QN Europe – Interview mit dem Geschäftsführer Jerome Hoerth

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 29 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Im Direktvertrieb arbeiten? Da verkauft man doch nur Kosmetik. Das dachte auch der Franzose Jerome Hoerth, Geschäftsführer von QN Europe, als er zum ersten Mal mit dem Geschäftsmodell in Berührung kam. Wie für viele andere, war damals auch für ihn das Thema Direktvertrieb ein Buch mit sieben Siegeln. Und dann kam der Tag, an dem er von einem Kollegen angesprochen wurde, es einfach mal auszuprobieren. Inzwischen ist der heute 38-jährige Geschäftsführer des Direktvertriebs QN Europe – und möchte seinen Job nicht mehr missen.  

Herr Hoerth, wie sind Sie überhaupt auf das Thema Direktvertrieb gekommen?

Ehrlich gesagt war mein erster Berufswunsch, Deutschlehrer zu werden. Ich komme aus einem einfachen Elternhaus, in dem ein Studium nicht finanzierbar war. Meine zweite Wahl war, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen. Ich absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zum Elektrotechniker beim Hi-Fi-Komponenten Hersteller Harman/Kardon. Dort blieb ich neun Jahre, habe mich weitergebildet und meinen Meister gemacht. Schnell habe ich dann gemerkt, dass ich in diesem Unternehmen nicht weiterkommen werde – der Weg ins Management würde mir verschlossen bleiben. Daher war es eine glückliche Fügung, dass ich während einer Nachtschicht mit einem Kollegen ins Gespräch kam, der bereits nebenberuflich in einem Direktvertrieb erfolgreich war. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, das auch selbst zu probieren: Mir ein paar Euros dazuverdienen, mit Menschen arbeiten, mich im Vertrieb einmal ausprobieren. Ich habe ihn ausgelacht, da ich diese Tätigkeit nur in Verbindung mit dem Verkauf von Kosmetik kannte. Da habe ich mich damals irgendwie nicht gesehen.

Wie sind Sie dann doch zum Direktvertrieb gekommen?

Mein Kollege hat nicht lockergelassen und von den Karrieremöglichkeiten im Direktvertrieb geschwärmt. Da bin ich mit zu einem Seminar gegangen. Die Inhalte, die beruflichen Möglichkeiten, die selbstständige Arbeitsweise – alles hat mich dann doch schnell überzeugt. Von da an war ich dabei. Ich habe mich erst einmal nebenberuflich selbstständig gemacht und im Direktvertrieb angefangen.

Waren Sie gleich erfolgreich?

Ich habe am Anfang die gleichen Fehler gemacht, die ich heute als Geschäftsführer bei neuen Vertriebspartner von QN Europe sehe: Ich habe vor allem Menschen angesprochen, die wenig Geld und viel Zeit haben. Wer finanziell gut dasteht und beruflich ausgelastet ist, war für mich zunächst kein potenzieller Partner. Aber ich habe schnell dazugelernt. Und so ließ auch der Erfolg nicht lange auf sich warten: Nach sechs Monaten habe ich in meinem Nebenberuf schon doppelt so viel verdient, wie in meinem Hauptjob. Klar, dass da die Frage aufkam, was ich erst verdienen könnte, wenn ich meinen Nebenjob hauptberuflich machen würde. Das habe ich dann auch gemacht, als sich mir die Chance bot, in Marseille und Paris einen neuen Direktvertrieb aufzubauen. Für mich war das sehr spannend. Was mich vor allem an dem Job gereizt hat, war auch die Möglichkeit zu reisen. Ich war vorher nicht groß von zuhause rausgekommen – das hat mich sehr gereizt. Inzwischen bin ich durch meine Arbeit viel rumgekommen und habe einiges von der Welt gesehen. Das hätte ich mir nie träumen lassen. Und finanziell ging es auch immer weiter bergauf.

Effizient zu arbeiten ist keine Zauberei

Effizient zu arbeiten ist keine Zauberei, Bildquelle: unsplash.com/photos/HcZXiWL_piM

Was hat Ihnen der Direktvertrieb auf Ihrem Weg persönlich mitgegeben?

„Learning by doing“ war oft das Motto. Es gab jeden Tag neue Herausforderungen und täglich mussten schnelle Lösungen gefunden werden. Ich habe sehr viel gearbeitet, aber die persönliche Entwicklung war fantastisch. Vor allem habe ich gelernt, mit Stress und Druck umzugehen, effizient zu arbeiten und schnelle Lösungen zu finden. Wenn sich 100 Leute aus dem Vertrieb über irgendeine Sache beschweren, hast du keine drei Wochen Zeit, um das zu regeln.

Bevor ich 2017 als Operations Manager zu QN Europe wechselte, habe ich über Jahre in unterschiedlichen Direktvertrieben gearbeitet. Ich war zum Beispiel bei einem Unternehmen dafür zuständig, für Frankreich den kompletten Vertrieb aufzubauen. Diese Chance zu bekommen und die Freiheiten, das nach meinen Vorstellungen umzusetzen, begeistern mich an diesem Job. Das bekommt man nicht überall geboten.

Was hat Sie an QN Europe gereizt?

Vor allem für eine Firma zu arbeiten, die mit dem Mutterschiff QNET mit Sitz in Asien auf 20 Jahre Erfahrung zurückblickt, also eine Tradition hat – und gleichzeitig für Europa ein Start-up aufzubauen, in dem Freiraum für eigene Gestaltung ist. Diese Kombination fand und finde ich auch jetzt noch faszinierend. Dazu kommt die Möglichkeit, bei QN Europe regionale Produkte für die europäischen Zielmärkte zu entwickeln. Wir sind nicht auf ein Produkt fokussiert, können so unsere Produktentwicklung vorantreiben und alle sechs Monate neue Produkte launchen. Für den Direktvertrieb und seine Vertriebspartner ist das eine hervorragende Situation. Übrigens: Für QN Europe bin ich inzwischen nach Deutschland gezogen, wo ich seit einem Jahr lebe.

Welche Vorteile hat die Arbeit in einem Direktvertrieb?

Ich kann nur sagen, eine spannendere Arbeit gibt es nicht. Jeder Tag ist anders. Man hat sehr große Freiheiten, sein eigenes Business aufzubauen und seine eigene Existenzgründung zu forcieren. Jeder ist sein eigener Unternehmer bzw. seine eigene Unternehmerin. Wenn man etwas erreichen will, ist das natürlich auch herausfordernd und arbeitsintensiv. Aber es lohnt sich. Ich behaupte, dass jeder, der sich anstrengt und seine Ziele mit Engagement und Leistungswillen verfolgt, bei QN Europe erfolgreich werden kann – ganz gleich, woher man kommt oder welchen Hintergrund man hat. Ich selbst bin dafür das beste Beispiel. Es gibt keine Schranken – es sei denn, man setzt sie sich selbst. Heute baue ich als Geschäftsführer von QN Europe das Geschäft in ganz Europa auf, reise viel, arbeite mit unterschiedlichsten Kulturen in verschiedenen Ländern zusammen, pflege gute Kontakte zum Hauptsitz in Asien. Ich kann nur sagen: Mir hat der Wechsel in den Direktvertrieb eine neue Welt eröffnet, die ich ohne das Geschäft wahrscheinlich nie betreten hätte. Ich verdiene gut, bin mein eigener Herr und habe als Geschäftspartner die Freiheit, mein Pensum selbst zu bestimmen, zu reisen, wann ich will… Und wer statt in Köln oder Hamburg lieber in Florida oder Bali leben möchte, kann sein Geschäft sogar mitnehmen – denn es ist überall möglich, eine Struktur aufzubauen und Geld zu verdienen, wenn man den Direktvertrieb verstanden hat. Das einzige, was man dafür braucht, ist der Wille zum Erfolg und die Bereitschaft, etwas dafür zu tun.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und QN Europe zu hören!


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Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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