Markus Wirtz, Geschäftsführer der Webdesign Agentur chris and friends im Interview

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 29 Januar, 2024
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Und täglich grüßt der Konkurrenzkampf: Typische Aufgaben und ein Blick ins Daily Webdesign-Business einer Webdesign Agentur zeigen uns die Unterschiede zwischen einer klassischen Webdesign Agentur und Selbstständigen Webdesign Freelancern. Über all diese Themen besprechen wir heute mit Markus Wirtz, Geschäftsführer der Webdesign Agentur chris and friends aus Berlin.  

Mit welchen Aufgaben befassen Sie sich als Geschäftsführer und Inhaber der Webdesign Agentur CAF?

Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Wir sind keine riesige Agentur mit zig Abteilungen. Stattdessen sind die Hierarchien tatsächlich flach und jeder im Team – mich eingeschlossen – blickt ständig über seinen eigenen Tellerrand hinaus. Jeder hat ein gutes Verständnis der Arbeit des Kollegen/der Kollegin. Ein konkretes Beispiel: Das Design (aka Pixelschieben) einer Webseite übernimmt logischerweise der Webdesigner/die Webdesignerin federführend. Trotzdem fließen auch meine visuellen Ideen und Visionen regelmäßig in ein Projekt, da vier Augen bzw. zwei Gehirne einfach ein besseres Ergebnis versprechen und diese Feedback-Zusammenarbeit bei uns gelebt wird.

Natürlich habe ich auch mein eigenes Daily Business. Dazu zählen die klassischen, organisatorischen und administrativen Aufgaben eines Geschäftsführers. D.h. ich bin beispielsweise zuständig für die Finanzen des Unternehmens. Auch das Netzwerken und die Pflege von Kunden und Kontakten ist Teil meiner Arbeit. Die meiste Zeit fließt in die Bearbeitung unserer Leads – d.h. ich übernehme immer den Erstkontakt bei Anfragen und bin federführend für den Sales Prozess zuständig. Vom ersten Anruf, über die Beratung, Angebotserstellung, Pitch-Präsentation bis hin zur Beauftragung.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Morgens habe ich eine Routine entwickelt, die noch vor dem Büroalltag losgeht. Noch zu Hause bearbeite ich früh morgens bei einer Tasse Kaffee die ersten Mails und plane meinen Tag so gut es geht. Denn tatsächlich gibt es den typischen Arbeitstag schlichtweg nicht. 50 Prozent ist planbar und 50 Prozent ergibt sich am Tag selbst. Dann kommt es z.B. darauf an, welche Anfragen gerade reinkommen, welcher Bestandskunde sich zurückmeldet oder welche aktuellen Themen gerade im Team entstehen. An den meisten Tagen habe ich zwei bis drei Erstgespräche und/oder Beratungen zum Thema Webentwicklungen. Das ist im Prinzip die Konstante des Tages.

Haben Sie vor Ihrer Selbstständigkeit schon mal auf der anderen (Nicht-)Agenturseite gearbeitet?

Ja, es war mir wichtig auch die Arbeit und die Strukturen in einem Konzern kennenzulernen. Zwei Jahre war ich im Sport- und Onlinemarketing bei der DKB tätig. Die Onlinebank ist logischerweise in diesen Bereichen sehr aktiv und gerade in Berlin auch als extrem starker Partner im lokalen Sport verankert.

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Im Interview: Markus Wirtz, Geschäftsführer der Webdesign Agentur chris and friends, Bildquelle: liegt im Unternehmen

Worin unterscheidet sich für Sie eine Webdesign Agentur von klassischen Webdesign Selbständigen/Freelancer?

In allererster Linie kannst du in der Webdesign Agentur den Teamgedanken tatsächlich ausleben und hast Spezialisten für verschiedene Bereiche. D.h. du hast beispielsweise den UI/UX Designer, Frontend Developer, Backend Developer vor Ort – also alles unter dem sprichwörtlichen Dach. Ergo: Das Wissen und die Expertise sind gebündelt an einem Ort. Der Kunde/die Kundin profitiert meiner Meinung nach am Ende von einem “Mehr” an Qualität. Wichtig ist dabei natürlich, dass die Experten effektiv zusammenarbeiten und voneinander profitieren.

Bei größeren Projekten und bei der gesamten Wertschöpfungskette der Webentwicklung – also von der Konzeption, über das Design, die Programmierung bis zum Content- und Projektmanagement ist die Webdesign Agentur mit Sicherheit besser aufgestellt als der Freelancer. Darüber hinaus ist der Kunde/die Kundin nicht abhängig von einer Person. Ich erwähne diesen Punkt, weil es tatsächlich sehr häufig zu Anfragen nach dem folgenden Schema kommt: Ich habe nun schon drei Wochen nichts mehr von meinem Webdesigner gehört und wir kommen bei dem Projekt nur stockend und weiter – die Verlässlichkeit und das Vertrauen sind nicht (mehr) gegeben.

Für kleinere Projekte allerdings kann der Freelancer auch eine gute Wahl sein. Ich denke hier z.B. an konkrete Grafikarbeiten oder kleinere Visitenkartenwebseiten auf Basis eines Baukastens.

Wie nehmen Sie den Konkurrenzkampf unter den Webdesign Agenturen in Berlin wahr?

Die Dichte an Anbietern und Dienstleistern in diesem Bereich ist sehr (sehr) hoch und es kommen gefühlt jeden Tag neue hinzu. Die Nachfrage ist ebenfalls hoch, allerdings nicht so hoch wie das Angebot. Ergo: Der Konkurrenzkampf ist definitiv da, vor allem um die vorderen Plätze bei Google. Die Jagd nach den Leads ist eröffnet. Das ist einerseits natürlich eine schwierige Situation für uns als Webdesign Agentur und für andere genauso. Andererseits zwingt uns die Konkurrenzsituation dazu, innovativ zu sein, Dinge auszuprobieren, besser zu werden, “out of the box” zu denken und Qualität abzuliefern. D.h. wir spielen in Berlin in der Champions League. Für die Kunden ist das natürlich super – denn in Berlin ist die Qualität der Leistung sicher deutlich höher als an anderen Orten.

Dann wünschen wir Ihnen auf diesem Weg alles Gute und danken Ihnen für die interessanten Einblicke.


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Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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