Lukrativ Geld anlegen und dabei sinnvolle Projekte unterstützen

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 30 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Transvendo ist eine noch junge Crowd Investing Plattform, die es Investoren mit kleinem und großem Geldbeutel ermöglichen will, in Projekte verschiedener Anlageklassen zu investieren. Während sich andere vor allem auf Startups konzentrieren, sind bei transvendo auch bereits etablierte kleine und mittlere Unternehmen willkommen – sowie innovative Projekte aller Art, insbesondere aus dem Sektor Nachhaltigkeit. Die beiden Gründer und Geschäftsführer, Cirino Marino und Sven Kirchberg, haben uns einige Einblicke in ihre Arbeit gewährt.  

Was ist Euer wichtigster Tipp für Jungunternehmer, die gerade selbst gegründet haben?

Marino: Ich rate immer, sich so weit wie möglich finanziell autark aufzustellen, also keine großen Darlehen aufzunehmen. Das geht zum Beispiel indem man ein Business entwickelt, für das keine großen Anschaffungen, wie z.B. Maschinen, notwendig sind. Oder man versucht, das Produkt bzw. die Dienstleistung so schnell wie möglich in den Umlauf zu bringen, um so erste Mittel zu generieren, die für die Weiterentwicklung genutzt werden können. Und die Balance zwischen Arbeit und Privatleben, d.h. Familie ist mir sehr wichtig. Jungunternehmer mit Anhang benötigen in der Startphase viel Rückendeckung von zu Hause. Da ist es wichtig, dass die Lieben nicht zu kurz kommen.

Kirchberg: Durchhaltevermögen, denn die Rückschläge kommen sowieso.

Was waren Eure 3 größten Herausforderungen in der Startphase?

Marino: Eine der größten Herausforderungen war, den Schalter umzulegen vom Angestelltenverhältnis zur Selbstständigkeit. Plötzlich ist da niemand mehr, der dich antreibt oder kontrolliert. Man ist auf sich gestellt, schöpft die ganze Motivation und den Antrieb aus sich selbst. Das ist ein Lernprozess. Dann die schon erwähnte Work Life Balance. Bei mir ist das leider am Anfang etwas untergegangen – darum habe ich jetzt ein besonderes Augenmerk darauf. Und als dritten Punkt würde ich sagen, mehr Zeit für die Geschäftsentwicklung einzuplanen. Das Tagesgeschäft nimmt viele so in Beschlag, dass sie versäumen regelmäßig bewusst Abstand zu nehmen und in die Zukunft zu blicken. Bei der Geschwindigkeit, mit der sich der Markt heutzutage weiterentwickelt, ist das jedoch ganz essentiell!

Kirchberg: Den hohen administrativen Aufwand zu meistern war eine meiner größten Herausforderungen; vieles selbst zu tun, was früher Kollegen erledigt haben. Auf sich selbst gestellt sein. Und natürlich auch, mit Existenzängsten umgehen zu lernen! Menschen mit einem großen Bedürfnis nach Sicherheit sollten diesen Weg besser nicht einschlagen.

Wie sieht Euer Geschäftsmodell aus?

Kirchberg: Wir sind eine Crowd Investing Plattform mit einer 4-Anlageklassen-Philosophie. Bei uns können Projektinitiatoren auf zwei Wegen die Crowd ansprechen: 1. über ein öffentliches Angebot im Rahmen des Kleinanlegerschutzes, und 2. in Form eines Private Placement als nicht-öffentliches Angebot an größere Investoren. Unser Ziel ist, dass die Investoren, egal ob mit großen oder kleinen Beträgen, eine Portfolio-Strategie verfolgen können.

Wer ist Eure Zielgruppe und über welche Kanäle gewinnt Ihr sie?

Marino: Wir sprechen weniger von Zielgruppen als von Zielpersonen. Wir haben mehrere Buyer Personas, d.h. beispielhafte Personen mit ihren Eigenschaften, Problemen und Herausforderungen, definiert und stimmen darauf unser Angebot und unsere Kommunikation ab. Zu unseren Buyer Personas gehören z.B. der Business Angel, der in Form von Private Placement investieren möchte, der Manager, der nach attraktiv verzinsten Investmentmöglichkeiten sucht, und der Junge Anleger, der vor allem in innovative und nachhaltige Projekte sein Geld anlegen möchte.

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Der transvendo Co-Founder Cirino Marino, transvendo.investments

Wir erreichen sie über unsere Verteiler, d.h. personalisierte Mailings, über unsere Social Media-Kanäle, insbesondere LinkedIn, XING und Facebook, auf persönlichem oder telefonischem Wege, auf Veranstaltungen der verschiedenen Investoren- und Business Angel-Netzwerke… und über Multiplikatoren wie Banken, Berater, Finanzanlagen- und Versicherungsvermittler.

Wie löst Ihr Problem der hohen Personalkosten?

Kirchberg: Wir haben unsere Lösung im Lean Mitarbeiterkonzept gefunden. Für IT/Datenschutz beauftragen wir einen Gesellschafter, der jahrelange Erfahrung in den Bereichen Risikomanagement und Compliance hat, sowie externe Entwickler.

Das Marketing übernimmt eine Agentur unter der Leitung unserer Marketingexpertin.

Projektmanager buchen wir je nach Projektlage extern hinzu, sie sind also nicht permanent für uns beschäftigt. Auch für Design- und Video-Themen haben wir ein Team aus externen Spezialisten, das wir nach Bedarf beschäftigen – und fahren sehr gut damit.

Wie ist die Idee zu transvendo entstanden?

Kirchberg: Die Idee einer Crowdinvesting Plattform ist aus unserem operativen Geschäft heraus entstanden. Bevor wir mit transvendo einen standardisierten Matching Prozess zwischen Investoren und Projektträgern aufgebaut hatten haben wir dies über unsere Beratungsgesellschaft schon manuell gemacht. Damals merkten wir wie schwierig Deutschland als Risikokapitalgeberland ist und waren der Meinung  durch eine hohe Standardisierug und der Mitnahme der öffentlichen Crowd die Prozesse zwischen Kapitalgebern und kapitalsuchenden Unternehmen beschleunigen zu können. An diesen Prozessen arbeiten wir permanent und spüren täglich Verbesserungen. Allerdings ist der Aufbau einer öffentlichen Crowd mit viel Geduld und Marketingbudget verbunden und verlangt von den Plattformen darüber hinaus eine hohe Servicebereitschaft.

Marino: Vielleicht noch zum Namen: “transvendo” besteht aus den Wortbestandteilen “transfer” für Übertragung und “vendor” für verkaufen bzw. Verkäufer und soll den Geldtransfer vom Investor zum Unternehmer beschreiben.

Was ist das Einzigartige an transvendo?

Kirchberg: Die transvendo Crowdinvesting Plattform wurde mit dem Ziel gegründet, Initiatoren und Investoren über einen transparenten und standardisierten Prozess den Zugang zu einem wachsenden Schwarm-Kapitalmarkt zu ermöglichen. Emittenten können sowohl öffentliche Schwarmfinanzierungen im Rahmen des Kleinanlegerschutzes durchführen – als auch Privatplatzierungen (Private Placements) im nicht-öffentlichen Bereich. Wir verfolgen eine 4-Anlageklassen-Philosophie, d.h. man kann sowohl in Immobilien, als auch in Startups, KMUs und Nachhaltige Projekte investieren.

Uns ist es wichtig, dass auch Leute mit weniger Budget in Projekte einsteigen können, darum ist ein Investment schon ab 100 Euro möglich. Wir wollen also nicht nur dem professionellen Investor sondern auch dem Kleininvestor die Diversifikation seines Finanz-Portfolios ermöglichen.

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Lukrativ Geld anlegen und dabei sinnvolle Projekte unterstützen 

Habt Ihr direkt nach der Firmengründung Geld verdient?

Marino: Als neue Plattform ist es sehr schwierig sofort Geld zu verdienen. Zunächst muss man sich darum kümmern eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit zu erreichen, in unserem Fall eine Crowd aufzubauen. Das kostet anfangs viel Zeit, Energie und Geld – da man einiges in die Kommunikationsstrategie und das Marketing investieren muss. Gleichzeitig ist es wichtig, die richtigen Projekte zu akquirieren, die möglichst viele Menschen ansprechen und die der Plattform einen guten Start ermöglichen.

Im Bereich Private Placement sieht es etwas anders aus, da wir dort unseren bereits existierenden Investorenstamm ansprechen – da geht das Funding etwas zügiger. Allerdings sind längst nicht alle Projekte für Großinvestoren geeignet, da diese nur bestimmte Arten von Unternehmen suchen und sich in den meisten Fällen direkt beteiligen wollen. Und das wiederum ist bei “klassischen” Crowdinvesting Projekten ja gar nicht gewünscht…. … Die Herausforderung besteht darin, hier eine gute Balance zu finden, um kostendeckend zu arbeiten.

Habt Ihr Euch sofort Vollzeit selbstständig gemacht?

Beide: Ja.

Wie sieht aktuell Deine Arbeitswoche aus?

Marino: Sie beginnt um 8.00 Uhr in der Früh im Büro und endet offiziell gegen 18 Uhr im Büro. Allerdings geht es danach noch weiter. Entweder bin ich auf Veranstaltungen, bilde mich weiter und netzwerke – oder ich erledige noch Sachen im Home Office

Wo soll transvendo in 5 Jahren stehen?

Kirchberg: Das Crowdinvesting ist trotz seiner immerhin fünfjährigen Geschichte in Deutschland noch sehr jung. Wir arbeiten bereits an den nächsten Beteiligungsmöglichkeiten und Produkten, die über eine Plattform vermarktet werden können. Unser Hauptziel ist es, unsere Anlageklasse-Philosophie, d.h. das breite Projektangebot, konsequent weiter auszubauen und eine Vielzahl von attraktiven Investment-Möglichkeiten anzubieten.

Interne wie externe Prozesse möchten wir weiter standardisieren.

Und es wäre natürlich schön, wenn sich transvendo auch über die Landesgrenzen hinaus etabliert, d.h. vorerst im D-A-CH-Bereich, und später EU-weit.

Darüber hinaus knobeln wir an einem Modell, wie wir Investoren eine bessere Verwaltung Ihrer Vermögen gewährleisten können. Also an Ideen mangelt es nicht ;-)...

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und transvendo zu hören!


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Jetzt mit Roul Radeke, dem Autor dieses Beitrags vernetzen:

Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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