Mit Natural Crunchy snackt man ohne schlechtes Gewissen

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 29 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Das Wiener Food-Start Up “Natural Food GmbH” will den Snackmarkt revolutionieren. Unter ihrer Marke „Natural Crunchy“ produzieren sie Knabbersnacks mit bis zu 21% Proteinen aus Hülsenfrüchten. Dabei achten sie auf Bio-Qualität sowie Regionalität und verzichten dabei auf Aromen und Geschmacksverstärker sowie auf Palmöl.  

Timea, was ist Dein wichtigster Tipp für andere Startups?

Holt Euch jede Hilfe, die Ihr bekommen könnt und hört nicht auf zu fragen! Ob das die ehemalige Schulkollegin, der Mann des besten Freundes ist, oder befreundete Unternehmer. Jeder hat Erfahrungen, die einem nützlich sein können. Denn fragen kostet nichts. Mehr als einen „nein“ kann man nicht bekommen, aber im besten Fall bekommt man wertvolle Infos und Unterstützung, die einen persönlich weiterbringen.

Was waren Deine 3 größten Herausforderungen in der Startphase?

  1. Unsere Produkte so zu positionieren, dass die Kunden den Unterschied zu anderen Marken erkennen. Unser USP ist neben der Bio-Qualität, dass auch wirklich in die Verpackung kommt, was der Kunde liest und was draufsteht. Es gibt ja andere Snackmarken, die auch Hülsenfrüchten verarbeiten, aber der Anteil der proteinreichen Linsen ist sehr gering, stattdessen wird das Ganze mit Kartoffelmehl oder Mais (beides einfache Kohlenhydrate) getuned.
  2. Listungen in großen Handelsketten zu bekommen war und ist das Schwierigste, weil wir gegen große Marken – und deren Marketingbudget – nicht mithalten können. Wir müssen also gut argumentieren und präsentieren, damit wir die Einkäufer überzeugen.
  3. Work-Life-Familien-Balance ist und bleibt eine Herausforderung, da ich bereits einen 11-jährigen Sohn habe und vor drei Monaten eine Tochter bekam, erfordert es viel Kraft und beste Organisation, um alles unter einen Hut zu bringen.

Wie funktioniert Natural Crunchy?

Wir entwickeln und produzieren Bio Knabbersnacks aus Hülsenfrüchten, die bis zu 21% Proteine haben. Damit revolutionieren wir den Snackmarkt, denn endlich kann man mit guten Gewissen snacken.

Wer ist Deine Zielgruppe und wie erreichst Du sie?

  1. Sportler und Fitnessbewußte, die auf Proteine und komplexen Kohlenhydrate setzten.
  2. „Veganisten“, also Personen, die sich vegan und glutenfrei ernähren.

Natural Crunchy

Die Natural Crunchy Gründerin Timea Hipf, naturalcrunchy.at

Wie löst Du Problem Natural Crunchy?

Was ich weniger mag, sind kaufmännische Aufgaben. Ich verstehe zwar auf Grund meines Studiums die Steuerthematiken und auch die Buchhaltung ist mir durchaus geläufig. So weiß ich, wie wichtig beide Bereiche für eine Firma sind. Doch das gebe ich lieber an meinen Mann weiter. Zum Glück ist mein Mann ein absoluter Zahlungsmensch und liebt diese Thematik. So ist er auch in meine Firma eingestiegen – die Aufgaben sind somit gut verteilt.

Was hat Dich bewogen Natural Crunchy zu gründen?

Ich habe 8 Jahre lang Produkte für andere Bio Marken und Pivate Labels entwickelt. Ich hatte schon immer viele Produktideen, welche im Sortiment der jeweiligen Marke fehlten, um das Produktportfolio dieser zu bereichern. Diese Ideen habe ich dann den jeweiligen Einkäufern präsentiert. Dann erfolgte ein Austausch der Produkte, eine Rezeptanpassungen je nach Geschmackswunsch und wir produzierten die Produkte.

Da mein Mann und ich sehr sportlich sind, aber vorm Fernseher selber sehr gern naschen, war das Bedürfnis da, ein Snack zu kreieren, der sowohl unsere Regeneration als auch unser Muskelwachstum unterstützt. Ich koche gern Indisch, viel Curry mit Linsen und Hülsenfrüchten, weil in Hülsenfrüchten viel Proteine und Ballaststoffe erhalten sind. Da lag es auf der Hand, ein Snack aus Hülsenfrüchten zu entwickeln.

Was ist das Besondere an dem Startup Natural Crunchy?

Unsere Snacks sind mit bis zu 21% Proteine sehr eiweißreich. Das ist bei Knabbersnacks eine Sensation.

Wenn man viel Proteine essen möchte, weil man im Training ist oder auch abnehmen will, dann stehen üblicherweise Fleisch, Milchprodukte oder Protein-Shakes aus Molkenpulver auf dem Plan. Wenn man aber den Fleischkonsum reduzieren möchte, dann ist die Liste der geeigneten Produkte ganz schön kurz. Viele greifen zu Soja-Produkten. Ich persönlich finde, dass Soja den weiblichen Hormonhaushalt durcheinander bringt. Daher greife ich gern zu Linsen, Bohnen und Erbsen. 100 g Berglinsen haben 26 g Proteine. Mehr als in 100 g Hühnerbrust, denn die hat durchschnittlich „nur“ 23 g Protein.

Natural Crunchy steht für natürlichen, proteinreichen Knabberspaß. Wir sind der Meinung, dass „Bio“ allein nicht ausreicht. Wir beziehen unsere Rohstoffe aus der Region. Nur wenige Rohstoffe wie beispielsweise Erdnüsse, werden außerhalb von Europa herangezogen, da sie leider auf unserem Bereitengrad nicht wachsen. Und obwohl natürliche Aromen in der Bio Produktion erlaubt sind, also auch um Erdnuss-Geschmack zu erzeugen, verzichten wir auf dieser Art der Geschmacksverstärker. Und in unserer Produktion wird mit heimischen Ölen, wie Sonnenblumenöl produziert, denn Palmöl ist für uns Tabu.

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Snackrevolution von Natural Crunchy – Alle Snacks sind bio, vegan, glutenfrei, gentechnickfrei und palmölfrei, naturalcrunchy.at

Wie sah es zu Beginn mit der Finanzierung Eures Startups aus?

In den ersten Jahren haben wir zwar schon Geld verdient, das wurde aber alles in Messeauftritte investiert. Das konnten wir uns nur leisten, weil ich mein Job in der Marketingabteilung einer großen Österreichischen Bank beibehalten habe. Es war sehr schwierig, aber ich hatte das Bedürfnis, mit meinen Produkten das Leben von uns selber und von vielen Fitnessbegeisterten zu bereichern. Also arbeitete ich tagsüber in der Bank, nach der Arbeit war ich für meinen Sohn da und als er schlafen ging, arbeitete ich für die Firma. Das habe ich 8 Jahre lang durchgezogen, aber letztes Jahr musste/wollte ich eine Entscheidung treffen und habe mich für Natural Crunchy entschieden. Und das merkt man auch in der Entwicklung der Marke.

Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?

Von Montag bis Mittwoch unterstützt mich meine Mutter bei der Versorgung unserer Kinder. An diesen Tagen arbeite ich durch. Donnertags habe ich oft Außentermine. Da nehme ich mein Baby gern mit. Denn sie schläft auf meinem Bauch im Tragetuch liebend gern und ich kann in aller Ruhe meine Meetings machen. Freitags ist Homeoffice. Es wird gearbeitet, wenn sie schläft. An den Wochenenden haben wir oft Verkostungen, Messen und Tagungen. Unterm Strich arbeite ich als rund um die Uhr. Ich liebe aber was ich mache. Betrachte mich als privilegiert, den Job machen zu dürfen, mit dem ich kreativ bin. Daher leide ich zwar im Moment oft an Schlafmangel, aber ich würde mein Leben mit niemanden tauschen wollen.

Wo soll Natural Crunchy in 5 Jahren stehen?

Natural Crunchy wird hoffentlich jeden Sportler und ernährungsbewussten Konsumenten ein Begriff sein und bei keinem Fernsehabend und keiner Fußballübertragung mehr fehlen. Wir hoffen, dass die deutschen Konsumenten ihre Preissensibilität ablegen und sich für Qualität entscheiden.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Natural Crunchy zu hören!


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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