Der Nutzen von Antivirenprogrammen für Startups

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 14 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Antivirenprogramme sind auch für Startups ein absolutes Muss, damit sie ihren Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten können. Das gilt bereits für Existenzgründer und ändert sich auch für ihre spätere Tätigkeit als Unternehmer nicht. Nur die Ansprüche an Antivirenprogramme sind je nach Umfang der betrieblichen Organisation unterschiedlich umfangreich. Allerdings sind mit dem Einsatz von Antivirensoftware auch Kosten verbunden, die Startups gern vermeiden würden.  

Die Gefahr durch Viren

Der medizinische Begriff „Viren“ hat sich als Bezeichnung von Schadsoftware im Internet durchgesetzt; denn deren schädliche Programme wirken ähnlich wie tatsächliche Viren, die Lebewesen mit Krankheiten infizieren. Die Befallenen erkranken selbst.

Genau dieselben Wirkungen haben Computerviren auf einzelne Computer oder ganze IT-Anlagen. So haben die Schadprogramme die Fähigkeit, sich selbst zu vervielfältigen. Einmal installiert, verbreiten sie sich ohne fremde Hilfe über Netzwerke und Wechselmedien wie USB-Sticks. Sie benötigen in der Regel Hilfsprogramme wie E-Mails: diese Programme sind aber nicht zwingend Voraussetzung. Manche Würmer können sich sogar selbst ausführen, so dass eine Interaktion mit dem Benutzer nicht erforderlich ist. Trojanische Pferde, in der Computersprache auch als Trojaner bezeichnet, sind Computerprogramme, die dem Anwender nützlich erscheinen. In Wirklichkeit sind sie getarnte, harmlos wirkende Schadsoftware, die ganz andere als die von den Anwendern vermuteten Aufgaben erfüllen. Sie erobern also ähnlich wie einst die Achäer in der griechischen Mythologie die Stadt Troja durch im Pferdebauch versteckte Soldaten die Computersysteme der anvisierten Nutzer durch verborgene Schadprogramme.

Diese Computerviren entfalten nicht nur beachtliche Wirkungen, wie sie durch die Presse mitgeteilt werden, wenn etwa die Deutsche Telekom oder der Deutsche Bundestag von ihnen befallen wurden; auch die gezielten Versuche, bei öffentlichen Bankautomaten über eingeschleuste Computerviren an die Passwörter von den Konten der Abhebenden zu gelangen, um Kreditkarten zu stehlen, sind nur einige öffentlichkeitswirksame Betätigungsfelder. Große Wirkungen erzielen sie gerade bei Startups, die keine oder nicht die ausreichenden Antivirenprogramme zum Schutz ihrer Software einsetzen. Dort „helfen“ Trojaner bei Überweisungen, allerdings auf falsche Konten. Sie bringen die gesamte IT-Organisation der Startups durcheinander oder gar zum Erliegen; die Schäden können die Selbstständigen in die Insolvenz führen.

Die Wirkungen der Antivirenprogramme

Antivirenprogramme haben in der Regel zwei Aufgaben zu erfüllen, zum einen den tatsächlichen Virenschutz und zum anderen den vorbeugenden Virenschutz. Ein weiterreichendes Sicherheitskonzept kann die Antivirenprogramme durch eine Firewall unterstützen.

1. Aufgabe: Virenschutz

Die erste Aufgabe der Antivirenprogramme ist der Schutz vor dem Befall der Computer durch Viren. Der Virenscanner untersucht den Rechner nach Anzeichen, die auf einen Computervirus schließen lassen. Dabei überprüft der Virenscanner den E-Mailverkehr, jede Surfbewegung oder das Auftreten von fremder Software sowie den Eingang unbekannter Daten. Er stützt sich bei der Suche auf bereits bekannte Informationen. Stößt er auf verdächtige Hinweise, verhindern die Antivirenprogramme, dass die identifizierten Viren auf den Computer gelangen.

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Der Nutzen von Antivirenprogrammen für Startups, selbststaendigkeit.de

2. Aufgabe: Vorbeugender Virenschutz

Die zweite Aufgabe der Antivirenprogramme ist es, den Computer vorbeugend vor einem Virenbefall zu schützen. Um diesen Schutz zu erzielen, muss der Virenscanner den Rechner ständig in zeitlichen Abständen nach möglichen Viren durchforsten. Solange die Antivirenprogramme nach bekannten Viren fahnden, werden sie erfolgreich sein. Probleme treten allerdings dann auf, wenn neue Viren in Umlauf gebracht worden sind, die den Scannern noch unbekannt sind. Dann können sie den geforderten Schutz nicht liefern. Damit dieser Fall nicht eintritt, müssen die Antivirenprogramme ständig zeitnah auf dem neusten Stand gehalten und regelmäßig upgedatet werden. Sonst können sie die neuen Viren nicht erkennen und den geforderten Virenschutz nicht sicher stellen.

Erweiterter Schutz: Firewall

Die Antivirenprogramme sind nur so zuverlässig, wie ihre Schutzmaßnahmen reichen. Bei billigeren Antivirenprogrammen gehört ein vorbeugender Virenschutz oft nicht zum Leistungspaket. Ihre Virenbekämpfung setzt erst ein, wenn der Virus bereits auf dem Computer gelandet ist. Seine Bekämpfung beginnt also in einem späten Stadium. Deshalb könnte der Einsatz einer Firewall sinnvoll sein, die wie eine Umzäunung des Computers wirkt. Sie überwacht nämlich die Zugänge zwischen zwei Netzen. So kann sie kontrollieren, welche Daten vom Internet auf den Computer gelangen und welche von ihm an das Internet abgegeben werden. Eine Firewall ist zwar auch kein absoluter Schutz vor Viren, weil es ihn nämlich nicht gibt oder vielleicht überhaupt niemals geben kann; aber sie ist eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme, über die sich, gerade für Startups, nachzudenken lohnt.

Die Auswahl eines Antivirenprogrammes

Die Auswahl der besten Antivirenprogramme ist das Ziel eines jeden Nutzers, so auch jeden Startups. Es tritt also die Frage auf, ob es beste Antivirenprogramme überhaupt gibt. Um auf diese Frage antworten zu können, unterziehen Tester die Antivirensoftware regelmäßigen Untersuchungen. Dazu führen sie vergleichende Performancetests nach typischen Benutzervorgängen wie Starts des Computers, Speichern von Dateien oder Öffnen von Applikationen durch. Das Ergebnis dieser Tests ist, dass es erhebliche Unterschiede unter den Antivirenprogrammen gibt, aber keine besten über den Tag hinaus. Jeder Anwender, also auch jedes Startup, muss seine Anforderungen formulieren und am Markt selbst testen.

Die Kosten von Antivirenprogrammen

Die Antivirenprogramme gibt es in teuren und kostenlosen Ausführungen. Die kostenpflichtigen bieten einen umfassenden und ausgereiften Virenschutz an. Teilweise enthalten sie bereits eine Firewall. Die kostenfreien Varianten gewähren zumindest einen Grundschutz. Aus Kostengründen auf Antivirenprogramme zu verzichten, könnte eine Versuchung für Selbstständige sein, die kein Geld für Antivirensoftware ausgeben wollen oder können. Da der Bedarf an Schutz für Startups deutlich geringer als für etablierte Unternehmen ist, lassen sich abgespeckte bedarfsgerechte und damit günstige Lösungen finden. Auf keinen Fall sollten Startups den Antivirenschutz völlig außer Acht lassen, sondern lieber auf den Grundschutz kostenfreier Antivirenprogramme zurückgreifen.

Fazit

Der Nutzen der Antivirenprogramme ergibt sich für Startups allein aus der Sicherheit, dass ihre Computer nicht von Fremden „geknackt“ werden können. Antivirenprogramme gewährleisten also nicht nur ihre Betriebssicherheit, sondern auch den Schutz ihrer Bankkonten vor unliebsamen Zugriffen Unbefugter. Der Antivirenschutz darf auch keine Frage seiner Kosten sein, weil sein Ausfall teurer als die Preise für Antivirenprogramme zu stehen kommen kann. Im Notfall tut es auch eine kostenlose Antivirensoftware.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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