Ein Computer, ein Internetanschluss und berufliches Wissen – das reicht nicht jedem
Heute gibt es viele Angebote im Netz: den Online-Shop, den Webdesigner, den Autoren oder virtuellen Assistenten. Viele sehen es als großen Vorteil an, den Job von überall durchzuführen. Ferner entfallen die Kosten für ein Büro und eine repräsentative Geschäftsausstattung. Dies sind Dinge, ohne die ein Geschäft der analogen Welt nicht auskommt.
Viele Menschen suchen in der realen Welt nach neuen Erfahrungen und unvergesslichen Erlebnissen. Dies ist die Chance für alle Gründer, die sich nicht hinter einem Computer verstecken wollen. Sie lassen andere Menschen an Dingen teilhaben lassen, die man fühlen, schmecken oder riechen kann. Ein analoges Erlebnis ist ein Fest für die Sinne.
Wohl durchdachter Plan erforderlich
Nehmen wir an, jemand ist durch die Welt gereist und hat dabei die verschiedensten Aromen schätzen gelernt. Er hat vielleicht auch schon mit Händlern vor Ort erste Kontakte geknüpft. Daraus entstand die Idee eines Feinkostladens, in dem die fernen Genüsse nach Hause geholt werden. Dafür wird nicht nur ein Ladengeschäft benötigt. Die Lage spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Natürlich lässt sich ein solches Projekt auch mit einem Onlineshop umsetzen, aber Riechen, Schmecken und Fühlen ist nur in einem realen Shop, idealerweise in der Fußgängerzone, möglich.
Wer einmal über einen Gewürzmarkt im Orient gelaufen ist, wird den Duft der verschiedenen exotischen Produkte nie wieder vergessen. Ob es genug Kunden gibt, die diese und andere Waren nicht nur riechen, sondern auch kaufen würden, muss eine Bedarfsanalyse zeigen. Sie ist Teil des Businessplans. Stellt sich die Machbarkeit des Projekts heraus, ist an weitere Dinge zu denken.
Die Ausstattung des Geschäfts
Zunächst muss ein Lokal gefunden werden, für das eine monatliche Miete eingeplant werden muss. Besonders in der Startphase könnten die Einnahmen unter den Kosten bleiben, was in der Finanzplanung ebenso berücksichtigt werden muss, wie die Kosten für Auslagen, Einkaufskörbe, Mobiliar, die Ware und eine Kasse.
Auch wenn die Deutschen sehr an ihrem Bargeld hängen, geht es heute nicht ohne ein EC Gerät. Der Trend zur bargeldlosen Zahlung nimmt auch hierzulande zu, weshalb ein entsprechendes Angebot über den Erfolg des Start-ups entscheidet. Wer keine elektronische Zahlung zulässt, verliert Kunden.
Für den Betrieb des EC Geräts können Händler aus verschiedenen Tarifmodellen wählen. Welche Option die beste ist, richtet sich nach der Zahl der erwarteten Transaktionen und Umsätze. In einem Feinkostgeschäft kaufen viele Kunden ein, was für eine große Zahl von EC- oder Kreditkartenzahlungen spricht. Hier lohnt sich ein Flat-Modell, ohne weitere Kosten für die einzelne Transaktion. Dieses Modell passt jedoch nicht auf alle Geschäftsideen, wie das nächste Beispiel zeigen wird.
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Den Sport zum Beruf machen
Wer Erfahrung als Coach gesammelt hat und über das entsprechende Know-how verfügt, könnte sich als Fitnesscoach selbstständig machen. Ein großartiger Personaltrainer benötigt nicht nur ein hervorragend ausgestattetes Fitnessstudio. Ebenso wichtig ist die Persönlichkeit, mit welcher der Coach das Training vermittelt. Ist das Auftreten überzeugend, wird die Zahl der Kunden langsam steigen. Im Vergleich zu einem Feinkostladen dürften die Bezahlvorgänge überschaubar bleiben. Hier könnte sich für das EC Gerät ein Flexpreis-Modell lohnen. Dabei zahlt der Unternehmer eine Gebühr pro Transaktion.
Welche Gesellschaftsform soll es sein?
Zu einer Gründung gehören nicht nur ein Businessplan, eine Bedarfsanalyse und ein Marketingkonzept. Schon bei der Gewerbeanmeldung muss sich der Gründer für eine Gesellschaftsform entscheiden. Die GmbH hat den Vorteil, dass sich die Haftung auf das Vermögen der Gesellschaft beschränkt. Die Anteilseigner haften für Verbindlichkeiten nicht persönlich.
Bei einer GbR oder als Einzelunternehmer haften die Unternehmenseigner dagegen mit ihrem gesamten Privatvermögen. Es entfällt jedoch das Mindestkapital in Höhe von 25.000 Euro, das bei der GmbH aufgebracht werden muss. Steuerlich gibt es zwischen den Gesellschaftsformen ebenfalls Unterschiede. Empfehlenswert ist es, vor der Entscheidung mit dem Steuerberater zu sprechen.
Reparatur für elektronische Geräte
In PCs und Smartphones werden zahlreiche Bauteile verbaut, die aus wertvollen Rohstoffen bestehen. Viele von ihnen sind äußerst selten. Zudem werden Technologiemetalle wie Gallium oder Germanium in einem aufwendigen Herstellungsprozess gewonnen, der zudem umweltschädlich ist. Das Recycling hat keine wesentlich bessere Bilanz aufzuweisen.
Es wundert nicht, dass die Europäische Union das Recht auf Reparatur einführt. Dies ist eine riesige Chance für Elektroniker und andere Techniker. Sie können dazu beitragen, dass der Berg mit Elektronikschrott weniger schnell wächst und Gerätebesitzer einen Neukauf aufschieben können. Das neue EU-Recht gilt natürlich auch für Staubsauger, Waschmaschinen, Kühlschränke und alle anderen Haushaltsgeräte. Hier könnte also ein ganz neuer, chancenreicher Markt entstehen.
Buchhaltung nicht vergessen
Gründer müssen nicht nur die Bezahlung für den Kunden einfach gestalten, sondern auch die Buchhaltung im Griff behalten. Moderne Kassensysteme können dabei eine große Unterstützung liefern und die einzelnen Bezahlvorgänge automatisch verbuchen. Gute Programme lassen sich intuitiv bedienen und ermöglichen den Verzicht auf den Service des Steuerberaters. Mit der Zeit beginnt sich die Anschaffung zu amortisieren. Regelmäßige Updates vermeiden, dass der Selbstständige Gesetzesänderungen übersieht.
Es gibt viele Geschäftsideen, bei denen es zu einem realen Kundenkontakt kommt. Zahlreiche Tools helfen bei der Verwaltung der Geschäftsvorgänge, sodass der Selbstständige seine Zeit in die Beratung des Kunden stecken kann.