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Neuer Trend im deutschen Food-Delivery Markt: Vadoli im Fokus

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Der Markt für Online Essensbestellungen ist in Deutschland hart umkämpft. Vadoli, das junge Food Delivery Startup aus Berlin, will mehrere Eigenmarken auf den Markt bringen und erfreut sich jetzt schon an einer wachsenden Nachfrage.

Was muss ich mir unter Vadoli vorstellen?

Vadoli ist ein On-demand Food Delivery Unternehmen, das Essen über verschiedene Eigenmarken vertreibt. Wir verfolgen einen vertikal integrierten Ansatz: Das Essen wird von uns entwickelt, in unseren Kitchens zubereitet und über die eigene Logistik ausgefahren. Dieser Ansatz erlaubt es uns, alle Kundenkontaktpunkte entlang der Wertschöpfungskette zu kontrollieren. Dadurch können wir hochqualitative Gerichte zu fairen Preisen bei schnellen Lieferzeiten garantieren.

Was macht Deinen Markt so spannend?

Der deutsche Markt für Essensbestellungen ist 4 Milliarden EUR groß, allein in Berlin wurden letztes Jahr über 300 Millionen EUR für Essensbestellungen ausgegeben. Die absolute Mehrheit der Anbieter besteht allerdings aus klassischen Restaurants, die ihre Gerichte in erster Linie für das Dine-In Geschäft entwickeln und zubereiten.

Im Gegensatz zum Dine-In Geschäft, fällt im Liefergeschäft der Zeitpunkt der Fertigstellung einer Speise und der Zeitpunkt des Konsums zeitlich auseinander.  Da Essen während einer Lieferung weiterarbeitet, muss dieser Aspekt bei der Zubereitung eines Gerichts berücksichtigt werden.

Wir gehen davon aus, dass sich längerfristig diejenigen Anbieter am Markt durchsetzen werden, die ihre Gerichte, ihr Packaging, ihre Logistik und Software vollständig nach den Erfordernissen des Liefergeschäfts aufbauen.

Was unterscheidet Dich von anderen Lieferdiensten?

Unterschiedliche Speisen werden zu unterschiedlichen Tageszeiten konsumiert. Die Nachfrage nach Salaten ist zum Beispiel zur Mittagszeit und bei hohen Temperaturen relativ hoch, Pizza hingegen wird statistisch gesehen eher abends und bei relativ niedrigen Temperaturen konsumiert.

Unsere verschiedenen Food-Marken sind komplementär aufgestellt. Dadurch können wir Schwankungen, die klassische Lieferdienste bedingt durch die Tageszeit oder das Wetter erfahren, umgehen. Die Food-Marken werden zwar alle unter einem Dach verwaltet, ergänzen sich allerdings und erlauben uns, unsere Kitchen über den gesamten Tag auszulasten.

Wie grenzt Ihr Euch von Marktplätzen mit Lieferflotte ab?

Online Marktplätze haben innerhalb der letzten Jahre im großen Stil dazu beigetragen, den Markt für Online-Essensbestellungen vorzubereiten. Der Vorteil gegenüber Marktplätzen mit eigener Logistik besteht aus meiner Sicht vor allem darin, dass wir Leerzeiten zwischen Bestellaufgabe und -annahme sowie zwischen Zubereitung und Übergabe an die Logistik umgehen können, da wir nicht mit Dritten koordinieren müssen. Dadurch sind wir schneller in der Auslieferung und können die Qualität des Essens konsistent aufrecht erhalten.

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Unsere durchschnittliche Profitabilität pro Lieferung ist höher, da wir zum einen die Deckungsbeiträge der Speisen einbehalten und durchschnittlich mehrere Drops pro Lieferung pro Fahrer realisieren können. Diesen Vorteil geben wir an unsere Kunden weiter: Unsere Mindestbestellwerte sind geringer und wir berechnen keine Liefergebühr. Dadurch vergrößert sich die potentielle Zielgruppe, da sich das Angebot auch für Single-Haushalte mit geringeren Warenkörben lohnt.

Das Verwalten mehrerer Cuisines erlaubt es unseren Kunden, zukünftig eine Bestellung über verschiedene Food-Marken aufzugeben. Bei Marktplätzen sind hingegen mehrere voneinander unabhängige Bestellungen bei unterschiedlichen Restaurants notwendig. Dadurch ist für eine Gruppe, die bestellen möchte, nicht nur der Mindestbestellwert bei jeder einzelnen Bestellung bindend, sondern auch die Liefergebühr fällt mehrere Male an.

Wer ist Deine Zielgruppe und wie erreichst Du sie?

Wir sprechen ganz unterschiedliche Leute an, das Konzept zieht jedoch tendenziell mehr urbanes Klientel an, ernährungsbewusste und zeitgeistige Personen. In der Akquisition konzentrieren wir uns auf die Konvertierung von Offline-Kunden. In unseren Kitchens können Kunden den Zubereitungsprozess miterleben. Das schafft einprägsame Markenerlebnisse und emotionale Berührungspunkte und führt zu deutlich geringeren Kundenakquisitionskosten.

Was hast Du vor der Gründung von Vadoli gemacht?

Zuvor habe ich einen Food-Marktplatz im Nahen Osten gegründet, der letztes Jahr und noch vor dem IPO von Delivery Hero übernommen wurde. Ich habe während dieser Zeit viel über den F&B Markt gelernt und arbeite seitdem sehr gerne an der Schnittstelle von Food und Mobility.

Wie seid Ihr finanziert?

Das Unternehmen ist eigenfinanziert.

Welchen Tipp kannst Du Gründungsinteressierten geben?

Eine Gründung ist innerhalb der ersten Jahre mit viel harter Arbeit verbunden. Man sollte von seinem Gründungsansatz überzeugt und bereit sein, seine gesamte Zeit und Aufmerksamkeit in den Aufbau zu investieren. Das Gründungsteam soll idealerweise komplementär aufgestellt sein und eine ähnliche Vorstellung davon haben, in welche Richtung das Unternehmen sich langfristig entwickeln soll.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Vadoli zu hören!

Vadoli

Unternehmen: Vadoli ist On-demand Food Delivery Startup, das sich auf die Zubereitung und Lieferung von hochwertigen Gerichten spezialisiert. Mit eigener Küche im Herzen Berlins und in Zusammenarbeit mit international renommierten Chef-Köchen, entwickelt Vadoli kreative Gerichte und liefert sie an den Kunden nach Hause oder ins Büro. Gründer: Beschir Hussain