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Digitale Kontoführung per App: Das richtige Konzept für Selbstständige?

Digitale Kontoführung per App Das richtige Konzept für Selbstständige

Für Firmen aller Branchen und Größen sind die Geschäftskonten das Herzstück des finanziellen Managements. Ob Rechnungen, Gehälter oder Einnahmen durch die Geschäftstätigkeit, die Finanzbuchhaltung sollte möglichst reibungslos laufen und allen Mitarbeitern wenig Mühe bereiten. Seit wenigen Jahren ist das Konzept der digitalen Kontoführung per App im Umlauf, was gerade junge Selbstständige und Start-ups anspricht. Doch in welchen Fällen ist diese Form der Kontoführung die geeignete Alternative zum klassischen Bankkonto vor Ort oder dem vertrauten Online-Banking?

Das Geschäftskonto – für Gründer unverzichtbar

Als Selbstständiger haben Sie bei der Aufnahme einer Geschäftstätigkeit zahllose Dinge zu bedenken. Rechtsform und Firmensitz sind zu wählen, Betriebsmittel zu kaufen und bei größeren Projekten Banken und Investoren durch einen Business-Plan zu überzeugen. Die Eröffnung eines Geschäftskontos erfolgt durch viele Selbstständige nebenbei, ohne sich mit den Konditionen oder dem Service der Bank zu befassen.

Gerade Einzelunternehmer eröffnen das Konto schnell bei der Hausbank, auf die bislang für die private Kontoführung vertraut wurde. Fehlt hier ein starker Service für Businesskunden, wird die Finanzbuchhaltung schnell einen gehobenen Zeitaufwand mitbringen. Anstatt sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, plagen sich viele Selbstständige mit nicht gezahlten Rechnungen, Abschlüssen und der Sammlung von Quittungen herum. Eine digitale Kontoführung erleichtert viele dieser Prozesse.

Als etabliertes Unternehmen die Kontoführung umstellen

Die Eröffnung eines digitalen Geschäftskontos bei seriösen und namhaften Anbietern wie Qonto ist nicht nur bei der Aufnahme der Geschäftstätigkeit eine Überlegung wert. Auch für etablierte Selbstständige und Unternehmen kann die Umstellung lohnenswert sein. Zwar bringt dies eine Umstellung der Bankverbindung für Kunden und Lieferanten mit sich. Die Vorteile der vereinfachten Finanzverwaltung gleichen diesen einmaligen Aufwand jedoch schnell aus.

Für junge Firmen ist der Schritt zum digitalen Banking per App eine Weiterentwicklung wie die Wandlung vom klassischen Bankkonto zum Online-Banking vor 20 Jahren. Das App-Banking ist die nächste Stufe des Bankings, die ähnlich sicher und verlässlich funktioniert wie das Online-Banking. Die Vorteile für Selbstständige und größere Unternehmen zeigen sich im Detail und machen den Wechsel auch bei einem laufenden Geschäftsbetrieb reizvoll.

Digitale Kontoführung per App: Das richtige Konzept für Selbstständige?

Digitale Kontoführung per App: Das richtige Konzept für Selbstständige? Bildquelle: Selbststaendigkeit.de

Vorteile digitaler Geschäftskonten erkennen

Die Umstellung auf die digitale Kontoführung per App überzeugt vor allem aus drei Gründen. Zwei dieser Argumente sind für Selbstständige bereits ab dem ersten Tag der geschäftlichen Tätigkeit interessant, das dritte Argument schafft eine attraktive Perspektive für die Zukunft.

1. Papierlose und schnelle Buchhaltung

Über die App lassen sich zahllose Prozesse der klassischen Buchhaltung einfacher erfassen und abwickeln. Ein wichtiges Beispiel ist die Sammlung und Verarbeitung von Quittungen. Mussten Selbstständige früher jedes Papier einzeln sammeln und verwalten, gelingt die Digitalisierung ganz bequem per Foto. Mit dem Smartphone lässt sich jede Quittung in Sekunden digitalisieren und direkt in die Buchhaltung der App integrieren.

2. Automatisierte Finanzverwaltung

Viele Schritte der betriebsinternen Finanzverwaltung, die üblicherweise ein manuelles Eingreifen erfordern, lassen sich per App automatisieren. Zahlungen, Ausgaben und weitere Finanzprozesse können nach Vorgaben des Selbstständigen gestaltet werden, so dass niemand mehr explizit an ihre Erledigung denken muss. Natürlich werden alle Schritte der Finanzverwaltung sauber dokumentiert und sind mit wenigen Klicks auf- und abrufbar.

3. Unterstützung im Teamwork

Ein Selbstständiger muss auf Dauer kein Einzelunternehmer sein. Die Zusammenarbeit mit anderen Menschen im Team oder die Beschäftigung einzelner Angestellter ist bei Wachstum des Unternehmens obligatorisch. Mit einem Geschäftskonto per App lassen sich alle Ausgaben bequem im Team bearbeiten. Auch die Ausstellung mehrerer Kreditkarten ist möglich, die einzelnen Mitarbeitern spezifische Kreditlimits einräumt. Die Verwaltung der Ausgaben und Spesen erfolgt erneut ganz bequem über die App.

Innovatives Payment als Argument für Investoren

Die oben genannten Argumente funktionieren und überzeugen betriebsintern. Doch auch nach außen hin setzt die Umstellung auf den Anbieter von digitalen Geschäftskonten per App ein klares Zeichen. Als Selbstständiger oder Firma zeigen Sie Kunden und Investoren Ihren modernen und innovativen Charakter, der nicht alleine auf der Produktebene halt macht.

Der Schritt zum digitalen Konto ist besonders bei Beantragung von finanzieller Hilfe in Form einer Gründungsförderung reizvoll. Hier erkennt der potenzielle Investor, dass Sie sich mit dem Thema Finanzen ausgiebig befasst haben und eine moderne, funktionelle Variante ausgewählt haben. Genau dies kann den entscheidenden Ausschlag geben, Ihnen das erhoffte Kapital in der Gründungsphase zur Verfügung zu stellen.

Digitale Konten-Modelle mit mehreren Personen nutzen

Das Thema Teamwork wurde bereits angesprochen, soll als Markenzeichen der digitalen Kontoführung per App jedoch noch einmal hervorgehoben werden. Während Selbstständige alleine mit allen Aufgaben der Abrechnung und Finanzbuchhaltung befasst sind, sind mit jeder Vergrößerung des Teams Aufgaben neu zu verteilen. Zum modernen Arbeitsleben mit New-Work-Modellen gehört der Ansatz, vermeintlich „lästige” Aufgaben von Verwaltung und Finanzwesen untereinander aufzuteilen. Hier macht es sich bezahlt, gemeinschaftlich auf ein Geschäftskonto mit zugehörigen Verwaltungstools für alle Finanzen zurückgreifen zu können.

Natürlich lassen sich wie in anderen Firmenbereichen individuelle Kompetenzen und Zugriffsrechte vergeben. Der Geschäftsführer und Eigentümer des Kontos erhält andere Rechte als einfache Mitarbeiter. Das generelle Einräumen von Rechten erleichtert diesen jedoch die Abrechnung und Verwaltung finanzieller Leistungen, wie es in der klassischen Finanzbuchhaltung kaum möglich wäre.

Dies gilt neben der angesprochenen, bequemen Digitalisierung von Quittungen für den Einsatz von Kreditkarten. Der Inhaber des Kontos kann für mehrere Mitarbeiter Kreditkarten beantragen und diese mit einer individuellen Kreditlinie ausstatten. Mit einem Klick ist ein Überblick über die Nutzung der Karte und die jeweiligen Abrechnungsbeträge möglich. Das Vorgehen stellt gleichermaßen eine Erleichterung für die Geschäftsführung und einzelne Mitarbeiter dar.

Digitales Payment nach individuellen Bedürfnissen

Individuelle Konto-Zugänge und eigenständige Kreditkarten sind nur zwei Facetten, mit denen sich digitales Payment nach den Bedürfnissen eines einzelnen Unternehmens ausgestalten lässt. Wichtig ist, bei der Wahl des Business-Kontos mit einem zeitgemäßen Anbieter ins Gespräch zu kommen und die verschiedenen Firmen der Individualisierung kennen zu lernen.

Im Falle des namhaften Anbieters Qonto stehen Abo-Modelle zur Auswahl, um die vielfältigen Zahlungsmethoden des Business-Kontos und weitere Leistungen individuell zu nutzen. Ein Basis-Abo ist für einzelne Selbstständige und Freiberufler reizvoll, größere Abonnements sprechen kleine und mittelständische Unternehmen an. Oft lässt sich innerhalb der Abos noch durch Zusatzleistungen eine weitere Anpassung vornehmen, damit das Business-Konto exakt zu den eigenen Bedürfnissen passt.

Nutzung klassischer IBAN weiterhin möglich

Das Konzept des digitalen Business-Kontos soll nicht in die Irre führen: Grundlegend kann das Konto wie ein herkömmliches Geschäftskonto bei der Bank vor Ort genutzt werden. Sie erhalten bei Eröffnung des Kontos eine IBAN zugeteilt, die Sie wie beim herkömmlichen Zahlungsverkehr einsetzen können. Möglich sind somit:

  • manuelle Überweisungen zu anderen Bankkonten mit eigener IBAN
  • Empfang von Geld durch klassische Überweisungen anderer Geldinstitute
  • SEPA- und SWIFT-Überweisungen aller Art
  • Teilnahme an Lastschriftverfahren

Viele Selbstständige, die erstmals für sich das Konzept der digitalen Kontoführung entdecken, vertrauen zum Einstieg auf diese genannten Funktionen. Die Erweiterung des Leistungsspektrums kommt häufig mit der Zeit, nachdem die Gründungsphase des Unternehmens erfolgreich gestaltet wurde. Wenn mehrere Konten bestehen und ein digitaler Geldtransfer zwischen diesen gewünscht ist, wird dies unbegrenzt um im Falle des Anbieters Qonto kostenlos möglich.

Digitale Kontoführung per App: Das richtige Konzept für Selbstständige?

Die Zukunft des Bankings per Smartphone-App, Bildquelle: Selbststaendigkeit.de

Kreditkarten für Geschäftsführung und Mitarbeiter

Bei der klassischen Hausbank ein Geschäftskonto zu eröffnen bedeutet nicht automatisch, dass ein oder mehrere Kreditkarten beiliegen. Dies ist beim digitalen Business-Konto per App anders. Alle seriösen Anbieter kennen die Bedürfnisse von Geschäftskunden und halten Kreditkarten in gestaffelten Modellen mit unterschiedlichen Zahlungslimits bereit. Gerade für Selbstständige oder Mitarbeiter, die sich häufig auf Business-Reisen im In- und Ausland befinden, ist dieses Zahlungsmittel Gold wert.

Die Nutzung der gekoppelten Kreditkarten bietet der Geschäftsführung bei der Führung der Mitarbeiter ein neues Potenzial. Abhängig vom Abo-Modell lassen sich gleich mehrere Kreditkarten beantragen, die an einzelne Mitarbeiter vergeben werden. Auf Wunsch ist jede Karte mit einer eigenen Kreditlinie pro Monat ausgestattet. Die Verwaltung der Karten und der Blick über die getätigten Umsätze mit der jeweiligen Karte gelingt erneut ganz bequem über die App.

Konzept virtueller Karten für Online-Payments nutzen

Verwenden Selbstständige oder Ihre Mitarbeiter die Kreditkarte ausschließlich für die Bezahlung im Internet, muss die Karte nicht explizit in physischer Form vorliegen. Hierauf gehen digitale Kontoanbieter mit dem Konzept der virtuellen Kreditkarte ein. Diese funktioniert wie eine vollwertige, herkömmliche Kreditkarte, wird jedoch nicht mehr in echter Kartenform zugestellt. Stattdessen erhalten Sie eine Kreditkartennummer mit PIN, die virtuell beim Online-Shopping oder zur Abrechnung mit Lieferanten genutzt werden kann.

In der Ausgestaltung der virtuellen Karte gibt es keine Unterschiede zum vertrauten Modell. Erneut ist eine Beantragung von ein oder mehreren Karten möglich, gleiches gilt für die Festlegung unterschiedlicher Kreditlinien. Hier sollten Selbstständige überlegen, in welchen Höhen die Wahl jeweils sinnvoll ist. Schließlich bringt eine Kreditkarte abhängig vom Umsatz Gebühren mit sich, die als Betriebskosten zu tragen sind.

Individuelle Kartenkonzepte erarbeiten

Ähnlich wie bei der grundlegenden Kontoführung lohnt es für Selbstständige, verschiedene Kartenkonzepte zu vergleichen. Als Privatperson haben viele Selbstständige bislang nicht über eine Kreditkarte verfügt, so dass mehr Wissen über die Funktion und Abrechnung dieser Geldkarte angeeignet werden muss. Von den festgelegten Limits bis zur maximalen Abhebung von Geld liegt der Teufel häufig im Detail.

Apropos Abhebungen: Diese sind im Falle von physischen Karten natürlich weiterhin möglich. Verzichtet eine Businesskonto-App im Regelfall auf die Ausgabe klassischer Geldkarten, kann die Kreditkarte im In- und Ausland für das Abheben von Bargeld genutzt werden. Dies wird natürlich direkt über die App angezeigt und verbucht. Wie bei anderen Kreditkarten auch fallen je nach Land und Geldinstitut Gebühren für das Abheben per Kreditkarte an.

Sammelüberweisungen mit wenigen Klicks durchführen

Mit wachsendem Erfolg der selbstständigen Tätigkeit steigen auch die Ansprüche an ein schnelles und stressfreies Banking. Hier liegt eine weitere Stärke digitaler Kontolösungen, die Selbstständige nach wenigen Monaten oder Jahren ihrer Geschäftstätigkeit zu schätzen wissen. Zu diesen Stärken gehört das bequeme Durchführen von Sammelüberweisungen mit wenigen Fingerdrucks innerhalb der App.

Über die Verwaltung des Kontos und der Zahlungspartner muss einmalig eingestellt werden, welcher Personenkreis zu einer Gruppe zusammengefasst werden soll. Hiernach werden einmalig die Zahlbeträge festgelegt und zukünftig ist die Ausführung der Zahlungen als Sammelüberweisung möglich. Auch dieser Schritt lässt sich natürlich automatisieren, um beispielsweise am Monatsende nicht explizit an die Gehaltszahlungen der Mitarbeiter denken zu müssen.

Das gesamte Finanzmanagement sinnvoll automatisieren

Stichwort Automatisierung: Große Konto-Anbieter wie Qonto arbeiten mit Dienstleistern und Partnern zusammen, die eine Automatisierung finanzieller Prozesse durch zusätzliche Funktionen und Tools ermöglichen. Mit den richtigen Add-Ons machen Sie als Selbstständiger Ihr Smartphone beispielsweise zu einem Payment-Terminal. Auf diese Weise können Sie auswärts bequem mit Ihrem Smartphone Zahlungen im Geschäft oder von Kunden per Karte annehmen.

Auch Lösungen zur internen Kommunikation im Finanzwesen halten die Tools bereit. So können Sie vom Büro aus oder an jedem Ort der Welt die finanzielle Situation Ihres Unternehmens unter die Lupe nehmen. Die technische Grundlage hierzu ersetzt natürlich nicht das betriebswirtschaftliche Know-How, das Sie als Selbstständiger im Bereich Finanzen mitbringen sollten. Hier empfehlen sich Studium oder Fortbildung im Finanzmanagement, was Sie selbst oder ein Mitarbeiter mitbringen sollten.

Kontoführung per App für jeden Selbstständigen sinnvoll?

Die Fülle an Funktionen einer digitalen Business-Lösung im Banking ist riesig. Nicht selten vermuten Selbstständige, dass der Umfang solcher Apps den eigenen Bedarf gerade zu Beginn sprengt. Die Umstellung auf eine digitale Banking-App sollte von einer anderen Perspektive aus betrachtet werden:

Für den Einstieg in die Selbstständigkeit lohnt es, auf ein einfaches Abo-Modell zu vertrauen. Dies bietet grundlegende Funktionen bei geringen Kosten, die dem Einstieg eines Unternehmers entspricht. Wenn das Unternehmen mit der Zeit wächst, lohnt es, über weitere Funktionen und stärkere Abonnements nachzudenken. In diesem Fall stellt das digitale Banking kein Neuland mehr dar und Sie als Selbstständiger sind mit den Grundfunktionen und der neuen Form des Payments bereits vertraut.

Sind die Anbieter seriös und etabliert?

Wie im normalen Bankwesen sind über die letzten Jahre verschiedene Anbieter von digitalen Banking-Lösungen im Business auf den Markt gelangt. Einsteigern ins Thema fällt nicht direkt auf, wann es sich um einen seriösen Finanzpartner handelt. Wie bei klassischen Banken und Kreditinstituten sind die Zertifizierung als Finanzinstitut sowie das Unterliegen der gesetzlichen Bankenaufsicht essenzielle Kriterien. Dies ist beispielsweise im Falle von Qonto durch die Banque de France sowie die deutsche Bundesbank gegeben.

Unser Fazit zum digitalen Business-Konto per App

Ein Geschäftskonto sollten Sie als Selbstständiger oder Einzelunternehmer unbedingt eröffnen, um Einnahmen und Ausgaben von Ihrem Privatkonto zu trennen. Die digitale Kontoführung per App stellt gerade für junge Unternehmen eine attraktive Alternative zum herkömmlichen Banking dar und entspricht dem Zeitgeist. Die vereinfachte Finanzverwaltung und die Nutzung verschiedener Abo- und Kartenkonzepte sind wesentliche Vorteile, um die Zukunft des Bankings per Smartphone-App auszuprobieren.

Hanno Steiger

Hanno Steiger ist langjähriger Unternehmensberater mit den Schwerpunkten Interimsmanagement und Unternehmensfinanzierung. Er sammelte ebenso fundierte Erfahrungen in der Beratung von Unternehmen und Unternehmern bei Corporate Finance Transaktionen und Restrukturierungen (M&A, Finanzierung, Restrukturierung, Rating Advisory, Due Diligence, LBO). Hanno Steiger ist Inhaber der Steiger Unternehmensberatung.