und Betriebsklima, Motivation und Zufriedenheit.
Mit diesen Erwartungen steigen auch die Anforderungen an die Führungskräfte im Unternehmen. Neue Mitarbeiter und auch das Stammpersonal fordern Führungskompetenz von Ihren Vorgesetzten ein. Aber wenn es daran mangelt …
„Menschen kommen zu Unternehmen, aber verlassen Vorgesetzte.“ sagt Dr. Reinhard Sprenger, einer der einflussreichsten Managementautoren in Deutschland. Namhafte Arbeitgeber in guter wirtschaftlicher Position scheinen zunächst reizvoll für viele Bewerber. Entwickelt sich jedoch das Verhältnis zum Vorgesetzten in die falsche Richtung, so kann dies auch durch einen sicheren Arbeitsplatz und gute Karrieremöglichkeiten nicht kompensiert werden.
Wenn die Führungskraft es also nicht schafft, den Mitarbeiter zu motivieren und erfolgreich in das Unternehmen, seine Projekte, Arbeitsweisen und Zukunftspläne einzubinden, ist der Verlust der Fachkraft beinahe vorprogrammiert. Damit und mit der Neubesetzung der Position verbundene Aufwände und Kosten könnte man sich in vielen Fällen sparen, wenn man Menschen souverän zu führen weiß, begeistern kann und gerecht fördert.
Management Basics: Was macht eine gute Führungskraft aus?
In einem kürzlich erschienenen Bericht von Spiegel Online ist zu lesen, dass „ein guter Vorgesetzter laut norwegischen Forschern vor allem fünf Eigenschaften braucht: Er muss Stress aushalten, Initiative ergreifen, Innovationen fördern, andere unterstützen und Ziele effektiv erreichen können.“ Eigenschaften, die einige Führungskräfte bereits mitbringen, andere jedoch erst lernen müssen.
Beherrschen unsere Führungskräfte die Management Basics? selbststaendigkeit.de
Im digitalen Zeitalter steht das Management noch vor einer weiteren Herausforderung, wie aus einem Interview der Wirtschaftswoche mit dem Berater Fabian Kienbaum hervorgeht. Demnach seien die Rahmenbedingungen der heutigen digitalen Welt nicht mehr dieselben wie früher. Heute gelte es, Teams zu führen, die aus Mitarbeitern unterschiedlicher Zeitzonen mit unterschiedlichen kulturellen und fachlichen Hintergründen zusammengesetzt seien. Die zunehmende Transparenz der heutigen Unternehmen durch Bewertungsplattformen wie „kununu“ zähle ebenfalls dazu. Hier werden Unternehmen ständig bewertet. Laut Kienbaum wollen Mitarbeiter sich nicht einfach in einer Hierarchie unterordnen und Anordnungen „von oben“ entgegennehmen, sondern mitreden und ernst genommen werden. Selbstverwirklichung und Wertschätzung sind heute wichtiger denn je.
Barbara H. Lutz zitiert in Ihrem Beitrag auf xing.com den HR-Berater Martin Claßen, der von einem „Paradigmenwechsel“ bei den zentralen Antreibern der Generation Y (Jahrgänge 1980 bis 2000) spricht. Nicht das teure Auto sei erstrebenswert, sondern tägliche Wertschätzung, Anerkennung und die Freiheit, sein Leben selbstbestimmt gestalten zu können
Ob eine Führungskraft gut ist, zeigt vor allem die Zufriedenheit der „Geführten“ und die Bilanz der geführten Gruppe. Um fehlbesetzte Führungsposten zu vermeiden, werden bei der Haufe-umantis AG Führungskräfte sogar von den Mitarbeitern gewählt. Hier entscheiden die „Betroffenen“, wer sie leiten soll. Einer grundlegenden Ablehnung dem Vorgesetzten gegenüber wird dadurch entgegengewirkt.
Auch für Führungskräfte ist Weiterbildung das A und O
Wichtig ist also, dass Führungskräfte wissen, worauf es heute beim „Führen“ ankommt, dass sie auf diese vielfältigen Aufgaben vorbereitet sind und eine gewisse „Rundum-Kompetenz“ mitbringen. Denn nicht nur das fachliche Know-how macht einen guten Manager aus, sondern vor allem die Sozialkompetenz entscheidet über den Erfolg als leitende Fachkraft. Unternehmer müssen deshalb in ihre Führungskräfte investieren, insbesondere Weiterbildungen ermöglichen, wenn sie mit Wandel und Fortschritt mithalten, letztlich im Wettbewerb bestehen wollen.
Tatsächlich bietet der Weiterbildungsmarkt eine Reihe von Seminaren und Ausbildungen an, die genau auf diesen Bedarf zugeschnitten sind. Beispielsweise gibt es bei der Seminar AG eine Ausbildung zum internen Konfliktmoderator, in der Leitungskräfte trainieren, wie bei Konflikten unterschiedlicher Art und Ursache vermittelt werden kann. Breiter aufgestellt ist die Ausbildung zum REFA-Organisationsreferenten beim REFA Bundesverband e.V. Hier lernen angehende Führungskräfte die Management Basics, u.a., wie man den aktuellen Herausforderungen des Führungsalltags begegnet. Ein Schwerpunkt bildet die Stärkung der Sozialkompetenz. Dazu gehört, das eigene Verhalten reflektieren und verändern zu können. Dies schafft die Voraussetzung, fachliches Know-how effizient zu kommunizieren und Teams erfolgreich zu leiten.
Nur einem qualifizierten Chef wird es gelingen, die Leistungspotenziale seiner Mitarbeiter für die Unternehmensziele zu erschließen. Diese Mitarbeiter tragen verantwortungsvoll und selbstbestimmt zum gemeinsamen Erfolg der Projekte bei. Ihre Motivation stärkt den Zusammenhalt, die Bindung an das Unternehmen und dessen Image zu einem mitarbeiterorientierten, attraktiven Arbeitgeber.