Job Rotation – die drei wichtigsten Fragen auf einen Blick
Sie möchten mehr über Job Rotation erfahren? Folgende Informationen geben Ihnen eine erste Orientierung:
Erfahren Sie im nächsten Abschnitt mehr über die Ziele des Arbeitsplatztauschs sowie die Abgrenzung zu Jobenlargement und -enrichment.
Job Rotation als Methode der Personalentwicklung
Job Rotation ist der Wechsel des Arbeitsplatzes für einen begrenzten Zeitraum, oft in Form des Tauschs zwischen zwei oder mehreren Arbeitnehmern. Einmalige oder gelegentliche Aktionen sind ebenso möglich wie regelmäßiges Rotieren. Die Tausch-Arbeitsplätze können sich im selben Arbeitsumfeld, aber auch in anderen Abteilungen, Niederlassungen oder sogar Ländern befinden.
Mit dem Arbeitsplatzwechsel verfolgen Unternehmer und Führungskräfte unterschiedliche Ziele. Personalentwicklung ist eins davon, aber häufig liegen die Gründe auch in einer optimierten Arbeitsgestaltung. In einigen Bereichen wird Jobrotation zur Verhinderung von Korruption oder Kriminalität eingesetzt, was aber in diesem Artikel nicht näher behandelt werden soll. Folgende Anlässe sind klassische Gebiete, die auch für Selbstständige von Bedeutung sein können:
Jobrotation wird oft im Zusammenhang mit Jobenrichment und Jobenlargement genannt. Auch das sind Methoden der Arbeitsstrukturierung, wobei die Mitarbeiter beim Enrichment Aufgaben auf höherem und beim Enlargement solche auf ähnlichem Anforderungsniveau übernehmen. Meist verwendet man diese Begriffe, wenn es sich um eine dauerhafte Arbeitsfelderweiterung handelt. Mitunter dienen sie auch der Charakterisierung einer Job Rotation, wobei hier das Jobenlargement dominiert.
Der folgende Erklärfilm fasst das Wichtigste zum Thema Job Rotation zusammen:
Aus der Praxis: Beispiele für Job Rotation in Unternehmen
Folgende Beispiele zeigen, wie Job Rotation in verschiedenen Branchen umgesetzt werden kann, und in welchen Situationen lieber darauf verzichtet werden sollte.
Industriemontage
In einem Industrieunternehmen werden Bauteile montiert, wobei jeder Angestellte jeweils einen spezialisierten Montageschritt ausführt. Diese Tätigkeit ist relativ monoton, weshalb ein regelmäßiger Arbeitsplatzwechsel Abwechslung schaffen und die Mitarbeitermotivation steigern kann. Der Tausch sollte jedoch nur zwischen zwei oder drei verschiedenen Arbeitsplätzen erfolgen, sodass die Mitarbeiter die notwendige Routine entwickeln können bzw. nicht verlieren. Denn diese ist für die Effizienz solcher Arbeiten unverzichtbar.
Führungskräftetraining
Eine angehende Führungskraft soll die Abteilung, für die sie später verantwortlich sein wird, besser kennenlernen. Die Jobrotation ist als Hospitation organisiert, sodass der Mitarbeiter an verschiedenen Arbeitsplätzen jeweils wenige Tage anwesend ist, die Arbeiten beobachtet und geeignete Aufgaben selbst erledigt. Hochspezialisierte Tätigkeiten, die eine bestimmte Ausbildung oder zumindest einen entsprechenden Kenntnisstand voraussetzen, kann er in diesem Rahmen jedoch nicht übernehmen.
Einzelhandel
In einem Einzelhandelsgeschäft wechseln die Angestellten regelmäßig zwischen den Tätigkeiten Warenpräsentation, Kundenberatung, Kassendienst und Bestellwesen. Das macht die Arbeit zum einen abwechslungsreicher und erhöht zum anderen die Mitarbeiterflexibilität. Personalengpässe – etwa im Krankheitsfall – können so leichter ausgeglichen werden. Nur wenn für bestimmte Tätigkeiten Spezialwissen notwendig ist, zum Beispiel für die Kundenberatung bei komplexen, erklärungsbedürftigen Produkten, ist ein Arbeitsplatztausch nicht ohne Weiteres möglich.
Kundensupport
Mitarbeiter des Telefonsupports tauschen regelmäßig mit denjenigen, die E-Mail-Anfragen von Kunden beantworten. Das sorgt für Abwechslung und kann einseitige Belastungen ausgleichen, zumal für die Beratungen die gleiche Wissensbasis vorhanden sein muss. Ungünstig wäre der Tausch beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter eine der beiden Tätigkeiten persönlich bevorzugt, weil ihm die andere weniger liegt.
Vor- und Nachteile von Job Rotation in der Übersicht
Job Rotation kann Vorteile, aber auch Nachteile mit sich bringen. Wägen Sie ab, welche am wahrscheinlichsten sind. Denn das hängt jeweils von der konkreten Situation und den verfolgten Zielen Ihres Unternehmens ab.
Ob Vor- oder Nachteile überwiegen, hängt nicht zuletzt von der Umsetzung ab. Bereiten Sie die Job Rotation deshalb gut vor und achten Sie vor allem darauf, dass die jeweiligen Mitarbeiter wirklich von der Maßnahme profitieren können.
FAQ: Die 15 häufigsten Fragen zu Job Rotation im Personalwesen
Sie haben noch Fragen zum Arbeitsplatzwechsel? Folgenden FAQ-Antworten liefern weitere Informationen und klären einige Details:
1. Wie finde ich heraus, dass ein Mitarbeiter Bedarf an Veränderung hat?
2. Woran erkenne ich, dass Job Rotation das richtige Instrument ist?
3. Welche Stellen im Unternehmen eignen sich für Job Rotation?
4. Worin bestehen besondere Herausforderungen bei der Umsetzung von Job Rotation?
5. Welche Schritte sind nötig, um eine Job-Rotation umzusetzen?
6. Welche Voraussetzungen müssen im Unternehmen für die Job Rotation vorhanden sein?
7. Welche Rolle spielt der Betriebsrat bei der Job Rotation?
8. Was ist bei einer Job Rotation formell zu beachten?
9. Wie funktioniert Swapping?
10. Was versteht man unter Job Visiting?
11. Wodurch ist eine Hospitation gekennzeichnet?
12. Was ist Shadowing?
13. Welche Wechselintervalle sind bei der Job Rotation üblich?
14. Inwiefern sind Weiterbildungen für die Job Rotation notwendig?
15. Wie verbreitet ist Job Rotation in der Praxis?
Tipp:
Große Unternehmen haben tendenziell mehr Möglichkeiten, Jobrotation nutzbringend zu realisieren. Aber auch wenn Sie nur relativ wenige Angestellte beschäftigen, sollten Sie als Arbeitgeber dieser Methode offen gegenüber stehen und nach sinnvollen Umsetzungsideen suchen. Schließlich kann das Investment gering und der Nutzen sehr hoch sein.
Fazit: Job Rotation gezielt einsetzen
Der gelegentliche oder regelmäßige Wechsel des Arbeitsplatzes kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Neben notwendigem Belastungsausgleich oder einer leistungsfördernden Arbeitsstrukturierung ist die Personalentwicklung einer davon: Ob als Hospitation zur Einarbeitung, als Führungskräftetraining oder zum Testen und Erweitern der Kompetenzen einzelner Mitarbeiter.
Nicht in jedem Fall bringt Job Rotation echten Nutzen, weshalb es besonders wichtig ist, für einen Tausch geeignete Arbeitsstellen zu identifizieren. Achten Sie darauf, die Angestellten rechtzeitig in die Planung einzubeziehen. Von diesen kommt mitunter auch der Impuls für eine solche Aktion, weshalb es sich lohnt, Offenheit dafür zu signalisieren.