WooCommerce: Vor- und Nachteile im Überblick

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 11 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Sie möchten selbst einen Onlineshop aufbauen und suchen nach einer unkomplizierten Lösung? Mit WooCommerce können Sie dieses Vorhaben umsetzen. Es handelt sich dabei um eines der beliebtesten Open-Source-Shopsysteme und ein Plug-in für WordPress. Das bedeutet, um mit WooCommerce einen Shop einrichten zu können, müssen Sie WordPress nutzen. Dieses CMS ist sehr verbreitet. Falls Sie bereits Erfahrung damit haben, ist die Nutzung von WooCommerce umso einfacher. Für die Installation legen Sie eine WordPress-Seite an, aktivieren das WooCommerce-Plug-in und gestalten Ihren Shop.  

Vorteile der Open-Source-Software

Wie auch WordPress ist WooCommerce eine Open-Source-Lösung, die sich grundsätzlich kostenlos nutzen lässt. Themes und Plug-ins, die Sie für das Design oder zusätzliche Funktionen brauchen, sind jedoch zum Teil kostenpflichtig. Weiterhin bedeutet Open-Source, dass der Quelltext frei zugänglich ist und geändert werden darf. Mit den entsprechenden Programmierkenntnissen können Sie individuelle Anpassungen vornehmen oder Sie geben diese bei einer WooCommerce Agentur in Auftrag. Charakteristisch für Open Source ist die Weiterentwicklung der Software durch eine weltweite Community.

Für das Design Ihres Onlineshops müssen Sie ein Theme auswählen. Dabei können Sie aus einem großen Angebot wählen, denn die WordPress-Themes eignen sich auch für WooCommerce. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Themes von verschiedenen Anbietern, die Sie individuell modifizieren können. So ist es nicht schwer, ein Layout zu entwickeln, das perfekt zum Angebot Ihres Shops passt.

Plug-ins für einen individuellen Funktionsumfang

Für funktionelle Erweiterungen gibt es mittlerweile mehrere Hundert Plug-ins, die Sie erwerben können und zum Teil auch kostenlos erhalten. Sie finden diese entweder direkt auf dem Marktplatz von WooCommerce oder über andere Internetseiten. Mit diesen Zusatzprogrammen haben Sie viele Möglichkeiten, Ihren Shop individuell und branchengerecht zu gestalten.

Für deutsche Shops unverzichtbar sind Plug-ins wie WooCommerce Germanized oder German Market, mit denen Sie Ihren Shop entsprechend der in Deutschland geltenden Vorschriften rechtskonform einrichten. Denn WooCommerce wurde ursprünglich für den US-Markt entwickelt. Auch für Shops in Österreich können einige Funktionen dieser Erweiterungen sinnvoll sein. Weitere Beispiele für Plug-ins sind Möglichkeiten, Preisnachlässe individueller zu gestalten, verschiedene Zahlungsanbieter zu integrieren oder Rechnungen und Lieferscheine automatisch zu erstellen.

Verkaufsfördernde Präsentation Ihrer Produkte

Ob in der Standardversion oder mithilfe von Plug-ins, Sie können mit WooCommerce verschiedene Arten von Produkten verkaufen und diese ansprechend präsentieren. Dabei unterstützt das Shopsystem auch den Vertrieb digitaler Inhalte. Der Verkauf von Downloads ist ebenso möglich wie der von Abonnements oder Buchungen. Selbst Affiliate-Links zu anderen Shops lassen sich einrichten. Was Affiliate-Links sind erfahren Sie in unserem Beitrag zum Thema passives Einkommen aufbauen.

Für die Produktpräsentation gibt es ebenfalls mehrere Optionen, die zum Teil auch auf der Einbindung von Plug-ins beruhen. Sie können Ihre Produkte mit mehreren, auch hochauflösenden, Bildern vorstellen. Die Auswahl bestimmter Kombinationen von Produkteigenschaften, z. B. Größe und Farbe bei Kleidung, ist ebenso möglich wie die Gewährung von Preisnachlässen oder andere verkaufsfördernde Aktionen. So können Sie als Sonderaktion beispielsweise zwei Produkte zum Preis von einem verkaufen.

Verkaufsfördernd wirkt auch die Gruppierung von Produkten. Legen Sie fest, welche Artikel sich ergänzen oder anderweitig zueinander passen. Wenn Kunden einen davon aufrufen, werden auch die anderen angezeigt. Um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, können Sie für den Kauf mehrerer Produkte einer Gruppe Rabatt gewähren.

WooCommerce

Standardmäßig enthält WooCommerce die Bezahloptionen Banküberweisung, Paypal, Scheck und Nachnahme, Bildquelle: Quantenfrosch

Komfortabler Versand

Hinsichtlich des Versands stehen Ihnen ebenfalls verschiedene Optionen und Erweiterungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie müssen festlegen, in welche Länder Sie versenden. Entsprechend variieren nicht nur die Umsatzsteuersätze, sondern auch die Versandkosten. Es gibt Plug-ins, welche die Kooperation mit Versandunternehmen auf der ganzen Welt unterstützen. Auch für die Bestandsverwaltung lassen sich Zusatzfunktionen integrieren.

Automatische Berechnungen der Kosten und der Versanddauer einzelner Lieferungen sind ebenso möglich wie der Druck von Etiketten und die Sendungsverfolgung. Sie können auch ab einem bestimmten Einkaufswert kostenlose Lieferungen anbieten oder Versandkosten-Flatrates festlegen.

Zahlungsmöglichkeiten: Standardangebote und Erweiterungen

Wenn Sie einen Onlineshop einrichten, müssen Sie entscheiden, welche Zahlungsmöglichkeiten Sie Ihren Kunden anbieten. Standardmäßig enthält WooCommerce die Optionen Banküberweisung, Paypal, Scheck und Nachnahme, die Sie jedoch auch einzeln deaktivieren können. Denn Zahlungen per Nachnahme oder Scheck haben in der Praxis keine große Bedeutung mehr.

Stattdessen existieren heute viele weitere Alternativen, die den Kunden ein einfaches und sicheres Bezahlen ermöglichen. Das betrifft unter anderem Kreditkartenzahlungen, SEPA Lastschriften oder Amazon Pay. Auch diese Optionen können Sie mit den entsprechenden Erweiterungen nutzen. Es gibt Plug-ins, die gleich mehrere Bezahloptionen in Ihren Shop integrieren. Wägen Sie aber immer ab, welche Sie Ihren Kunden anbieten möchten, auch unter Beachtung der Kosten.

Alternativ können Sie auch einen Bezahldienst wie Digistore24 oder elopage in Ihren Shop integrieren. Über einen solchen Bezahldienst können Sie die unterschiedlichsten Zahlungsmöglichkeiten auswählen.

Weitere Vor- und Nachteile

Mit WooCommerce profitieren Sie von einem großen Funktionsumfang und können Ihren Shop ganz nach Ihren Vorstellungen einrichten. Eine Auswahl weiterer nützlicher Möglichkeiten sind der Live-Chat, die Integration von Google-Analytics oder die Anbindung an Amazon und eBay. Von Vorteil ist es auch, dass Sie sich nicht dauerhaft auf einen bestimmten Hoster festlegen müssen. Über ein zentrales Dashboard überwachen und verwalten Sie Ihren Shop, was mit der zugehörigen mobilen App auch unterwegs möglich ist.

Ein WooCommerce-Onlineshop ist skalierbar, wobei es allerdings Grenzen gibt. Denn das ist der hauptsächliche Nachteil dieses Systems: Für große Shops mit mehreren Tausend Artikeln eignet sich WooCommerce kaum. Das liegt unter anderem daran, dass sich die E-Commerce-Lösung an nur wenige Warenwirtschaftssysteme anbinden lässt. Auch kann hoher Traffic zu Verzögerungen führen, obwohl WooCommerce grundsätzlich einen schnellen Seitenaufbau unterstützt. Einige Plug-ins können ebenfalls die Geschwindigkeit hemmen.

Als weitere Nachteile kann man gelten lassen, dass WooCommerce nur in Verbindung mit WordPress funktioniert und dass nicht in jedem Land automatisch die Rechtssicherheit des Shops gewährleistet ist. Für kleine und mittlere Onlineshops ist das System jedoch eine preisgünstige und vielseitige Lösung, deren Bedienung vergleichsweise einfach ist.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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