Erste Überlegungen vor Gesprächen mit Bewerbern - das ist wichtig für Arbeitgeber
Zunächst ist es für die meisten Unternehmer interessant zu wissen, dass sie grundsätzlich jederzeit und nach eigenen Wünschen Personal einstellen dürfen. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass eine Betriebsnummer vorliegt. Diese ist nötig, um Bewerber nach dem Vorstellungsgespräch bei den Sozialversicherungen anmelden zu können. Das gilt sowohl für Vollzeit- als auch Teilzeitbeschäftigte oder Mini- sowie Midijobber.
Tipp:
Eine Betriebsnummer erhalten Selbständige von der Bundesarbeitsagentur zugewiesen, sobald ein Antrag gestellt wurde. In der Regel wird dieser innerhalb weniger Werktage bearbeitet, sodass auch die Einstellung von Mitarbeitern zeitnah erfolgen kann.
Haben Unternehmer eine Betriebsnummer erhalten, können sie Bewerbungen in Zeitungen, im Radio, auf Social Media oder Bewerber-Portalen schalten. In vielen Fällen wird eine große Flut an Bewerbungen folgen. Hier gilt es, sich die verschiedenen Bewerber und ihre Unterlagen genau anzusehen, diese zu sondieren und Personen zu Gesprächen einzuladen. Vor den Terminen ist es natürlich immer ratsam, sich gute Fragen für ein Bewerbungsgespräch zu überlegen und zurechtzulegen. Das ist empfehlenswert, um festzustellen, ob die potenziellen Bewerber für die ausgeschriebene Stelle geeignet sind.
Nach den Gesprächen ist es notwendig, die ganzen Informationen sacken zu lassen und zu überlegen, welche Bewerber tatsächlich für das Unternehmen infrage kommen könnten. Es kann hilfreich sein, weitere Personen für diese Arbeit mit ins Boot zu holen, um einen objektiven Blick auf die Situation zu erhalten. Sind alle Punkte geklärt, kann der Mitarbeiter kontaktiert und ein schriftlicher Arbeitsvertrag aufgesetzt sowie unterschrieben werden.
Wichtig: Obwohl ein Arbeitsvertrag keiner speziellen Form unterliegt, ist es nötig, ein paar Fakten einzubeziehen. Neben Namen und Anschriften aller Beteiligten sollten im Vertrag auch Arbeitsbeginn, Dauer des Arbeitsverhältnisses, Beschreibung der Tätigkeit, Arbeitszeiten, Lohn und Urlaubstage inbegriffen sein. Auch Kündigungsfristen und Hinweise auf Tarifverträge sind zu inkludieren. Wer sich schwer mit dem Aufsetzen eines lückenlosen Vertrages macht, kann bei der Industrie- und Handelskammer Muster und Vorlagen erhalten. Alternativ hilft der Arbeitgeberverband oder ein Anwalt, der auf Arbeitsrecht spezialisiert ist, weiter.
Mitarbeiter einstellen - Darauf sollten Arbeitgeber achten. Bildquelle: Depositphotos.com
Was ist nach der Einstellung von Mitarbeitern wichtig?
Die ersten Tage sind sowohl für den Unternehmer als auch den neuen Angestellten sehr aufregend. Es gilt auf beiden Seiten viel zu lernen, damit ein reibungsloser und erfolgreicher Arbeitstag gelingt. Doch nicht nur das Tagesgeschäft ist zu erledigen. Arbeitgeber müssen sich ebenso um die Versicherungspflicht des Personals kümmern. Dazu sind spezielle Beiträge an die Sozialversicherung zu entrichten, die sich nach Beschäftigungsart und Verdienst orientieren. Dabei ist nicht nur an die gesetzliche Krankenversicherung und Rentenversicherung, sondern ebenso an die Arbeitslosenversicherung sowie an die Pflegeversicherung zu denken. Nach Ermittlung der Beitragssätze sind diese an die Krankenkasse, die der Mitarbeiter im Vorfeld angibt, abzuführen. Dieser Punkt ist immer am drittletzten Bankarbeitstag des jeweiligen Monats zu erledigen.
Hinweis:
Darüber hinaus ist der Arbeitnehmer beim Finanzamt anzumelden. Dort geben Arbeitgeber neben dem Geburtsdatum die Steuer-ID des Mitarbeiters an. Demnach benötigen Unternehmen nicht nur persönliche Daten eines Mitarbeiters, sondern ebenso seine Rentenversicherungsnummer, eine Sozialversicherungsnummer, eine Steuer-ID sowie eine Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse.
Wie sich erkennen lässt, kann es anfangs etwas ungewohnt sein, einen Mitarbeiter für sein eigenes Unternehmen zu finden und einzustellen. Am besten bereiten sich Arbeitgeber mit Fragebögen vor und tragen sämtliche Daten detailliert in Personalakten ein. Somit sind alle wichtigen Fakten vorhanden und können bei den Behörden und Ämtern im Bedarfsfall gezielt geliefert werden. Ist diese Arbeit erledigt, steht einer reibungslosen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege.
Was kosten gute Mitarbeiter?
Natürlich ist den meisten Unternehmen bewusst, dass das Einstellen von Mitarbeitern mit Kosten verbunden ist. An erster Stelle steht das Gehalt. Der Mindestlohn beträgt seit dem 01. Januar 2024 12,41 Euro. Darüber hinaus orientieren sich die meisten Unternehmen nach zusätzlichen Zuschüssen, die je nach Region und Branche unterschiedlich hoch ausfallen können. Ist das Unternehmen Mitglied in einem Arbeitgeberverband und ist ein Tarifvertrag vorhanden, sind Arbeitgeber an die im Vertrag geknüpften Konditionen gebunden.
Außerdem können leistungsabhängige Vergütungen sowie tarifliche Personalnebenkosten hinzukommen. Vermögenswirksame Leistungen, Kosten für Urlaubs- oder Weihnachtsgeld sowie Aufwendungen für Weiter- und Fortbildungen sind gesondert in Betracht zu ziehen. Ein Mitarbeiter kann demnach durchaus einige Kosten verursachen. Ist das Personal jedoch zufrieden mit seinem Gehalt, wirkt sich das wiederum positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und Leistungsfähigkeit aus. Eine Belegschaft, die gut geschult ist und regelmäßig Weiterbildungen erhält, bringt einem Unternehmen zusätzlichen Mehrwert. Die Firma kann demnach erfolgreich agieren und bleibt wettbewerbsfähig.
Tipp:
Es kann weiterhin sinnvoll sein, für das eigene Business und sämtliche Mitarbeiter Versicherungen abzuschließen. Das Unternehmen ist somit bei Vermögens-, Personen- oder Sachschäden bestmöglich geschützt und muss keine horrenden Kosten in Problemfällen in Kauf nehmen.
Wie sich erkennen lässt, kann es anfangs etwas ungewohnt sein, einen Mitarbeiter für sein eigenes Unternehmen zu finden und einzustellen. Am besten bereiten sich Arbeitgeber mit Fragebögen vor und tragen sämtliche Daten detailliert in Personalakten ein. Somit sind alle wichtigen Fakten vorhanden und können bei den Behörden und Ämtern im Bedarfsfall gezielt geliefert werden. Ist diese Arbeit erledigt, steht einer reibungslosen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege.