Laden eröffnen: Ihr Weg zum Einzelhändler

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 28 Oktober, 2024
Lesezeit Minuten.
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Voraussetzungen für Ihre Geschäftseröffnung

Beschäftigen Sie sich in Vorbereitung Ihrer Existenzgründung mit allen rechtlichen Fragen rund um den Einzelhandel in Deutschland. Dazu gehören unter anderem die Preisangabenverordnung, das Wettbewerbs- und Verbraucherrecht.

Was die erlaubten Öffnungszeiten angeht, so gibt es in den Bundesländern jeweils individuelle Regelungen. Speziell für Lebensmittelbetriebe gilt die Lebensmittelhygieneverordnung. Auch der Jugendschutz, der Brandschutz und der Arbeitsschutz für Mitarbeiter ist für Ladenbetreiber relevant.

Persönliche Kompetenzen

Eine Ausbildung im Einzelhandel ist ideal, aber keine zwingend notwendige Voraussetzung. Auch als Quereinsteiger können Sie einen Laden eröffnen. Berufserfahrung in der Branche ist jedoch empfehlenswert, zum Beispiel durch Jobs.

Sie müssen Ihre Kunden zu den angebotenen Waren beraten können. Je nach Sortiment brauchen Sie deshalb bestimmte Fachkenntnisse. Eventuell bringen Sie diese schon mit, weil Ihre Geschäftsidee auf individuellen Interessen oder beruflichem Spezialwissen beruht.

Was die persönlichen Voraussetzungen angeht, so ist ein freundliches und serviceorientiertes Auftreten unerlässlich. Außerdem brauchen Sie Verkaufstalent. Das heißt, Sie müssen die Bedürfnisse Ihrer Kunden verstehen und diese von Ihrem Angebot überzeugen.

Wichtig ist darüber hinaus Geschäftssinn, um Chancen erkennen und Risiken abwägen zu können. Verhandlungsgeschick für günstige Konditionen bei Lieferanten ist ebenso gefragt wie Organisationstalent, damit Sie den Überblick über den Warenbestand, Verkaufszahlen, Finanzen und alle betrieblichen Abläufe behalten.

Grundwissen in Buchführung, Kalkulation und Finanzplanung ist wichtig, selbst wenn Sie in diesem Bereich professionelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Mit Offline- und Onlinemarketing sollten Sie sich ebenfalls auskennen. Dabei hilft Ihnen Ihre Kreativität, mit der Sie Ideen für die Produktpräsentation, die Gestaltung des Geschäfts und das Marketing entwickeln.

Networking-Fähigkeiten sind für lokale Unternehmen besonders wichtig, denn Kooperationen können ein wirkungsvolles Instrument für die Kundengewinnung sein. Nicht zuletzt brauchen Sie vor allem in der Anfangsphase Durchhaltevermögen und Sie dürfen auch mit den in dieser Branche üblichen Arbeitszeiten kein Problem haben.

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Geschäftsidee entwickeln: Das Konzept für Ihren Laden

Planen Sie Ihr Geschäftskonzept sorgfältig, damit Sie sich gegenüber Ihren Wettbewerbern und vor allem dem Onlinehandel behaupten können. Dafür müssen Sie Ihren Kunden ein besonderes Einkaufserlebnis bieten, zum Beispiel mit einem Nischensortiment, regionalen Waren oder einer einladenden Atmosphäre. Je nach Ausrichtung können Zusatzangebote wie Lieferservice, Reparaturen, personalisierte Produkte oder Kurse zur Kundengewinnung und -bindung beitragen.

Ob Weinhandel, Elektronikgeschäft oder Modeboutique, für viele Gründer sind persönliche Interessen oder vorhandenes Fachwissen ausschlaggebend für die Wahl des Warensortiments. Es muss aber auch eine lokale Nachfrage bestehen, die vorhandene Anbieter noch nicht abdecken.

Neben der Entscheidung für das grundsätzliche Profil und Sortiment sind für die Entwicklung des Geschäftskonzepts noch weitere Überlegungen notwendig. Hier sind einige Anregungen dafür:

  • Durch welche Alleinstellungsmerkmale wird sich Ihr Laden von der Konkurrenz abheben?
  • Wie sollen Kunden Ihr Geschäft wahrnehmen? (z. B. Exklusivität, Gemütlichkeit, Tante-Emma-Laden)?
  • Beruht Ihr Konzept auf bestimmten Werten (z. B. Nachhaltigkeit, Innovationsgeist, Tradition, Regionalität)?
  • Welche Preispolitik möchten Sie verfolgen (günstig, mittel- oder hochpreisig)?
  • Wie soll der Verkaufsraum aufgeteilt werden? Brauchen Sie Umkleidekabinen oder Beratungsecken?
  • Wird ein Onlineshop den stationären Laden ergänzen, eventuell mit Click-and-Collect-Angebot, oder werden Sie zusätzlich über Amazon verkaufen?
  • Gibt es bestimmte Trends, die Sie aufgreifen möchten?

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Franchise: ja oder nein?

In der Einzelhandelsbranche gibt es viele Franchisesysteme für die unterschiedlichste Waren. Wenn Sie einen Laden eröffnen möchten, könnte Franchising daher eine Option sein. Ob Sie diese wählen oder lieber komplett eigenständig gründen, hängt von Ihrer Risikobereitschaft und Ihrem Wunsch nach unternehmerischer Freiheit ab.

Beim Franchising profitieren Sie davon, dass die Marke bereits bekannt ist, was den Markteintritt erleichtert. Sie setzen bewährte Geschäftspraktiken um und erhalten umfangreiche Unterstützung für die Eröffnung und im laufenden Betrieb. Dazu gehören Schulungen, Beratung und zentrales Marketing durch den Franchisegeber. Häufig können Sie vorteilhafte Einkaufskonditionen nutzen, da Sie von Rabatten profitieren.

Nachteilig sind die Gebühren, die Sie an den Franchisegeber zahlen, sowohl für den Einstieg als auch laufend, oft als Umsatzbeteiligung. Sie müssen bestimmte Vorgaben einhalten, etwa was das Sortiment, die Preise und die Ladengestaltung angeht. Das schränkt Ihre unternehmerische Freiheit ein und Sie haben weniger Spielraum für Innovationen und Anpassungen.

Wenn Sie ohne Franchising einen eigenen Laden eröffnen, treffen Sie alle unternehmerischen Entscheidungen selbst. Sie sind flexibler und können schnell auf lokale Marktveränderungen reagieren, neue Ideen ausprobieren und eine eigene Markenidentität entwickeln. Nicht zuletzt entfallen die Franchisegebühren.

Der komplett eigenständige Start kann jedoch herausfordernd sein, da Sie Ihr Geschäft von Grund auf planen und erst etablieren müssen. Das braucht mehr Zeit und es besteht ein größeres Risiko für Fehlentscheidungen. Auch kann es schwieriger werden, einen Kredit zu bekommen, da das Misserfolgsrisiko höher ist als beim Franchising.

Laden übernehmen

Vielleicht bietet sich Ihnen die Möglichkeit, einen Laden zu übernehmen, den der Inhaber aufgeben möchte. Das kann eine Chance sein, denn es ist bereits ein Kundenstamm vorhanden und Sie müssen das Konzept nicht von Grund auf neu entwickeln. Sie werden wahrscheinlich schneller Gewinn erzielen.

Prüfen Sie das Angebot jedoch gründlich. Lassen Sie am besten von Experten die Finanzen und bestehende Verträge begutachten. In welchem Zustand sind die Räume, das Inventar und die Warenvorräte? Wie wird das Geschäft in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Diese Aspekte sollten sich im Übernahmepreis widerspiegeln.

Unterstützung für die Gründungsphase dank AVGS

Wenn Sie arbeitssuchend gemeldet sind, beantragen Sie bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter einen AVGS für ein Gründercoaching. Das ist auch möglich, falls Sie keine Leistungen beziehen oder Arbeitslosigkeit droht. Sie können sich auf diese Weise kostenlos bei der Erstellung des Businessplans unterstützen lassen und erhalten individuelle Beratung zu vielen anderen Fragen Ihrer Gründung.

So sollte der Businessplan für Ihren Laden aussehen

Bereiten Sie Ihre Gründung mit einem Businessplan vor, wenn Sie einen Laden eröffnen möchten. Dieser veranlasst Sie dazu, sich intensiv mit wichtigen Fragen Ihres Projekts zu beschäftigen.

Nicht zuletzt brauchen Sie ihn für die Finanzierung. Denn Kredit- und Fördermittelgeber und gegebenenfalls Investoren bewerten auf dieser Grundlage die Erfolgschancen Ihrer Gründung.

Executive Summary

Der Businessplan beginnt mit einer Executive Summary. Das ist eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte auf ein bis zwei Seiten. Dabei kommt es darauf an, das Geschäftsmodell verständlich zu erklären und die Erfolgsaussichten zu begründen. Ziel ist es, potenziellen Kapitalgebern einen guten ersten Eindruck zu vermitteln.

Geschäftsmodell definieren

Hier beschreiben Sie das Konzept Ihres Geschäfts und wie Sie damit Geld verdienen. Welche Waren und ergänzenden Dienstleistungen bieten Sie an? Wie schaffen Sie für die Kunden einen Mehrwert? Erklären Sie auch das geplante Preismodell.

Gründer vorstellen

In diesem Abschnitt stellen Sie sich selbst und gegebenenfalls Ihre Mitgründer vor. Zeigen Sie, dass Sie die notwendigen Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten besitzen, um ein eigenes Einzelhandelsgeschäft erfolgreich führen zu können. Informieren Sie über Ihre Ausbildung, die beruflichen Erfahrungen und relevante persönliche Eigenschaften. Was motiviert Sie zur Gründung?

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Markt und Wettbewerb analysieren

In diesem Abschnitt beschreiben Sie sowohl Ihre Zielgruppe als auch die Konkurrenz. Erklären Sie anhand von demografischen Merkmalen, wen Sie mit Ihrem Angebot ansprechen möchten, was die wesentlichen Bedürfnisse dieser Kunden sind, wo sie leben und welches Kaufverhalten für sie typisch ist. Nutzen Sie für die Marktanalyse seriöse Statistiken und Marktforschungsberichte.

Analysieren Sie Ihre Wettbewerber, also die regionalen Geschäfte mit ihren Voll- oder Teilsortimenten sowie den Onlinehandel. Was bieten diese an und was nicht? Wo liegen Stärken und Schwächen?

SWOT-Analyse erstellen

Mit einer SWOT-Analyse setzen Sie die Stärken und Schwächen Ihre geplanten Existenzgründung zu externen Chancen und Bedrohungen in Beziehung und leiten daraus Handlungsstrategien ab. Eine Stärke kann zum Beispiel Ihr Spezialwissen über das Produktsortiment sein. Zu den typischen Schwächen gehören begrenzte finanzielle Ressourcen. Bestimmte Markttrends können eine Chance bieten und mögliche Konjunkturabschwünge sind Bedrohungen.

Coaching für Ihren Finanzplan

Der Finanzplan für eine Geschäftsgründung ist komplex und seine Erstellung anspruchsvoll. Ein professionelles Gründercoaching hilft Ihnen dabei, diese Herausforderung zu meistern. Mit einem AVGS ist das für Sie komplett kostenlos.

Finanzen planen

Die Finanzplanung ist der umfangreichste und komplexeste Abschnitt des Businessplans, die sechs Teilpläne umfasst. Sie prognostizieren damit Ihren voraussichtlichen Umsatz für die ersten Monate und Jahre, planen Investitionen und die laufend anfallenden Kosten. Auf dieser Basis erstellen Sie eine Rentabilitätsvorschau, die zeigt, ab wann Sie mit Ihrem Laden voraussichtlich Gewinn erwirtschaften werden.

In der Liquiditätsplanung stellen Sie wöchentlich, monatlich oder quartalsweise alle erwarteten Ein- und Auszahlungen gegenüber. Führen Sie diese auch nach der Gründung fort, um drohende Liquiditätsengpässe rechtzeitig zu erkennen.

Aus dem Liquiditätsplan leiten Sie den Kapitalbedarf für die Ladeneröffnung ab und planen die Finanzierung. Stellen Sie dafür dar, was Sie an Eigenkapital einbringen können und in welcher Höhe Sie ein Darlehen benötigen.

Exkurs: Die Finanzen für Ihren eigenen Laden

Bevor Sie Ihren Laden eröffnen können, sind zahlreiche Investitionen notwendig und auch die ersten Kosten fallen an. Wie viel Startkapital Sie brauchen, hängt vor allem von der Art des Warensortiments, der Größe des Ladens, den notwendigen Umbau- und Renovierungsarbeiten und den Mietkosten ab. Vielleicht möchten Sie auch eine Immobilie erwerben, in der Sie Ihr Geschäft eröffnen.

Neben dem Eigenkapital, welches Sie selbst und eventuell Ihre Mitgründer oder Investoren einbringen, müssen Sie in der Regel ein Darlehen beantragen. Ihre Bank berät Sie auch zu geförderten Möglichkeiten der Finanzierung für Gründer. Dazu zählen günstige Kredite und öffentliche Bürgschaften. Für ein außergewöhnliches Geschäftsmodell kann Crowdfunding eine ergänzende Möglichkeit der Finanzierung sein.

Startkosten für Ihren Laden

Planen Sie für den Start folgende Investition und Ausgaben ein:

  • Mietkaution und erste Mietzahlungen, alternativ Immobilienkauf
  • Umbau, Renovierung
  • Ladeneinrichtung (Regale, Ladentheken, Beleuchtung, Dekoration)
  • Anfangsbestand an Waren
  • Kassensystem
  • IT- und Telefonanlage
  • Überwachungs- und Sicherheitstechnik
  • Steuer- und Rechtsberatung
  • Kosten für Gründungsformalitäten (Gewerbeanmeldung, ggf. Notar und Handelsregistereintrag)
  • Website-Erstellung
  • Marketingkampagne für den Start

Während der Gründungs- und Startphase müssen Sie auch Ihre private Lebensführung finanzieren, obwohl das Geschäft noch keinen Gewinn abwirft. Dabei kann Sie der Gründungszuschuss entlasten. Beantragen Sie diesen, wenn Sie seit wenigstens einem und noch für mindestens 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. So sind Fördermittel von bis zu etwa 20.000 € möglich. Für den Antrag bei der Arbeitsagentur brauchen Sie auch den Businessplan. Kümmern Sie sich deshalb rechtzeitig um einen AVGS, um professionelle Unterstützung für die Businessplanerstellung nutzen zu können.

Kosten kalkulieren - so geht's

Zum Finanzplan gehört auch die Planung der laufenden Kosten für die Zeit nach dem Start. Denken Sie dabei an folgende Positionen:

  • Ladenmiete oder Pacht für ein eingerichtetes Ladengeschäft
  • Nebenkosten wie Strom, Wasser, Heizung, Abfallentsorgung
  • Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialversicherungsbeiträge, Weiterbildungen)
  • Wareneinkauf inkl. Logistik- und Transportkosten
  • Reinigung, Instandhaltung, Reparaturen
  • Versicherungen
  • Marketing und Werbung
  • Beratungen (Steuer- und Rechtsberatung, Innenarchitektur)
  • Dienstleistungen (Buchführung, Schaufenstergestaltung, Security)
  • Internet und Telefon
  • Website-Hosting
  • Softwarelizenzen
  • Büro- und Verbrauchsmaterial
  • Bankgebühren und Finanzierungskosten
  • Rundfunkbeitrag
  • ggf. GEMA-Gebühren für Hintergrundmusik
  • IHK-Beitrag
  • Steuern

Beachten Sie bei Ihrer laufenden Finanz- und Liquiditätsplanung, dass unvorhersehbare Ereignisse Ihren wirtschaftlichen Erfolg beeinträchtigen können, etwa eine Baustelle direkt vor dem Laden. Planen Sie deshalb eine angemessene Reserve ein.

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In 8 Schritten zum eigenen Laden

Wenn Sie Ihr Geschäftskonzept erarbeitet haben, müssen Sie folgende Schritte absolvieren, um Ihr Vorhaben umzusetzen.

1. Finden Sie den perfekten Standort

Der richtige Standort ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Ihren Laden. Er sollte sich dort befinden, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Analysieren Sie auch die Größe des Einzugsgebiets. Gute Sichtbarkeit, zum Beispiel an einer belebten Einkaufsstraße, ist ein Pluspunkt. Denn so ziehen Sie Laufkundschaft an, die sich spontan für einen Besuch Ihres Geschäfts entscheidet.

Prüfen Sie für jeden möglichen Standort, ob es in der Nähe ähnliche Geschäfte gibt und der Markt eventuell schon gesättigt ist. Läden in der Nachbarschaft, die eine ähnliche Zielgruppe ansprechen, aber über ein etwas anderes Sortiment verfügen, können hingegen vorteilhaft sein.

Die Größe des Geschäfts muss zum Konzept passen. Eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß sowie Parkmöglichkeiten in der Nähe sind günstig. Achten Sie auf einen barrierefreien Zugang. Optimal sind ein großes Schaufenster und die Möglichkeit, Werbeelemente anzubringen.

Die Ladenmieten sind an guten Standorten teuer. Bewerten Sie mithilfe der Finanzplanung, was Sie sich in dieser Hinsicht leisten können. Eventuell besitzen Sie auch eine eigene Immobilie, die sich für eine Ladeneröffnung eignet. Bei guter Lage ist das sehr vorteilhaft, da mit der Miete ein großer Kostenblock entfällt.

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2. Rechtsform wählen

Für die Gründung müssen Sie eine bestimmte Rechtsform wählen. Diese Entscheidung wirkt sich unter anderem auf die Haftung für Unternehmensschulden und auf die steuerliche Behandlung aus.

Ein Einzelunternehmen gründen Sie allein, entweder als Kleingewerbe oder als in das Handelsregister eingetragene/r Kauffrau/-mann. Sie haften in diesem Fall mit Ihrem gesamten Privatvermögen für Geschäftsschulden, müssen aber auch den Gewinn nicht teilen und können alle unternehmerischen Entscheidungen allein treffen.

Wenn Sie ein kleines Geschäft mit einem oder mehreren Geschäftspartnern gründen, kann sich dafür die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) eignen. Diese Personengesellschaft hat immer kleingewerblichen Charakter und wird nicht in das Handelsregister eingetragen. Alle Gründer haften gesamtschuldnerisch unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen für Unternehmensverbindlichkeiten.

Die offene Handelsgesellschaft (OHG) ist eine Personengesellschaft, die ins Handelsregister eingetragen wird. Das ist bei einem größeren Geschäftsumfang notwendig, wenn das Unternehmen nicht mehr als Kleingewerbe bewertet werden kann. Alle Gesellschafter haften unbeschränkt mit dem Privatvermögen.

Auch die Kommanditgesellschaft (KG) ist eine Personengesellschaft mit Handelsregistereintrag. Sie hat zwei Arten von Gesellschaftern: den Komplementär, der unbeschränkt haftet, und die Kommanditisten, deren Haftung auf die Einlage beschränkt ist.

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine Kapitalgesellschaft, bei der jeder Gesellschafter nur mit seiner Einlage haftet. Sie können sie im Team oder allein gründen, etwa um Ihr Privatvermögen zu schützen. Die im Unternehmen verbleibende Eigenkapitaleinlage (Stammkapital) beträgt mindestens 25.000 Euro, wovon zum Gründungszeitpunkt wenigstens die Hälfte eingebracht sein muss.

Die Unternehmergesellschaft (UG) (haftungsbeschränkt) funktioniert wie die GmbH, nur dass die Anforderungen an das Stammkapital geringer sind. Ein Teil des Gewinns ist regelmäßig einzubehalten, bis 25.000 Euro erreicht sind. Kapitalgesellschaften müssen höhere Anforderungen an die Gründungsformalitäten und Rechnungslegung erfüllen.

3. Gewerbe anmelden

Sofern Sie nicht als Einzelunternehmen starten, müssen Sie zunächst Ihre Personen- oder Kapitalgesellschaft gründen. Außer für ein kleingewerbliches Einzelunternehmen oder eine GbR ist zudem ein Eintrag in das Handelsregister notwendig.

Sie dürfen Ihren Laden eröffnen, wenn Sie ihn beim Gewerbeamt Ihrer Stadt oder Gemeinde angemeldet haben. Dafür fallen Gebühren an. Das Gewerbeamt informiert die Industrie- und Handelskammer, wo Sie Pflichtmitglied sind.

Melden Sie sich auch beim Finanzamt an, und zwar online über ELSTER, mit dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Sie erhalten dann Ihre Steuernummer und auf Antrag die USt-Identnummer.

4. Versicherungen abschließen

Unverzichtbar ist eine Betriebshaftpflichtversicherung. Diese begleicht Schadenersatzansprüche nach Personen- oder Sachschäden, die im Zusammenhang mit dem Betrieb Ihres Ladens entstehen können, etwa wenn sich ein Kunde in Ihrem Geschäft ernsthaft verletzt.

Empfehlenswert ist auch eine Geschäftsinhaltsversicherung, die Schäden an Ihrer Einrichtung und der Ware ersetzt, die beispielsweise durch Brand, Leitungswasser oder Vandalismus entstehen. Achten Sie darauf, welche Schadensursachen eingeschlossen sind.

Die Betriebsunterbrechungsversicherung erstattet entgangenen Gewinn und laufende Fixkosten, wenn Ihr Geschäft aufgrund eines Schadens, etwa durch Brand, für einen begrenzten Zeitraum geschlossen bleiben muss.

Eine Rechtsschutzversicherung deckt Anwalts- und Gerichtskosten bei rechtlichen Auseinandersetzungen, etwa mit Lieferanten, Kunden, dem Vermieter oder Mitarbeitern.

Verpflichtend ist die Anmeldung Ihres Unternehmens bei der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) für die gesetzliche Unfallversicherung.

5. Geschäftskonto eröffnen

Auch wenn Sie nur einen kleinen Laden eröffnen, brauchen Sie ein Geschäftskonto. So können Sie die privaten von den geschäftlichen Finanzen trennen, behalten die Übersicht und erleichtern Ihre Buchhaltung.

Achten Sie darauf, dass das Konto alle Funktionen bietet, die Sie brauchen. Dazu gehört bei Einzelhandelsgeschäften auch die Möglichkeit der unkomplizierten und kostengünstigen Bargeldeinzahlung. Vergleichen Sie die Gebühren. Wie hoch sind die Grundgebühr und die Kosten für Transaktionen, die Sie regelmäßig nutzen?

6. Buchhaltung aufsetzen

Mit der Buchführung erfüllen Sie gesetzliche Pflichten und schaffen die Grundlage für das Finanzmanagement. Sie können Aufgaben der laufenden Buchführung auch an einen Buchführungsservice oder ein Steuerbüro delegieren.

Verwenden Sie eine für den Einzelhandel geeignete kaufmännische Software. Wenn Sie ein elektronisches Kassensystem nutzen, beachten Sie die Kassensicherungsverordnung.

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7. Personal einstellen

Verkaufspersonal steht in direktem Kundenkontakt und hat daher einen großen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung Ihres Ladens. Es ist günstig, wenn die Mitarbeiter bereits Fachkenntnisse mitbringen, was den Einzelhandel oder Ihr Warensortiment angeht.

Geben Sie aber auch Quereinsteigern eine Chance, denn für den Umgang mit Kunden kommt es vor allem auf Soft Skills an. Das Personal sollte freundlich auftreten, beraten können und sich engagiert um die Anliegen der Kunden kümmern.

Nutzen Sie für das Recruiting Online-Jobportale, die Arbeitsagentur, das Jobcenter, Social Media oder Anzeigen in der lokalen Presse. Auch Aushänge am Laden und die Nachfrage im persönlichen Netzwerk bringen oft Erfolg.

8. Marketing und Vertrieb planen

Für das Marketing kombinieren Sie Offline- und Online-Methoden. Verteilen Sie vor allem vor der Neueröffnung Flyer und werben Sie mit Aushängen. Schalten Sie auch Anzeigen in regionalen Zeitungen, die von Ihrer Zielgruppe gelesen werden.

Die Schaufenstergestaltung hat einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung Ihres Geschäfts. Für die Kundenbindung eignen sich Bonusprogramme. Eventuell besteht die Möglichkeit, mit Micro-Influencern zusammenzuarbeiten.

Organisieren Sie für die Eröffnung Ihres Ladens ein Event mit Sonderangeboten, kleinen Geschenken und anderen passenden Aktionen. Nehmen Sie an lokalen Veranstaltungen teil, etwa mit der Präsentation Ihrer Ware oder Verkostungen.

Nutzen Sie Online-Marketing, selbst wenn Sie kein zusätzliches E-Commerce betreiben. Denn viele Kunden informieren sich im Netz. Eine Website kann dabei helfen, aber auch Social Media bietet kostengünstige und wirkungsvolle Möglichkeiten, die Reichweite zu erhöhen und Kunden zu binden.

Pflegen Sie Ihr Google-Unternehmensprofil, damit Ihr Geschäft bei lokalen Suchanfragen und auf Google Maps sichtbar wird.

Die Checkliste für Ihr Ladengeschäft

Folgende Checkliste fasst noch einmal die wichtigsten Schritte zusammen, mit denen Sie Ihren eigenen Laden eröffnen:

Ausschnitt - Laden eröffnen

Diese Steuern müssen Sie zahlen

Aufgrund des komplexen Steuerrechts ist professionelle Steuerberatung empfehlenswert. Trotzdem sollten Sie die wichtigsten Steuerarten kennen, die hier kurz vorgestellt werden.

Ob Sie Einkommensteuer oder Körperschaftsteuer zahlen, hängt von der Rechtsform ab. Die Einkommensteuer ist für Einzelunternehmen und Gesellschafter von Personengesellschaften relevant. Hier zählt der Gewinn(-anteil) aus dem Unternehmen zum persönlichen zu versteuernden Einkommen, das dem individuellen Steuersatz unterliegt.

Die Körperschaftsteuer zahlen Kapitalgesellschaften wie die GmbH und die UG (haftungsbeschränkt) auf den Ertrag des Unternehmens.

Mit einem Laden sind Sie gewerbesteuerpflichtig. Berechnungsgrundlage dafür ist der Gewerbeertrag, der durch einige Korrekturen aus dem Gewinn ermittelt wird. Einzelunternehmen und Personengesellschaften können dabei einen Freibetrag von 24.500 Euro abziehen. Die Höhe der Gewerbesteuer hängt auch von Ihrem Standort ab, da jede Gemeinde den Gewerbesteuerhebesatz selbst festlegt.

Weiterhin ist die Umsatzsteuer relevant. Sie schlagen auf Ihre Verkäufe 19 oder 7 % Umsatzsteuer auf. Achten Sie darauf, welche Umsätze Sie mit welchem Satz besteuern müssen. Das ist nicht in jedem Fall einfach zu bestimmen.

Die Umsatzsteuer führen Sie regelmäßig in Verbindung mit den Umsatzsteuervoranmeldungen ab. Dabei können Sie die selbst für Waren oder Betriebsausgaben gezahlte Vorsteuer abziehen. Die Kleinunternehmerregelung mit Steuerbefreiung bei einem Jahresumsatz von bis zu 22.000 Euro kann eventuell für sehr kleine, nebenberuflich betriebene Läden Bedeutung haben.

Häufige Fragen zur Ladeneröffnung

Sie möchten einen Laden eröffnen und es sind noch Fragen offen? Besonders häufig werden folgende Informationen gesucht:

[css_faq questions="1. Was sind die Voraussetzungen für die Eröffnung eines eigenen Geschäfts? | 2. Welche Gründungsformalitäten gilt es zu beachten? | 3. Brauche ich Marketingstrategien für die Gründung eines eigenen Ladens?| 4. Lohnt es sich finanziell, einen eigenen Laden zu eröffnen?" answers="Sie müssen sich persönlich und fachlich dafür eignen und ausreichend Eigenkapital mitbringen. Suchen Sie einen geeigneten Standort und erarbeiten Sie ein solides Konzept. | Falls Sie nicht als Einzelunternehmen starten, müssen Sie zunächst die Gesellschaft gründen und, je nach Rechtsform, ins Handelsregister eintragen lassen. Weiterhin muss eine Anmeldung beim Gewerbe- und beim Finanzamt erfolgen. | Das ist sehr wichtig, vor allem im Hinblick auf die starke Konkurrenz des Onlinehandels. Dafür eignen sich verschiedene Methoden des Offline- und Online-Marketings. | Es wird sich voraussichtlich lohnen, wenn Sie mit Ihrem Konzept eine erfolgversprechende Nische bedienen, den Kunden ein besonderes Einkaufserlebnis bieten sowie Ihre Kosten und die Liquidität gut überwachen."]

Fazit: Von der Idee zum eigenen Laden

Für Unternehmer, die einen eigenen Laden eröffnen, ist oft die Chance auf berufliche Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung der wichtigste Antrieb. Um nachhaltig Erfolg haben zu können, brauchen Sie Verständnis für Ihre Kunden, Kreativität und Durchhaltevermögen. Planen Sie die Gründung sorgfältig, um sich Ihren Traum verwirklichen zu können.


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Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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