Wie KI Prozesse von KMUs verändern kann und wird

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 14 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Die "Künstliche Intelligenz", kurz KI oder in der englischen Sprache AI, hat sich in den vergangenen Monaten und Jahren zu einem der ganz großen Themen entwickelt. Wenn es um den technischen und gesellschaftlichen Fortschritt geht, dann geht es auch immer um die Frage, inwiefern uns die künstliche Intelligenz bei den anstehenden Herausforderungen helfen wird. Während sich die Debatte inzwischen beinahe in philosophische Richtung entwickelt, zeigen sich im kleineren Rahmen bereits heute die Vorteile durch die Fortschritte in diesem Bereich der Technologie. KI kann, richtig anwendet, eine gute Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen sein. Das zeigt sich beispielsweise durch die folgenden Werkzeuge und Tools.  

Datenerfassung

Die Sammlung, Aufbereitung und Verarbeitung von Daten ist heute eine der großen Herausforderungen. In Zeiten, in denen in Unternehmen mit einer Vielzahl von interessanten Daten aus dem Vertrieb, dem Marketing und internen Prozessen gearbeitet wird, ist es aber beinahe unmöglich den Überblick zu behalten. Tools wie Cognos Analytics von IBM sind hier die Zukunft. Mit der eingebauten KI werden relevante Daten schnell erkannt und können für die Arbeit mit bestimmten Prozessen zielgerichtet wieder ausgegeben werden. Die KI lernt dabei anhand dessen, was die Benutzer selbst mit der Software anstellen. Auch kleine Unternehmen profitieren hier von einer intelligenten Aufbereitung ihrer Daten, die im Anschluss für Kampagnen oder für die Analyse wichtiger Prozesse im Unternehmen genutzt werden können.

AI Markendesign

Das Logo eines Unternehmens ist Aushängeschild, Visitenkarte und Basis für Wiedererkennung. Kaum ein anderes Element hat in der externen Unternehmenskommunikation eine so umfassende Bedeutung. Gute Gründe also, warum das eigene Logo von höchster Qualität sein sollte. Aber was sind denn nun die passende Grafik, Schriftarten und Farben? Auch hier kann eine KI auf der Basis der Erfahrungen von unzähligen Logodesigns weiterhelfen. Der Logo Maker von Tailor Brands kann beispielsweise auf der Basis von einfachen Angaben genau das richtige Logodesign entwerfen. Basierend auf den Kenntnissen früherer Projekte erkennt die KI die Vorlieben der Benutzer und die zusätzlichen Eingaben verhelfen dazu, Ergebnisse zu gestalten, die perfekt auf die eigenen Bedürfnisse passen. Eine umfassende Markenpersönlichkeit für Ihr Unternehmen – und das vor allem auf der Basis einer künstlichen Intelligenz, die im Laufe der Zeit lernt.

Kundenbetreuung

Die Kundenbetreuung ist wohl der Bereich, in dem die AI bereits die größte Verbreitung erreicht hat. Die Chatbots, wie man sie beispielsweise von großen Dienstleistern aus der Telekommunikation oder Energie kennt, waren einer der ersten Versuche, eine lernfähige Software in den produktiven Einsatz mit den Verbrauchern zu bringen. Der Gedanke hinter der Entwicklung ist dabei so einfach wie genial. War es in früheren Zeiten noch so, dass Gesprächsleitfäden für immer wiederkehrende Gespräche im Customer Support entworfen wurden, wurde diese Idee nun einfach mit der Hilfe von KI und Datenbanken in das Internet übertragen. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die in diesem Bereich immer neuere und intelligentere Lösungen zur Verfügung stellen – ein Beispiel ist dabei der Dienst von Botxo.

Die Chatbots bringen ganz unterschiedliche Vorteile mit sich. An oberster Stelle steht natürlich, dass der Kundenservice auch außerhalb der klassischen Geschäftszeiten angeboten werden kann und es daher immer einen „Ansprechpartner“ für Kunden oder Interessenten auf der eigenen Webseite gibt. Vor allem lernen die modernen Bots aber in einer hohen Geschwindigkeit. Die Anfragen und Fragen der Benutzer werden übernommen, immer neue Verknüpfungen werden erstellt und der Algorithmus der KI sorgt dafür, dass für die Maschine schnell klar wird, was das Anliegen eines Verbrauchers sein könnte. Das perfekte Beispiel dafür, wie eine KI-gesteuerte Software auch schon in kleinen Unternehmen einen deutlichen Vorteil in einem so wichtigen Bereich bringen kann.

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Wie KI Prozesse von KMUs verändern kann und wird, Bildquelle: Depositphotos.com

Lead-Generierung

Wann wird ein Besucher der eigenen Online-Präsenz zum Kunden und was sind die Gründe, dass er es nicht geworden ist? Die Analyse des eigenen Sales Funnels ist eine der Hauptaufgaben im modernen Marketing und darüber hinaus die wohl wichtigste Aufgabe bei der Optimierung des Vertriebs. Auch hier verhilft die KI dazu, dass bestimmte Schritte einfacher und schneller optimiert werden können. Die KI lernt aus den analysierten Daten, kann Gedankengänge und Hürden bei der Lead-Generierung nicht nur bemerken, sondern sie effektiv darstellen. Für ein Unternehmen bedeutet das, dass sie erhebliche Zeit bei der Analyse sparen kann. Das erlaubt eine Aufarbeitung des Contents und ein Verringerung von Stolpersteinen im Prozess auf dem Weg zum neuen Lead. Software wie von Epic Insights lässt die KI so agieren, wie es ein Mensch tun würde und lässt sich dabei immer auf bestimmte Prozesse anpassen. Gerade in Zeiten, in denen die Marktforschung teuer und sehr langwierig sein kann, ist ein solches KI-Modell eine tolle Alternative für die nachhaltige Optimierung der eigenen Präsenzen im Internet.

Personalwesen

Das Personalwesen ist mit Sicherheit einer der sensibelsten Bereiche, in denen die KI zum Einsatz kommen kann. Viele Unternehmen setzen aus guten Gründen auf einen umfassenden Prozess persönlicher Interviews, die in der Regel auch in mehreren Runden stattfinden. Trotzdem bietet beispielsweise Paradox mit ihrer Lösung „Olivia“ ein gutes Beispiel dafür, wie das Personalwesen in der Zukunft durch KI verändert werden könnte. Der Assistent funktioniert hier ähnlich, wie es auch beim Chatbot der Fall ist. Gefüttert mit einer Vielzahl von Informationen erlaubt das System nicht nur eine Beschleunigung des Vorgangs bei Bewerbungen – und schafft somit auch für die Bewerber eine bessere User Experience – sondern kann auch Interviews übernehmen.

Könnte also auch das Personalwesen von Unternehmen ganz einfach optimiert werden? Angesichts der Ressourcen, die in den Prozess des Recruiting fallen, dürfte das für viele Firmen ein interessanter Ansatz sein, um Kosten und Mitarbeiter zu sparen. Auch hier gibt es aber natürlich verschiedene Ansichten und gerade in einem so sensiblen Bereich wie dem Personalwesen ist das völlige Vertrauen auf KI auch eine beinahe philosophische Frage.

Genügend Beispiele also dafür, dass KI auch heute schon in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden kann und eingesetzt wird. Gerade für KMUs könnte sich so in den nächsten Jahren ein großer Spielraum für Optimierungen der eigenen Prozesse ergeben. Darüber hinaus sind wir erst am Anfang einer Entwicklung, die in den folgenden Jahren mit Sicherheit deutliche Fortschritte machen wird.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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