Keine Angst vor der Firmengründung: Die wichtigsten 14 Schritte – Leitfaden & Tipps

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 25 Februar, 2024
Lesezeit Minuten.
Sie wollen ein eigenes Unternehmen gründen, aber es gibt Hürden, die Sie noch zögern lassen? Diese lassen sich mit der richtigen Unterstützung beseitigen. Erfahren Sie in diesem Artikel, was Sie bei einer Firmengründung beachten müssen und wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen.  

Firmengründung – aufwendig, aber lohnenswert

Der KfW-Gründungsmonitor vom Mai 2022 berichtet, dass im Jahr 2021 etwa 607.000 Personen ein Unternehmen gegründet haben. Bezogen auf die Bevölkerung in Deutschland im erwerbsfähigen Alter entspricht dies einer Gründerquote von 1,19%. Dabei gab es sowohl im Voll- als auch im Nebenerwerb einen Anstieg der Gründungstätigkeit. Deutlich mehr Gründungen erfolgten aber digital und internetbasiert. Mit Anteilen von 31% bei den digitalen und 41% bei den internetbasierten Gründungen gipfelten die bereits seit Jahren positiven Trends 2021 in ihren bisherigen Höchstwerten.

Jede Firmengründung ist eine Herausforderung. Immerhin bestehen gewisse Risiken, dass das Unternehmen sich nicht wie erwartet etablieren kann und dass das investierte Geld verloren geht. Auch die damit verbundene Bürokratie schreckt viele Gründungswillige ab.

Mit einer guten Vorbereitung, den richtigen Hilfsangeboten und Tools sind aber auch diese Hürden zu meistern. Wenn Sie Wert auf selbstbestimmtes Arbeiten legen und gern Ihr eigener Chef sein möchten, lohnt sich das Vorhaben der Selbstständigkeit.

Leitfaden zur Firmengründung – alles Wichtige Schritt für Schritt

Jede Firmengründung folgt einem bestimmten Schema. Die hier vorgestellten Schritte zeigen Ihnen, welche Aufgaben Sie in welcher Reihenfolge abarbeiten sollten. Weitere Hilfen, Anleitungen, Checklisten und Vorlagen liefert Ihnen unser Existenzgründung Starterpaket.

Leitfaden zur Firmengründung

1. Geschäftsideen finden

Wenn Sie sich selbstständig machen möchten, aber noch keine Geschäftsideen haben, können andere Geschäftsmodelle als Inspiration dienen. Weitere Optionen sind der Antritt einer Unternehmensnachfolge oder die Investition in ein Franchise-Modell, bei dem Sie die Idee eines bereits etablierten Geschäftsmodells nutzen und an einem neuen Standort als eigener Chef umsetzen. Dafür zahlen Sie Gebühren, erhalten aber auch in verschiedenen Bereichen – vor allem bei der Gründung und in Sachen Marketing – Unterstützung. Bei einigen Franchise-Systemen ist der Start in das Franchise auch ohne Eigenkapital möglich.

2. Geschäftsidee auf Wirtschaftlichkeit prüfen

Sobald Sie eine Idee und grobe Vorstellungen von Ihrem Geschäftsmodell haben, können Sie diese konkretisieren. Dabei überprüfen Sie die Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit und nehmen gegebenenfalls noch Anpassungen vor. Für diese Überprüfung eignet sich ein Business Model Canvas. Mit diesem Modell, das sich auf die wichtigsten Aspekte der Unternehmensgründung konzentriert, stellen Sie Ihre Vorstellungen strukturiert dar und entwickeln diese weiter.

3. Businessplan schreiben inkl. Finanzplan-Erstellung

Auf der Basis der Vorbereitung durch das Business Model Canvas schreiben Sie den Businessplan. Mit diesem konkretisieren und überprüfen Sie Ihr Konzept noch gründlicher. Sie brauchen ihn aber auch, wenn Sie einen Kredit oder eine Förderung beantragen, beziehungsweise wenn Sie Investoren von Ihrer Geschäftsidee überzeugen möchten. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Finanzplan zu, bei dem Sie mit konkreten Zahlen arbeiten und die Rentabilität und Liquidität Ihrer Firma überprüfen. Mit einer branchenspezifischen Businessplan-Vorlage sparen Sie Zeit und vergessen nichts.

4. Finanzierungsmöglichkeiten prüfen

Mit dem Finanzplan haben Sie auch den Kapitalbedarf für das Unternehmen berechnet. Jetzt kommt es darauf an, die notwendigen Mittel zu beschaffen. Die meisten Unternehmen nutzen dafür sowohl die Finanzierung mit Eigen- als auch mit Fremdkapital. Für die Eigenkapitalfinanzierung verwenden Sie entweder eigene Rücklagen oder suchen Mitgründer beziehungsweise Investoren. Wenn Sie einen Kredit für Selbstständige benötigen, befinden Sie sich im Bereich der Fremdkapitalfinanzierung.

5. Die richtige Rechtsform wählen

Die Rechtsform muss zu der Art des Unternehmens und zu Ihren Vorstellungen passen. Beschäftigen Sie sich deshalb gründlich mit den verschiedenen Optionen. Bei der Entscheidung spielt es unter anderem eine Rolle, ob Sie allein oder im Team gründen möchten, ob Sie bereit sind, auch mit Ihrem Privatvermögen für Verbindlichkeiten Ihres Unternehmens zu haften und wie viel Eigenkapital Sie (ggf. gemeinsam mit Ihren Mitgründern) einbringen wollen.

6. Standort suchen

Die Wahl des Standorts hat bei vielen Geschäftsmodellen einen großen Einfluss auf das Erfolgspotenzial der Firmengründung. Dabei sind mehrere Faktoren zu beachten, von der Erreichbarkeit für potenzielle Kunden über die Infrastruktur bis hin zu den Gebäude- oder Raumkosten. Wenn Sie nur ein Büro benötigen, kommt eventuell auch ein Coworking-Space für Sie in Frage. Formulieren Sie die Anforderungen an den Standort Ihres Unternehmens und suchen Sie danach geeignete Objekte. Auf Selbststaendigkeit.de lesen Sie Wissenswertes zum Thema Gewerbeimmobilien.

7. Genehmigungen einholen

Dieser Punkt betrifft nicht alle Unternehmen, sondern nur bestimmte Berufe, unter anderem viele Handwerker, Gastronomen, Taxifahrer und Pflegedienstleister sowie Gründer aus Nicht-EU-Staaten. Diese brauchen bestimmte Genehmigungen, Erlaubnisse oder Nachweise, damit sie ihr Unternehmen überhaupt anmelden können. Kalkulieren Sie die Kosten für diese Genehmigungen auch in Ihre Finanzplanung ein. Für Fragen zu den notwendigen Bescheinigungen und anderen Behördenangelegenheiten steht Ihnen der einheitliche Ansprechpartner Ihres Bundeslandes zur Verfügung.

8. Schutzrechte prüfen und Domain sichern

Sie müssen darauf achten, dass Sie mit Ihrem Produkt oder Ihrem Unternehmensauftritt keine Schutzrechte verletzen. Das können Patente, Gebrauchs- oder Geschmacksmuster sein. Vielleicht möchten Sie auch selbst, als Basis Ihrer Existenzgründung, ein Schutzrecht anmelden. Denken Sie auch daran, frühzeitig eine zu Ihrem Unternehmen passende Domain für die Website zu sichern.

9. Unternehmen anmelden

Je nach Rechtsform sind gegebenenfalls noch der Vertragsschluss mit den Gesellschaftern, ein Notartermin und eine Eintragung im Handelsregister erforderlich. Danach folgen diverse Behördengänge. Einen Gewerbebetrieb melden Sie zuerst beim kommunalen Gewerbeamt an, danach beim Finanzamt und noch bei einigen anderen Stellen. Wenn Sie freiberuflich tätig sind oder einen Betrieb der Urproduktion (z.B. Landwirtschaft, Gartenbau) betreiben, entfällt die Anmeldung beim Gewerbeamt.

10. Verträge erstellen

Im Rahmen vieler Firmengründungen müssen Sie Verträge abschließen. Das sind einerseits die für Personengesellschaften empfohlenen und für Kapitalgesellschaften vorgeschriebenen Gesellschaftsverträge, falls Sie nicht allein gründen. Aber auch Arbeitsverträge sind notwendig, wenn Sie Mitarbeiter einstellen. Dazu gehören ebenfalls Varianten für besondere Arbeitsverhältnisse wie der Arbeitsvertrag für den Minijob oder der Geschäftsführervertrag. Informieren Sie sich auf Selbststaendigkeit.de auch über weitere Musterverträge und Vorlagen.

11. Versicherungen abschließen

Unternehmenstypischen Risiken begegnen Sie mit der passenden Firmenversicherung. Dafür ist es wichtig, dass Sie Ihren tatsächlichen Bedarf ermitteln, denn ein Handwerksbetrieb braucht andere Versicherungen als ein Finanzberater. Ob Betriebshaftpflicht-, Gebäude- oder Rechtsschutzversicherung, ein Firmenversicherungsvergleich hilft Ihnen, geeignete Angebote zu finden. Denken Sie daneben auch an Ihre Krankenversicherung für Selbstständige.

12. Geschäftskonto eröffnen

Auch die Eröffnung eines Geschäftskontos gehört zur Firmengründung, auch wenn es nur für Kapitalgesellschaften Pflicht ist. Über dieses laufen sämtliche Einnahmen und Ausgaben des Unternehmens. Bedenken Sie genau, welche Anforderungen Sie an das Konto stellen. Sind für Sie geringe Grund- oder Buchungsgebühren wichtig? Brauchen Sie eine günstige Kreditkarte oder müssen Sie regelmäßig Bargeld einzahlen? Überprüfen Sie die Konditionen der einzelnen Angebote genau.

13. Außenauftritt planen und umsetzen

Planen Sie den Außenauftritt Ihres Unternehmens sorgfältig und nehmen Sie dafür professionelle Unterstützung in Anspruch. So ist Ihnen die Aufmerksamkeit Ihrer zukünftigen Kunden sicher. Zu diesem Konzept gehört auch ein Corporate Design mit einem passenden Logo. Dieses repräsentiert Ihr Unternehmen und bietet einen Wiedererkennungswert. Sie verwenden es unter anderem auf Ihrer Website, bei der Geschäftskorrespondenz und für die Werbung. Überlegen Sie, wie Sie Ihren Bekanntheitsgrad zusätzlich steigern können. 

14. Akquise starten

Haben Sie alle bisher genannten Schritte der Firmengründung erledigt? Dann können Sie die Kundenakquise starten. Planen Sie sorgfältig und nutzen Sie Werbekanäle, mit denen Sie Ihre Zielgruppe erreichen. Zu Beginn sind bei den meisten Geschäftsmodellen besonders intensive Bemühungen notwendig, da Sie noch nicht auf Stammkunden zählen können. Auf Selbststaendigkeit.de lesen Sie im Ratgeber zum Marketing, welche Methoden der Kundengewinnung und -bindung es gibt.

Drei große Hürden bei der Firmengründung und Tipps, wie Sie diese überwinden

Bestimmte Angelegenheiten bereiten Gründern besonders häufig Probleme oder werfen Fragen auf. Das betrifft neben der Bürokratie die Wahl der Rechtsform und die Finanzierung. Ein Gründercoaching, z. B. durch Selbststaendigkeit.de, unterstützt Sie bei der professionellen Bewältigung dieser Hürden. Wenn Sie aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen, können Sie dafür die AVGS-Förderung nutzen.

5 Tipps, wie Sie den Bürokratie-Berg bewältigen

Die Bürokratie, welche mit einer Firmengründung einhergeht, muss Sie nicht abschrecken. Wenn Sie folgende Tipps beachten, bewältigen Sie diese Aufgabe problemlos:

  1. Informieren Sie sich über alle erforderlichen Schritte der Firmengründung, um danach systematisch vorgehen zu können.
  2. Nutzen Sie den Service des für Ihr Bundesland zuständigen einheitlichen Ansprechpartners. Dort erhalten Sie nicht nur Antworten auf Fragen zu behördlichen Angelegenheiten, sondern können auch die Abwicklung von Verwaltungsangelegenheiten delegieren.
  3. Nutzen Sie Tools, die Ihnen bürokratische Prozesse abnehmen – beispielsweise im Bereich der Buchhaltung.
  4. Verwenden Sie rechtssichere Muster und Vorlagen für Ihre Verträge. So können Sie sicher sein, dass alle notwendigen Details geregelt sind.
  5. Arbeiten Sie mit unserem Existenzgründung Starterpaket, welches verschiedene Anleitungen, Vorlagen und Checklisten enthält.

5 Schritte, wie Sie die passende Rechtsform finden

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmensrechtsformen sind für Gründer nicht immer leicht zu verstehen. Zur besseren Orientierung können Sie sich folgende Fragen stellen:

  1. Sind Sie Einzel- oder Teamgründer?
    Kleingewerbetreibende Einzelunternehmer oder ins Handelsregister eingetragene Einzelkaufleute sowie Freiberufler, die nicht Teil einer Partnergesellschaft sind, gründen immer allein. Auch die Kapitalgesellschaften UG, GmbH und AG lassen sich grundsätzlich von Einzelpersonen gründen, wenn auch Teamgründungen üblicher sind. Für die Personengesellschaften GbR, OHG und KG braucht es mindestens zwei Personen. Bei einer GmbH & Co. KG reicht eine natürliche Person.
  2. Kommt es für Sie in Frage, auch mit Ihrem Privatvermögen für Verbindlichkeiten des Unternehmens zu haften?
    Wenn das nicht er Fall ist, gründen Sie eine Kapitalgesellschaft, wobei sich für Einzelgründer eine UG (haftungsbeschränkt) oder bei ausreichend vorhandenem Eigenkapital eine 1-Mann-GmbH empfiehlt. Als Kommanditist einer KG haften Sie auch nur mit Ihren Einlagen, haben jedoch keine Geschäftsführungsbefugnis und kaum Mitspracherechte.
  3. Benötigen Sie für Ihr Unternehmen viel Kapital?
    Mit einer Kapitalgesellschaft wie der UG, GmbH und AG oder mit einer KG finden Sie leichter Kapitalgeber, da deren Haftung auf die Unternehmensanteile beschränkt bleibt.
  4. Wie wichtig sind Ihnen einfache Abläufe?
    Bei Kapitalgesellschaften sind die Reglementierungen hinsichtlich der Gründungsformalitäten, Buchführung und Abschlusserstellung strenger. Es gibt auch Unterschiede hinsichtlich der Besteuerung.
  5. Möchten Sie die Haftungsbeschränkung einer Kapitalgesellschaft mit den Vorteilen einer Personengesellschaft kombinieren?
    Informieren Sie sich näher über die Rechtsform der GmbH & Co. KG.

5 Wege, um Ihr Unternehmen zu finanzieren

Eine solide Finanzierung ist für jede Firmengründung essenziell, aber nicht immer einfach. Die meisten Gründer kombinieren dafür Eigen- mit Fremdkapital. Dabei kommen verschiedene Finanzierungsquellen in Frage.

  1. Eigenes Vermögen: Wenn Sie ausreichend Rücklagen haben, die Sie in das Unternehmen einbringen können, ist das auch eine gute Grundlage für Fremdfinanzierungen.
  2. Eigenkapital Ihrer Mitgründer oder Anteilseigner: Je nach Rechtsform haben Sie verschiedene Möglichkeiten, eine solide Eigenkapitalbasis aufzubauen. Eine weitere Möglichkeit ist das Crowdinvesting.
  3. Eigenkapital von Venture-Capital-Gebern oder Business Angels: Das sind ebenfalls Anteilseigner. Die Besonderheit besteht darin, dass diese in innovative Start-ups investieren, womit hohe Chancen auf eine Wertsteigerung der Anteile, aber auch ein gewisses Risiko verbunden sind. Business Angels sind Einzelpersonen, die neben dem Kapital auch Wissen und Erfahrungen in das Unternehmen einbringen.
  4. Kredit für Selbstständige: Neben dem klassischen Bankenkredit ist auch das Crowdlending eine Option.
  5. Fördermittel: Im Rahmen einer Firmengründung können Sie verschiedene Fördermöglichkeiten für Ihre Finanzierung nutzen. Das sind zum Beispiel günstige KfW-Kredite, öffentlich geförderte Bürgschaften oder Zuschüsse für Gründungen im wissenschaftlich-technischen Bereich beziehungsweise bei einer Firmengründung aus der Arbeitslosigkeit heraus. Hier eignet sich für Arbeitslose insbesondere die kostenlose AVGS-Förderung.

FAQ – Häufige Fragen zur Firmengründung

Im Zusammenhang mit einer Firmengründung tauchen oft auch ganz praktische Fragen auf. Die folgenden Punkte beschäftigen potenzielle Gründer oft bereits zu Beginn Ihres Vorhabens.

1. Wie viel kostet eine Firmengründung?

Welche Kosten Sie für Ihre Firmengründung einkalkulieren müssen, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Deshalb sind dafür keine allgemeingültigen Angaben möglich. Denken Sie dabei in alle Richtungen. Denn es sind diverse Positionen zu berücksichtigen:

  • Beratungskosten: Nehmen Sie Beratungen bereits vor der Gründung in Anspruch. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es dafür Fördermittel. Nutzen Sie hierfür auch das Beraternetzwerk von Selbststaendigkeit.de. Über den folgenden Link kommen sie zur kostenlosen Berateranfrage.
  • Gründungskosten: Dazu gehören Kosten für die Erstellung von Verträgen und, je nach Rechtsform, für den Notar und die Eintragung im Handelsregister.
  • Genehmigungen: Für bestimmte Berufe brauchen Sie kostenpflichtige Genehmigungen.
  • Anmeldung beim Gewerbeamt: Diese kostet, je nach Stadt oder Gemeinde, zwischen 10 und 40 Euro.
  • Anfangsinvestitionen: Je nach Art des Unternehmens brauchen Sie Einrichtungen, Maschinen, Fahrzeuge, Computertechnik oder Ähnliches.
  • Marketingkosten: Die Kosten für das Marketing fallen vor allem zu Beginn ins Gewicht. Dazu gehört auch die professionelle Erstellung einer Website.
  • Krankenversicherung für Selbstständige und Unternehmer: Sie können sich privat oder freiwillig gesetzlich krankenversichern. Auf jeden Fall besteht in Deutschland eine Versicherungspflicht.
  • Weitere Versicherungen: Dazu gehören beispielsweise die Betriebshaftpflicht- und Gewerbeinhaltsversicherung.
  • Steuerrücklagen: Wenn Sie im ersten Jahr schon einen nennenswerten Gewinn erwarten, müssen Sie möglicherweise Einkommen- oder Körperschaftsteuer und eventuell Gewerbesteuer nachzahlen. Planen Sie entsprechende Rücklagen ein. Die Umsatzsteuer ist hingegen ein durchlaufender Posten.
  • Weitere laufende Kosten: Dazu gehören Miete, Personalkosten, Fahrzeugkosten, Energie, Wasser, Internet und Verbrauchsmaterialien.

2. Wie lange dauert eine Firmengründung?

Das hängt von der Rechtsform ab und davon, wie ausgereift das Konzept bereits ist. Wenn der Businessplan steht und die Finanzierung geklärt ist, brauchen Sie zum Beispiel ein Kleingewerbe nur noch beim Gewerbeamt, Finanzamt und den anderen Stellen anzumelden – dies dauert nur wenige Tage bis Wochen.

Bei Teamgründungen müssen zudem die Gesellschaftsverträge erarbeitet werden. Diese sind zwar nicht in jedem Fall vorgeschrieben, aber trotzdem empfehlenswert. Für eine Kapitalgesellschaft brauchen Sie zusätzlich noch einen Notartermin, sodass Sie für den reinen Gründungsprozess mit auf jeden Fall 3 bis 6 Wochen rechnen müssen.

Haben Sie im Moment lediglich eine Idee, kommt es darauf an, wie schnell Sie diese in ein solides Konzept umwandeln. Der KfW-Gründungsmonitor nennt für diese gesamte Planungsphase einen Durchschnitt von 8,5 Monaten.

3. Wer hilft mir bei der Firmengründung?

Für Ihre Firmengründung sind Sie nicht auf sich allein gestellt. Es gibt in Deutschland vielfältige Möglichkeiten, kostenfreie oder kostenpflichtige Beratungen in Anspruch zu nehmen. Folgende Ansprechpartner stehen Ihnen zur Verfügung:

  • IHK oder Handwerkskammer: Beide Institutionen haben ähnliche Funktionen, nur dass die IHK für Gewerbebetriebe und die Handwerkskammer für das Handwerk zuständig ist. Hier haben Sie die Möglichkeit, kostenlose Informationsgespräche in Anspruch zu nehmen. Schulungen und Veranstaltungen für Gründer gehören ebenfalls zu den Angeboten.
  • Einheitlicher Ansprechpartner: Dieser steht Ihnen für die Erledigung sämtlicher behördlicher Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Firmengründung zur Verfügung.
  • Bundesagentur für Arbeit oder Jobcenter: Wenn Sie aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen möchten, können Sie verschiedene Hilfen wie beispielsweise den Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) für ein Coaching oder den Gründungszuschuss nutzen.
  • Gründungsberatung: Für die umfangreichere, kostenpflichtige Beratung und das Coaching vor oder nach der Gründung gibt es verschiedene Förderprogramme, über die Sie Zuschüsse zu den Kosten erhalten können. Die IHK oder Handwerkskammer informiert Sie dazu. Ein kostenloses Erstgespräch können Sie auch direkt bei einem Gründungsberater von Selbststandigkeit.de anfragen: Zur Berateranfrage.
  • Steuerberatung: Da bereits die Wahl Rechtsform und auch andere Aspekte steuerliche Auswirkungen haben, ist eine Steuerberatung empfehlenswert, aber nicht verpflichtend.

Fazit: Mit sorgfältiger Planung zum Erfolg

Jede Firmengründung erfordert eine bestimmte Vorgehensweise. Folgen Sie systematisch den genannten Schritten, um nichts zu vergessen. Dann werden Sie schon einen Großteil aller notwendigen Anforderungen erfüllen können.

Wenn Sie die vielfältigen Beratungs- und Hilfsangebote für Gründer in Anspruch nehmen, ist so manch anfängliche Hürde nicht mehr so groß. Nutzen Sie daher die hier genannten kostenlosen oder kostenpflichtigen Angebote.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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