Statischer Einstieg in einer dynamischen Wirtschaftswelt
Zahllose Aufgaben und Pflichten gilt es, bei der Existenzgründung zu bedenken und zu meistern. Zwischen Businessplan, erfolgreicher Finanzierung und ersten Marketingmaßnahmen für die Kundengewinnung geht ein Aspekt schnell unter, der im Hintergrund wirkt und schleichend das eigene Unternehmen und die eigene Person verändert.
Jeder Mensch entwickelt seine eigene Umgangsweise mit Kunden, Business-Partnern und der Wirtschaftswelt im eigenen Umfeld. Egal, wie viele Bücher über Gründung und Unternehmensführung im Vorfeld gelesen und wie viele Videos von Experten angeschaut wurden – wie sich der tatsächliche Einstieg in die Selbstständigkeit gestaltet, ist höchst individuell.
Diese Individualität bedeutet, „aus der Not heraus“ einen ersten Führungsstil und Umgang mit Kunden zu entwickeln, der im Extremfall dem langfristigen Erfolg des Betriebs entgegenwirkt. Für jeden Gründer heißt dies: Den eigenen, statischen Stil mittelfristig zu hinterfragen und ähnlich dynamisch zu gestalten, wie es die Wirtschaftswelt selbst ist.
Change Management – Veränderung betrifft jeden
Selbstständige und Einzelunternehmen sind mit dem Begriff „Change Management“ vertraut, denken bei diesem jedoch häufiger an größere Firmen. Tatsächlich kommt der Begriff primär für grundlegende Umstrukturierungen zum Einsatz, beispielsweise wenn ganze Abteilungen neu zu organisieren sind oder eine betriebliche Nachfolge gesucht wird. Im Kern ist Change Management jedoch etwas, was jeden Verantwortlichen in der Wirtschaftslandschaft betrifft.
Die Marktlage verändert sich stetig, genauso wie die Vorlieben und Wünschen alter und neuer Kunden. Vor allem verändert sich jedoch die eigene Person, die nach und vor allem durch die Gründungsphase dazulernt. Diesen Prozess der Veränderung systematisch anzugehen und rechtzeitig wertvolle Kompetenzen zu erlernen, kann über den Erfolg des eigenen Unternehmens entscheiden.
Mit gezielten Trainings Kompetenzen erwerben
Um eine stärkere Persönlichkeit in der Selbstständigkeit zu entwickeln und proaktiv mit Veränderungen umzugehen, kann sich durch ein gezieltes Change Management Training vorbereiten. Gute Veranstaltungen dieser Art zielen auf zwei Aspekte ab. Grundsätzlich steht bei allen Formaten die Vermittlung von Fähigkeiten im Vordergrund, Veränderungen aktiv anzugehen und systematisch zu meistern. Dies reicht für ein gutes Change Management unabhängig von Art und Größe des Unternehmens nicht aus.
Ähnlich wichtig ist die Bereitschaft, Veränderungen zu akzeptieren und positiv anzugehen. Hier haben Selbstständige und Gründer einen großen Vorteil gegenüber etablierten Firmen. Diese haben häufig die Vorliebe, Ihre „verkrusteten“ Strukturen beibehalten zu wollen. Diese stehen einem jungen Unternehmen nicht im Weg, so dass ein Training im Change Management sogar aktiv helfen kann, sich direkt auf eine Wirtschaftslandschaft im Wandel einzulassen und proaktiv zu handeln.
Schleichende Veränderung der Persönlichkeit erkennen
Ein Aspekt der Unternehmensführung wird oft übersehen und speziell von Gründern unterschätzt: Die Führung verändert die Persönlichkeit! Hiermit ist nicht nur die Notwendigkeit gemeint, Freizeit zu opfern und sich für die Neugründung zu engagieren. Oder zu einer Führungskraft heranzureifen, die souverän mit den ersten eigenen Mitarbeitern umgeht.
Der eigene Charakter kann an der Führungsrolle wachsen oder unter dieser leiden. Meist sind es die Familie oder Freunde, die eine schleichende Veränderung in der eigenen Person bemerken. Leider zeigt die Erfahrung, dass Stress und Verantwortung eher einen negativen Einfluss haben. Oft dreht sich jede freie Stunde um das neue Unternehmen, ein Abschalten wird fast unmöglich. Dies bildet keine Grundlage für das „gesunde“ Wachstum des Unternehmens, im wahrsten Sinne des Wortes.
Auch hierauf gehen Trainings im Change Management ein, die helfen, die eigenen Veränderungen zu reflektieren und hieraus die richtigen Maßnahmen herzuleiten. Gerade hier empfiehlt sich ein modularer Aufbau des Change Managements, um individuelle Hürden und Stolpersteine zu erkennen und sich praktische Fähigkeiten und Tipps zu holen, damit die Persönlichkeit tatsächlich und effektiv wachsen kann.
Neue Stärke aufdecken und entwickeln
Die bewusste Auseinandersetzung mit der Veränderung der Persönlichkeit kann einen Aspekt aufdecken, dessen sich viele Gründer nicht bewusst sind: Aktuell ist der eigene Charakter nicht wirklich für die Führung eines Unternehmens geeignet. Zwar gibt es geborene Führungspersönlichkeiten, ein weniger geeigneter Gründer muss jedoch nicht vor der Verantwortung dieser Aufgabe zurückschrecken.
Ein erfolgreicher Einstieg in die Selbstständigkeit hat mit Selbstmanagement und einem bewussten Einsatz der eigenen Ressourcen zu tun. Hierfür ist wichtig, diese Ressourcen zu kennen und Ansätze zu finden, um die eigene Persönlichkeit in die richtige Richtung zu entwickeln. Erfolgreich durchgeführt, kommt dies nicht nur dem Betrieb zugute, auch für den privaten Bereich entstehen eine neue Stärke und ungeahnte Kompetenzen.
Entwicklung als Selbstständiger gezielt angehen
Ob Selbstmanagement als Einzelunternehmer oder die Führung eigener Mitarbeiter in der ersten eigenen Firma – über die Zeit hinweg lassen sich berufliche und menschliche Herausforderungen nicht verhindern, für die nicht sofort Lösungen parat sind. Eine bewusste Auseinandersetzung mit dem modernen Change Management zeigt zwar nicht die passgenauen Lösungen für jede einzelne Situation auf. Sie verleiht der eigenen Person jedoch das Potenzial, zu einem generalisiert starken Problemlöser zu werden – ein wesentlicher Faktor für jede Situation des Berufslebens.