Die wichtigste Motivation jeder Existenzgründung ist es, auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Ihr Unternehmen soll Ihnen langfristig ein finanziell sorgenfreies Leben ermöglichen. Die Chancen für Ihren Erfolg als Unternehmer können Sie besser abschätzen, wenn Sie eine Rentabilitätsvorschau erstellen. Aber auch Kreditgeber interessieren sich für diese Planungsrechnung.
Der Rentabilitätsplan – für die erfolgreiche Kreditaufnahme Pflicht
Die Rentabilitätsvorschau zeigt, ob sich eine Existenzgründung in Zukunft rentieren wird. Das ist der Fall, wenn die erwarteten Umsätze und Erträge auf Dauer höher sein werden als die Aufwendungen inklusive des erwarteten Unternehmerlohns. Die Rentabilitätsplanung ähnelt der Gewinn- und Verlustrechnung, nur dass sämtliche Werte auf Prognosen beruhen.
Im Rahmen einer Unternehmensgründung ist es immer empfehlenswert, eine Rentabilitätsvorschau zu erstellen. Diese dient nicht nur dem eigenen Informationsbedürfnis, sondern auch als Nachweis gegenüber Dritten. In den folgenden Situationen werden Sie als Gründer mit Sicherheit eine Rentabilitätsvorschau benötigen.
Beispiel – hier ist eine Rentabilitätsvorschau gefragt:
- Bei Kreditverhandlungen zur Finanzierung Ihres Vorhabens: Kreditinstitute werden die Rentabilität Ihres Gründungsvorhabens bewerten wollen, bevor Sie Ihnen Geldmittel leihen.
- Wenn Sie zukünftige Eigenkapitalgeber gewinnen wollen: Mitgesellschafter überlegen sich genau, ob Sie in Ihr Startup investieren werden. Hier gehört die Erstellung einer Rentabilitätsvorschau zur Pflichtübung.
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Unabhängig davon können auch etablierte Unternehmen von diesem Planungsinstrument profitieren. Das gilt besonders, wenn Veränderungen anstehen, beispielsweise die Einführung neuer Produkte.
Existenzgründer erstellen eine Rentabilitätsvorschau in der Regel für die ersten drei Jahre. Denn spätestens nach dieser Frist sollte sich das Vorhaben rentieren. Allerdings sollten Sie zumindest im ersten Jahr Ihrer Existenzgründung die Planungsrechnung monatsweise aufschlüsseln.
Rentabilitätsplan-Tool erhalten
Die Rentabilitätsvorschau – Bestandteil der Business- und Finanzplanung
Die Rentabilitätsvorschau ist Teil des Finanzplans, den Sie für Ihren Businessplan anfertigen. Diese umfasst weiterhin:
- Umsatzplan
- Kostenplan
- Liquiditätsplan (Kapitalbedarfsplan)
- Finanzierungsplan
- Investitionsplan

Diese Teilpläne umfasst der Finanzplan, Selbststaendigkeit.de
Indem Sie eine Rentabilitätsvorschau erstellen, beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihren unternehmerischen Möglichkeiten. Sie können besser einschätzen, ob Ihre Ziele realistisch sind. Wenn Sie die Geschäftstätigkeit aufgenommen haben, dient der Plan als Richtschnur. Stärkere negative Abweichungen zeigen Handlungsbedarf.
Die Umsatzplanung als schwierigster Teil der Vorschau
Wenn Sie eine Rentabilitätsvorschau erstellen, müssen Sie zunächst die voraussichtlichen Umsätze planen. Dabei dürfen Sie sich nicht nur an Ihren vorhandenen Kapazitäten orientieren, sondern vorrangig an der erwarteten Nachfrage nach Ihren Produkten oder Leistungen. Legen Sie dabei die Ergebnisse Ihrer Marktanalyse, Wettbewerbsanalyse und SWOT-Analyse zugrunde.
Orientieren Sie sich bei der Planung an den Umsätzen vergleichbarer Unternehmen. Als Recherchequellen für diesen Zweck eignen sich beispielsweise Branchenberichte verschiedener Banken und Berufsverbände oder der IHK. Beachten Sie aber auch, dass individuelle Gegebenheiten wie der Standort oder spezielle Zielgruppen ebenfalls Einfluss auf den Umsatz haben. Und natürlich sollten Sie beim Benchmark mit vergleichbaren Unternehmen auch immer im Kopf behalten, dass ihre Wettbewerber unter Umständen schon mehrere Jahre am Markt vertreten sind, sich also bereits etabliert haben. Ein belastbarer Vergleich Ihrer Plan-Umsätze mit denen der Konkurrenz kann deswegen schwierig und nicht immer aussagekräftig sein.
Wenn Sie den Rentabilitätsplan zur Beantragung von Fördermitteln oder Krediten erstellen, erläutern Sie die Ertragsvorschau in nachvollziehbarer Form. Plausible und realistische Planungen sind gute Voraussetzungen für eine positive Beurteilung. Die Berechnung der erwarteten Umsätze könnte so aussehen:
Beispiel Umsatzplanung:
Erst schätzen Sie die Absatzmengen im Prognosezeitraum ab.
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Absatzplanung in Stück
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1. Jahr
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2. Jahr
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3. Jahr
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Produkt A
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1.950
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2.900
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4.050
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Produkt B
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105
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695
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1.550
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Produkt C
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55
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75
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110
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Summe
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2.110
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