Mit FERDINandNOAH, einer veganen Taschen und Accessoiresmarke, verwirklichte Sabrina Pohlmann ihren Traum von der Selbstständigkeit.
Sabrina, wie ist die Idee zu FERDINandNOAH entstanden?
Selbstständig sein, ein Unternehmen zu leiten ist ein Kindheitstraum von mir. Ich wusste nur lange nicht, womit ich mich selbstständig machen möchte. Aber ich wusste, dass es nur etwas sein kann mit dem ich mich zu 100% identifizieren kann und das auch meiner Persönlichkeit entspricht. Die Idee zu FERDINandNOAH kam eher zufällig und aus pragmatischen Gründen. Meine Schwester wollte eine einfache Baumwollversion eines Beutelrucksackes. Mir fehlte da die Alltagstauglichkeit bei Wind und Wetter.
Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?
Nein, ich wollte erst einmal abwarten wie sich die Geschäfte entwickeln. Klingt vielleicht nicht sehr risikofreudig. Allerdings saß ich sehr sicher im Sattel eines Konzernes. Dann noch meine Familie, Haus und Hof, das habe ich mir zunächst gut überlegt. Aber ich bin, zeitlich und organisatorisch gesehen, irgendwann an meine Grenzen gekommen. Während ich meinem Teilzeitjob nachging, konnte ich ja kein Tagesgeschäft für FERDINandNOAH erledigen und am Nachmittag waren die Kinder zu Hause. Also verlagerte sich alles in die späten Abendstunden. Den Schritt in die Vollzeit Selbstständigkeit wagte ich erst gut 1 1/2 Jahren später.
Hast Du von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?
Das ist eine Frage der Definition. Umsätze generiert? Auf jeden Fall! Geld verdienen bedeutet, das am Ende etwas übrig bleibt. Als produzierendes Lifestyle Start Up ist es schwierig in der Anfangsphase diesen Punkt zu erreichen. Hier gilt es den Bekanntheitsgrad zu steigern und jeden Cent gut einzusetzen. Vorfinanzierung der neuen Prototypen und Kollektionen, Marketing und PR Budgets, Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse wie Fehlproduktionen, Krankheitsausfälle und, und, und…
Nicht nur das Design ist fein, auch Produktion und Materialien sind mit viel Liebe ausgewählt, ferdinandnoah.com
Von welchen Top 3 Learnings könnten andere Gründer von Dir profitieren?
- „Keine halben Sachen machen“. Es ist wichtig, dass ich meine Energie zu 100% in mein Unternehmen oder in ein Thema stecke. Nur so kann es eine positive Weiterentwicklung geben. Gerade wenn Zeit ein rares Gut ist.
- „Sich sortieren und Struktur schaffen“. Gerade als Einzelkämpferin mit einem komplexen Geschäftsablauf ist Struktur und Prozessoptimierung das A und O. Anfangs arbeitete ich ab, was anfiel und war dadurch uneffektiv und es kam zu Flüchtigkeitsfehlern oder Fehlentscheidungen.
- „Onlineshop starten und ab durch die Decke“. Es klingt so einfach. In null, Komma nichts einen Onlineshop erstellen und dann direkt verkaufen. Heute weiß ich, dass es viel Arbeit, Zeit und Geld braucht um im World Wide Web gefunden zu werden.
Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?
Meine Arbeitswoche orientiert sich immer an den zu erledigenden Aufgaben. Mal sehr arbeitsintensiv und ohne große Verschnaufpausen und dann aber auch wieder weniger arbeitsintensive Wochen. Da habe ich mehr Zeit für meine Familie oder sogar mal für mich selbst. Ich genieße aber auch den Luxus spontan einen Urlaubstag einzulegen oder zu wissen, dass ich für meine Kinder da sein kann, wenn sie krank werden oder Ferien sind.
Welchen Ratschlag würdest Du anderen Startups geben?
Stehe hinter Deiner Idee und Vision und glaube an die Machbarkeit. Bleibe Dir selbst treu auch wenn der Weg nicht einfach erscheint. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und FERDINandNOAH zu hören!