Mit Hilfe des jungen Startups Zahnarzt-Helden können Zahnärzte ganz einfach online an Angebote für neue Praxisgeräte kommen.
Carsten, was ist Dein wichtigster Tipp für andere Startups?
Einfach machen. Das einzige, was wirklich zählt, sind Umsätze durch zufriedene Kunden – Sie geben die Marschrichtung deines Unternehmens vor. Alles andere, also Networking-Veranstaltungen, große Visionen und VC-Money sind Dinge, die dich davon abbringen, Tag und Nacht an deine Kunden zu denken.
Was waren Deine Top 3 Learnings?
- Mit einem guten Freund zu gründen, ist ein echter Geschwindigkeits-Vorteil und macht zudem besonders viel Spaß.
- Zum Validieren eignet sich das Telefon besser als Google. Außerdem geht es schneller.
- Wenn es nach den Kunden gehen würde, hätten wir deutlich mehr Innovationen. Doch sind es die gut laufenden Unternehmen, die versuchen, den Status Quo beizubehalten.
Was steckt hinter Zahnarzt-Helden?
Wir helfen Zahnärzten dabei, teure Geräte wie den Behandlungsstuhl einfacher und günstiger einzukaufen. Aktuell ist das eine anstrengende Aufgabe für einen Zahnarzt, die einen Großteil seiner Arbeitszeit einnimmt. Auf unserer Webseite www.zahnarzt-helden.de klickt sich der Zahnarzt einfach durch einen intelligenten Fragebogen, der alle Details beinhaltet, die sonst vor Ort mit einem Fachberater besprochen werden müssen. Anschließend matchen wir die individuellen Kundenangaben mit unserer Produktdatenbank, machen dem Zahnarzt passende Angebote und beraten ihn telefonisch bei der Auswahl des richtigen Gerätes. Fertige Kaufabschlüsse vermitteln wir dann an einen unserer Servicepartner aus dem Dentalhandel, der das entsprechende Gerät liefert, installiert sowie langfristigen Service gewährleistet.
Wer ist Eure Zielgruppe und wie erreicht Ihr sie?
Grundsätzlich spricht der Dienst von Zahnarzt-Helden alle in Deutschland arbeitenden 62.000 Zahnarztpraxen und Dentallabore an, die aktuell auf der Suche nach neuen oder gebrauchten Dentalgeräten sind und diese in den kommenden 12 Monaten kaufen möchten. Aktuell bekommen wir unserer Leads über Google-Adwords und Facebook. Zwischenzeitlich haben wir sehr viel PR und verdoppeln damit unsere Lead-Anzahl. Perspektivisch versuchen wir, in der kleinen deutschen Dentalbranche durch ein geschicktes Branding eine hohe Grundawareness zu erzeugen.
Die Zahnarzt-Helden Gründer Martin Wertgen, Philip Pieper und Carsten Janetzky, zahnarzt-helden.de
Wie seid Ihr auf den Namen Zahnarzt-Helden gekommen?
Tatsächlich war dies ein 30-minütiges Meeting bei uns im Büro, in dem wir uns Namen überlegt haben. Das tolle an unserem Gründer-Dreigespann ist, dass wir immer rasend schnell zu Entscheidungen kommen, egal welcher Natur.
Habt Ihr direkt nach der Firmengründung Geld verdient?
Nachdem wir im Februar online gegangen sind, haben wir direkt fünfstellige Umsätze pro Monat gemacht und konnten uns so ganz gut finanzieren. Für größere Sprünge haben wir im Frühling eine mittlere Finanzierungsrunde mit tollen Investoren geschlossen.
Hast Du sofort Vollzeit gegründet?
Nach meinem BWL-Bachelor habe ich direkt meine erste Firma mitgegründet, einen Hersteller für iPad-Dockingstations (Viveroo). Anschließend habe ich mit einem Bekannten, den ich in Neuseeland kennengelernt habe, den Kosmetikpreisvergleich Vazoo ins Leben gerufen. Später habe ich noch eine kleine Weltreise gemacht, bevor wir dann mit Zahnarzt-Helden gestartet haben. Kurz und knapp – ich habe noch nie in einem klassischen 9-to-5-Job gearbeitet.
Was ist das Einzigartige an Zahnarzt-Helden?
Die einzige Bedingung für unsere Unternehmensbezeichnung war, dass das Wort “Dental” nicht darin vorkommt, da 99% unserer Mitspieler aus dem Fachhandel bereits so heißen. Wir versuchen uns außerdem mit maximal viel Charme und Jugendlichkeit klar gegenüber den bestehenden Akteuren zu positionieren. Mit Zahnarzt-Helden haben wir eine Marke gefunden, die deutlich macht, dass wir selbstbewusst und anders sind und vor allem, dass wir etwas verändern wollen. Gleichzeitig ermöglicht sie uns eine Art Community-Building, wo der Zahnarzt selbst in den Mittelpunkt rückt und zum “Helden” wird.
Zahnarzt-Helden hilft dabei, ein neues Dentalgerät schnell und einfach zu finden, zahnarzt-helden.de
Wie sieht aktuell Eure Arbeitswoche aus?
Wir im Gründerteam arbeiten aktuell tatsächlich unsere 90 Stunden pro Woche, also abends fast immer lang und an so ziemlich jedem Wochenende. Da wir alle ü30 sind, merken wir aber schon, dass der Körper dabei so an seine Grenzen kommt, weshalb wir versuchen, das Pensum zum Ende des Jahres ein wenig einzudämmen.
Wo soll Zahnarzt-Helden in 5 Jahren stehen?
Wir möchten mittelfristig zum größten Vermittler für Dentalgeräte in Europa werden und sehen darüber hinaus die Chance, die Art und Weise, wie erklärungsbedürftige Investitionsgüter heute generell vertrieben werden, tiefgreifend zu verändern. Mit der Zeit bekommen wir insbesondere durch den persönlichen Austausch einen intensiveren Einblick in unseren Markt, sodass wir unser Geschäftsmodell stetig weiterentwickeln und mit innovativen Ideen füllen können.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Zahnarzt-Heldenzu hören!