Mit niedrigem Startkapital den Weg in die Selbstständigkeit schaffen

Verfasst von Dennis.Singh. Zuletzt aktualisiert am 8 März, 2024
Lesezeit Minuten.
Der eigene Chef sein – davon träumen viele. Doch oftmals scheitern solche Ideen am nicht vorhandenen Startkapital. Eine Selbstständigkeit komplett zum Nulltarif aufzubauen, ist kaum möglich. Aber es gibt Mittel und Wege, das Projekt Selbstständigkeit mit sehr niedrigem Startkapital zu meistern.  

Das richtige Geschäftsmodell wählen

Wer ohne Stammkapital und mit niedrigen laufenden Kosten selbstständig tätig sein will, sollte sich eine gute Geschäftsidee ausdenken. Es gibt heutzutage viele Optionen, eine selbstständige Tätigkeit mit sehr niedrigen Kosten zu realisieren.

Oftmals nutzen diese Tätigkeiten das Internet. Wer digitale Leistungen erbringt, benötigt kein Ladengeschäft und auch kein Firmengelände zur Ausübung der Arbeit. Als Freiberufler ist es beispielsweise gut möglich, von Zuhause aus zu arbeiten.

Die Optionen für Tätigkeiten im Internet und von zu Hause aus sind inzwischen enorm vielfältig. Webdesigner und Programmierer zählen hier schon zu den Klassikern. Wer künstlerisches Talent hat, kann sich auf den Verkauf von digitalen Fotos und Bildern konzentrieren. Da kaum laufende Kosten entstehen, lässt sich ein solches Modell auch schrittweise aufbauen und zunächst als kleiner Nebenverdienst beginnen.

Weitere Möglichkeiten sind das Erstellen von Texten als freier Autor oder die Arbeit als Übersetzer. Beliebt ist heutzutage die Betätigung als Influencer oder Content-Creator auf YouTube. Dies hat den Vorteil, dass das eigene Hobby oder ein Wissensbereich zum Thema des Kanals gemacht werden kann. Dementsprechend gibt es spätestens hier keine thematischen oder branchenspezifischen Einschränkungen mehr.

Selbst als Händler ist es gut möglich, von zu Hause aus zu starten. Wichtig ist die richtige Organisation. Selbst Jeff Bezos startete seinen Riesenkonzern Amazon in einer Garage. Ist das Geschäft produktiv und wächst, lässt sich auch dann noch eine Vergrößerung in eigene Geschäftsräume planen. Der finanzielle Spielraum sollte dann vorhanden sein.

Die passende Rechtsform für die Tätigkeit

Wichtig bei dem Weg in die Selbstständigkeit ist die Wahl der Rechtsform. Eine gewerbliche Tätigkeit bedarf eines Unternehmens, das dementsprechend angemeldet und gegründet werden muss. In diesem Zusammenhang entstehen auch Kosten.

Aber es gibt eine Abgrenzung zwischen gewerblicher und freiberuflicher Tätigkeit. Wer freiberuflich tätig ist, muss kein Unternehmen gründen – kann dies aber tun. Gute Beispiele hierfür sind Steuerberater. Diese sind Freiberufler, häufig aber in einer Gesellschaft organisiert, zum Beispiel einer GmbH oder GbR.

Wichtig zu wissen ist, dass die Kosten, die im Rahmen einer Unternehmensgründung anfallen, unterschiedlich hoch sind. Eine GmbH erfordert so die Einlage eines Stammkapitals von 25.000 Euro. Hinzu kommen weitere Gebühren für den Notar, Gewerbeanmeldungen und ähnliche Vorgänge. Als Freiberufler entfallen alle diese Punkte und oftmals lassen sich dieselben Berufe ausüben.

Die Teamgründung mit wenig Startkapital ist dann wieder ein anderes Thema. Wer sich zu zweit ohne Startkapital selbstständig machen will, hat mit der UG oder einer GbR zwei Optionen. Hier sind keine Einlagen des Stammkapitals erforderlich. Zu berücksichtigen ist, dass die Gesellschaftsform Auswirkungen auf die Haftung hat. So ist die GbR eine Personengesellschaft, was bedeutet, dass die Gesellschafter mit ihrem gesamten persönlichen Vermögen haften.

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Mit niedrigem Startkapital den Weg in die Selbstständigkeit schaffen. Bildquelle: Depositphotos.com

Praktische Lösungen für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben

Es gibt bestimmte gesetzliche Vorschriften, die jeder erfüllen muss, wenn er selbstständig tätig ist. In erster Linie ist dies die Buchführung. Wer diese an einen Steuerberater weitergibt, erzeugt recht hohe monatliche Kosten. Die laufende Buchführung schlägt selbst bei geringem Umsatz von 25.000 Euro im Jahr oft mit 50 Euro pro Monat zu Buche. Hinzu kommen Kosten für die jährliche Einnahmen- und Überschussrechnung, die Erstellung der Steuererklärungen und eventuelle Auslagen. So können schnell Gesamtkosten von um die 3.000 Euro pro Jahr entstehen.

Eine Alternative ist es, einen Großteil der Buchführung selbst zu übernehmen. Mit digitaler Buchhaltungssoftware ist dies heute für die meisten Selbstständigen problemlos machbar. Auch muss die Software nicht mehr teuer gekauft werden, denn es gibt Buchhaltungsprogramme in der Cloud mit monatlicher Abrechnung.

Diese Buchhaltungssoftware ist teilweise in der Lage, die eingegebenen Belege eigenständig zu verbuchen. Somit ersetzt eine solche Software in weiten Teilen die Arbeit eines Steuerberaters. Gleichzeitig sind die Lösungen deutlicher günstiger und passen somit zu einer selbstständigen Tätigkeit mit niedrigem Budget.

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Programmen für die Buchhaltung auf dem Markt. Dies gibt jedem die Option, die unterschiedlichen Varianten zu vergleichen und so die passende Option zu wählen. Einige Lösungen sind mobil mit dem Smartphone einsetzbar, was hilfreich ist, wenn die Arbeit abseits des Büros stattfindet. Gerade Buchhaltungssoftware in der Cloud ist flexibel.

Kreative Ideen für das benötigte Startkapital

Wer für die Gründung des eigenen Unternehmens Startkapital benötigt, hat verschiedene Optionen für die Eigenkapitalfinanzierung.

Eine dieser Möglichkeiten ist das Crowdfunding. Diese Methode nutzen viele Start-ups, um finanzielle Mittel für die Umsetzung der Idee aufzutreiben. Per Crowdfunding lassen sich auch größere Projekte finanzieren, wie Beispiele aus der Praxis zeigen.

Die Idee ist, private Investoren für die eigene Idee zu gewinnen, die zwar nur kleine Beiträge beisteuern, in der Masse aber den Finanzbedarf decken. Als Gegenleistung erhalten diese Investoren zum Beispiel einen Early Access auf das Produkt oder sonstige Vorteile. Dementsprechend eignet sich diese Form der Finanzierung vor allem für die Realisierung von Produkten. Diese können durchaus auch digital sein, wie etwa ein Computerspiel.

Gründung ohne Kapital? Heutzutage so einfach wie nie zuvor

Mit den Möglichkeiten der digitalen Technik ist die Unternehmensgründung inzwischen so einfach wie noch nie. Internet, Cloud und digitale Lösungen ermöglichen eine Gründung ohne Eigenkapital sowie auch den Geschäftsbetrieb mit extrem niedrigen Kosten. Wichtig ist nur, die eigene Idee entsprechend konsequent darauf auszulegen.


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