Wie das Startup Betterspace der Hotellerie bei Energieeffizienz und Nachhaltigkeit hilft

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 30 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Heute im Interview auf selbststaendigkeit.de: Christopher Müller, Co-Founder von Betterspace, die Adresse für intelligente Heizungs- und Gebäudesteuerungen. Wir haben uns mit Christopher über seine Erfahrungen als Gründer und Unternehmer unterhalten. Viel Spaß beim Lesen.  

Was ist Dein wichtigster Tipp für Jungunternehmer, die gerade selbst gegründet haben?

Ich denke, der wichtigste Tipp den wir anderen Gründern geben können, ist es dranzubleiben, an seine Idee zu glauben und sich nicht von eintretenden Durststrecken demotivieren zu lassen.

Was waren Deine 3 größten Herausforderungen in der Startphase?

Zwei der drei größten Herausforderungen, die wir in der Startphase bewältigen mussten, lagen in der Überzeugungsarbeit. Zuerst mussten wir Investoren von der Zukunftsfähigkeit unserer Idee überzeugen, später gab es eine ähnliche Überzeugungsarbeit bei den ersten Kunden. Es ist nicht einfach Kunden zu gewinnen, wenn man nicht mehr als eine PowerPoint-Präsentation und eine Vision besitzt. Die dritte große Herausforderung lag und liegt für uns nach wie vor in der Organisationsentwicklung. Man muss frühzeitig damit beginnen Strukturen im Unternehmen zu schaffen, da andernfalls bereits nach kurzer Zeit ein ineffizientes Arbeitsklima entstehen kann.

Was ist Dein Geschäftsmodell?

Wir beschäftigen uns mit einem Problem, welches insbesondere die Hotellerie betrifft. Im Jahr 2014 hatten Hotels in Deutschland eine durchschnittliche Auslastung von rund 40 Prozent. Dennoch wurden viele Hotelzimmer durchgehend beheizt, da Hotelgäste und Hotelpersonal vergessen, beim Verlassen der Räume die Heizung herunterzudrehen. Dies steigert die Nebenkosten der Hotelbetreiber und belastet die Umwelt durch unnötig ausgestoßene CO2-Emissionen. Um der beschriebenen Problematik entgegenzuwirken haben wir die intelligente Heizungssteuerung better.hotel entwickelt. Mit better.hotel werden alle Heizkörper im Gebäude miteinander vernetzt, fortan automatisiert und vorausschauend gesteuert. Die Heizkörper nicht belegter Räume werden automatisch herunterreguliert und unnötiges Heizen verhindert. Dies reduziert die Heizkosten um bis zu 30%, entlastet durch die Reduktion ausgestoßener CO2-Emissionen die Umwelt und steigert durch eine jederzeit angenehme Temperierung das Wohlbefinden der Gäste.

Unser Geschäftsmodell basiert auf dem Vertrieb der von uns entwickelten Heizungssteuerung.

Wer ist Deine Zielgruppe und wie erreichst Du sie?

Wie der Name bereits andeutet richtet sich unser Produkt better.hotel an die Hotellerie. Unsere Kunden sind inhabergeführte Einzelhotels, aber auch Hotelgruppen und Hotelketten. Derzeit werden diese direkt von uns angesprochen.

Betterspace

Im Interview: Christopher Müller, Co-Founder von Betterspace

Wie gehst Du mit Problemen um?

Bei Betterspace beginnen wir Problemlösungsprozesse mit der klaren Definition und Abgrenzung des Problems. Je nach Gebiet erarbeitet ein Teammitglied verschiedene Möglichkeiten, wie das vorliegende Problem gelöst werden kann. Die erarbeiteten Problemlösungsansätze werden als Grundlage für die Diskussion im Team verwendet. Zum Abschluss der Diskussion wird gemeinsam eine Entscheidung getroffen und diese dann umgesetzt.

Wie ist die Idee zu Betterspace entstanden?

Der aktuell stattfindende Klimawandel geht uns alle an. Auch wir wollen unseren Teil im Kampf zum Klimaschutz beitragen. Gerhard Weiß und Siwanand Misara haben beruflich mit dem Thema Energieeffizienz im Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel bereits Erfahrungen sammeln können. Dabei wurde Ihnen die Relevanz von intelligentem Energiemanagement in Nichtwohngebäuden bewusst. Insbesondere in der Hotellerie waren zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2014 noch keine finanzierbaren, intelligenten Energiemanagementlösungen zu finden. Um diese Lücke zu schließen ist die Idee zu better.hotel entstanden.

Was ist das Besondere an eurem Startup Betterspace?

Ein wesentlicher Unterschied zwischen better.hotel und den Lösungen anderer Anbieter ist, dass sich Betterspace auf die Nachrüstung von Gebäuden und nicht auf den energieeffizienten Neubau konzentriert. Betterspace setzt auf eine einfache Installation ohne Eingriffe in die Gebäudeinfrastruktur, was bei den Alternativlösungen nicht möglich ist. Die Installation des Systems ist intuitiv und kann durch den vor Ort tätigen Hausmeister erfolgen.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zur Konkurrenz sind automatisierte Schnittstellen zur Hotelsoftware. Durch die Anbindung an die Hotelsoftware weiß better.hotel jederzeit, wann ein Zimmer belegt oder leerstehend ist und kann die Heizkörper dementsprechend regulieren. Zusätzlich ermöglicht better.hotel die unbegrenzte Einbindung von Heizkörpern in das System. Bei Bedarf ist es sogar möglich mehrere Gebäude in das System einzubinden und zentral zu steuern.

Hast Du von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?

Durststrecken sind ganz normal bei Start-Ups und auch wir mussten mit diesen zurechtkommen. Dennoch hatten wir das Privileg, dass wir von Beginn an die Zuwendung durch das EXIST-Gründerstipendium erhalten haben und relativ schnell einen institutionellen und einen privaten Business Angel von unserer Idee überzeugen konnten.

Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?

Das Gründerteam hat von Beginn an Vollzeit an Betterspace gearbeitet. Innerhalb kurzer Zeit haben wir weitere Mitarbeiter gewinnen können, die zum Teil in Vollzeit, aber auch in Teilzeit bei Betterspace beschäftigt sind.

Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?

Meine Arbeitswoche hat eigentlich sechs Tage, den Sonntag versuche ich mir komplett für private Dinge freizuhalten. Das gelingt zwar leider nicht immer aber meistens. Im Regelfall besteht die Woche zur einen Hälfte aus Regelterminen und einmaligen Terminen und zur andern Hälfte aus Arbeitszeit.

Wo siehst Du Dich und Betterspace in 5 Jahren?

Wir sehen uns und unser Unternehmen als Deutschlands führenden Anbieter für Smart Building Lösungen im Bereich der Nichtwohngebäude.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Betterspace zu hören!


Weitere hilfreiche Beiträge

In einer Ära, in der Unternehmen zunehmend auf digitale Lösungen angewiesen sind, um ihre Kundenbeziehungen effizient zu verwalten, spielen Kundenmanagementtools... Mehr lesen.
Interview mit Stefan Zillgen, Gründer von Leveto: “Es braucht mehr als ein simples CRM-Tool, um Kundenanforderungen gerecht zu werden!” 
Willkommen zu einem spannenden Interview mit Tobias Dziuba, dem Gründer und Geschäftsführer von AdsMasters, einer Full-Service-Agentur, die sich auf den... Mehr lesen.
AdsMasters Gründer Tobias Dziuba im Interview
Mit ihrer Flexibilität und einer stetig wachsenden Zahl innovativer Anwendungskonzepte spielen Funktionsfolien in immer mehr Branchen eine zentrale Rolle. Dabei... Mehr lesen.
„Moderne Fensterfolien eröffnen eine Vielzahl von Anwendungs­möglichkeiten“ – Christian Armbruster von PBS Sonne im Interview
Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

Kritische Infos und Tools für Ihren Gründungserfolg direkt ins Postfach.
  • Praxisbezogene Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
  • Wichtige Tools und exklusive Sonderrabatte für unsere Leser.
  • Umfassende Übersichten und Entscheidungshilfen für Ihren nächsten Schritt.
* Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.
Success message!
Warning message!
Error message!