Lagerbestände optimieren und Kosten senken

Verfasst von Dennis.Singh. Zuletzt aktualisiert am 23 April, 2024
Lesezeit Minuten.
Das Lager ist für viele Unternehmen ein unverzichtbares, aber zugleich kostenintensives Glied der Logistikkette. Die Herausforderung für Unternehmen ist es, den Spagat zwischen rascher Lieferbereitschaft einerseits und enormen Lagerkosten andererseits zu meistern. Wir zeigen Ihnen 3 effektive Wege, die Lagerbestände zu optimieren und somit die Lagerkosten zu senken, ohne Lieferbarkeit einzubüßen.  

Ladenhüter entlarven und aussortieren

Im ersten Schritt ist es essenziell, sich einen genauen Überblick über aktuelle Lagerbestände zu machen. Nur wer seinen Lagerbestand kennt, kann diesen im nächsten Schritt optimieren und das Lagermanagement verbessern. Dabei ist es nicht nur wichtig, den numerischen Bestand der Artikel zu erfassen, sondern auch eine monetäre Bewertung des Bestandes zu machen. Finden Sie Lagerhüter und sortieren Sie diese rigoros aus. Diese belasten auf Dauer stark das Unternehmen, indem sie Lagerkosten unnötig hochhalten.

Im nächsten Schritt sollten die Lagerbestände an die Nachfrage angepasst werden. Für regelmäßig verkaufte Güter und Produkte sollte eine optimale Verfügbarkeit geschaffen werden, ohne zu hohe Bestände aufzuladen.

Optimierte Bestellprozesse, angepasst an die Nachfrage

Um Lagermengen an die Nachfrage optimal anzupassen, ist zunächst eine genaue Nachfrageprognose unerlässlich. Das Demand Forecasting beurteilt zukünftigen Bedarf an Produkten auf Basis historischer Daten. Nachfrageprognosen dienen dem Unternehmen in vielen Bereichen als wichtige Entscheidungsgrundlage, unter anderem beim Bestellprozess von neuen Waren und somit dem Lagermanagement. Eine optimierte Zulieferung ist ein wesentlicher Punkt in der Lagerbestandsoptimierung. Ziel ist es immer genug, aber nie zu viel auf Lager zu haben. Um diesem Ziel möglichst nahe zukommen, ist ein intelligenter Einkauf Voraussetzung. Wer auf gut Glück das Lager füllt und hofft, die Produkte loszubekommen, wird am Ende mit teuren Lagerkosten draufzahlen.

Das Just-in-Time Konzept ist daher theoretisch das ideale System, um Lagermenge und Lagerzeit möglichst gering zu halten. Es werden Materialien und Produkte erst bei Bedarf beim Hersteller bestellt und geliefert. Der große Nachteil ist jedoch das Risiko der Lieferzeit. Für dieses Logistiksystem muss dem Lieferanten voll vertraut werden. Gerade durch die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Lieferunsicherheit ist das Just-in-Time Konzept nur beschränkt sinnvoll, da die vom Kunden erwartete rasche Lieferung nicht garantiert werden kann.

Neue Technologien nutzen

Die vergangenen Jahre haben viele Unternehmen vor logistische Herausforderungen gestellt. Lieferengpässe, verändertes Kaufverhalten der Konsumenten und nicht kalkulierbare Lieferzeiten für Produkte und Rohstoffe haben vieler zu radikalen Änderungen am bisherigen Lagermanagement gezwungen.

Wer heute mithalten möchte, muss sich dem schnell ändernden Markt anpassen. Ein hohes Maß an Flexibilität ist dafür ausschlaggebend. Im 3. Tipp sprechen wir über neue Technologien, die Unternehmen dabei helfen, sich der neuen Anforderungen anzupassen und ihr Unternehmen mühelos auch durch schwierige Zeiten zu manövrieren.

Lagerverwaltungssoftware: Excelliste adieu!

Onlinehändler, Handwerker, Einzelhändler oder produzierende Unternehmen, haben alle Wareneingänge und Ausgänge und benötigen somit ein Lager. Moderne Lagerverwaltungs-Tools bieten Unternehmen jeglicher Größe die passende Lösung und geben zu jedem Zeitpunkt einen genauen Überblick über den aktuellen Lagerbestand. Auf einen Blick lässt sich so ganz einfach überprüfen, wie viel und was sich gerade im Lager befindet, was am Weg ins oder aus dem Lager ist. Viele praktische Zusatzfunktionen erleichtern die Logistik im Betrieb zusätzlich.

Lagerarbeiter überprüft Lagerbestand mit Liste in der Hand

Lagerbestände optimieren und Kosten senken. Bildquelle: Depositphotos.com

Dropshipping: Nicht nur für Onlinehändler

Die effektivste Lösung, um Lagerkosten zu reduzieren, ist gänzlich auf ein Lager zu verzichten. Beim direkten Versand werden Artikel direkt vom Hersteller zum Endkunden versendet. Das Zwischenlager beim Händler fällt somit weg.

Das Dropshipping Konzept ist vorwiegend bei Onlinehändlern stark verbreitet und ist ein effektiver Weg, um online Geld zu verdienen.
Aber auch immer mehr stationäre Händler nutzen die Vorteile des Dropshipping. Im Ladengeschäft werden Ausstellungsstücke ausgestellt, die vom Kunden besichtigt und ausprobiert und im Anschluss nach Hause bestellt werden können.

3D-Druck: Produktion auf Knopfdruck

Der 3D-Druck wird in der Industrie bereits seit mehreren Jahrzehnten eingesetzt. War zu Anfang der 3D-Druck ausschließlich für die Herstellung von Prototypen oder Anschauungsobjekten im Einsatz, werden nun additive Druckverfahren vermehrt auch in die Produktionskette eingebunden.

Wie lässt sich mit 3D-Druck Lagerbestand optimieren? Ganz einfach. Mit der laufenden Weiterentwicklung von 3D-Druckern steigen auch deren Einsatzmöglichkeiten. Ersatzteile, Einzelteile, Gussformen hin zu Schuhsohlen für Sneakers, werden inzwischen mit Hochleistungsdruckern hergestellt. Print on demand – Herstellen bei Bedarf ist mit der Additiven Herstellung möglich.

3D-Druck ist nicht mehr nur für die Produktion von Kleinteilen geeignet. Einer der führenden Hersteller für industrielle 3D-Drucker voxeljet hat sich etwa auf die Gießereiindustrie spezialisiert und ist somit mit vielen Branchen verknüpft. Von der Automobilherstellung bis zum Bühnenbau bei Film und Fernsehen, Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen haben dieses hocheffiziente Herstellungsverfahren für sich entdeckt. Die Produktion auf Knopfdruck verringert Lagerbestände und somit Kosten.

Fazit: Der Spagat zwischen Lieferbarkeit und Lagerkosten kann geschaffen werden

Ein Lager ist für viele Unternehmen nach wie vor unerlässlich, mit einem modernen Lagermanagement lassen sich Lagerkosten jedoch stark reduzieren und die Produktivität des Unternehmens auch in Zukunft gewährleisten.


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