Generisches Geschäftssystem

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 31 Dezember, 2023
Lesezeit Minuten.
Das generische Geschäftssystem bietet eine praktische Darstellungsweise, die sich auf sämtliche Unternehmen anwenden lässt.  

Definition des generischen Geschäftssystems

Ein Geschäftssystem stellt grundsätzlich jene Aktivitäten dar, mit denen ein Unternehmen seine Leistungen erbringt. Die Vielzahl der einzelnen Aktivitäten wird dabei sinnvoll gruppiert und entsprechend ihrer logischen Reihenfolge in einem Flussdiagramm dargestellt. Die entsprechend gruppierten Aktivitäten nennt man auch Wertschöpfungsstufen. Das Geschäftssystem beschreibt jene Aktivitäten eines Unternehmens, die notwendig sind, um dem Kunden eine Dienstleistung bereitzustellen oder ein Produkt auszuliefern.

Das generische beziehungsweise klassische Geschäftssystem umfasst die Wertschöpfungsstufen Forschung und Entwicklung, Fertigung, Marketing, Vertrieb und Service:

Generisches Geschäftssystem

Die dargestellten Wertschöpfungsstufen können in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell des Unternehmens weiter unterteilt oder auch zusammengefasst werden.

Unterscheidung von Prozessarten

Das Modell des Geschäftssystems hilft dabei, die Kernprozesse des Unternehmens zu verstehen – also jene Prozesse, die zur eigentlichen Wertschöpfung des Unternehmens führen, wie zum Beispiel die Fertigung. Diese Kernprozesse sind zu unterscheiden von den unterstützenden Prozessen und den Managementprozessen:

  • Unterstützende Prozesse: Diese unterstützen als betriebliche Prozesse die genannten Kernprozesse. Allerdings erzeugen sie keinen direkten Kundennutzen. Zu den typischen unterstützenden Prozessen gehören die Finanzbuchhaltung oder das Personalwesen.
  • Managementprozesse: Die Managementprozesse beschäftigen sich mit der Steuerung von Kernprozessen. Dabei liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf der Strukturierung organisatorischer Verantwortlichkeiten und deren Aufgaben.

Entwicklung des Geschäftssystems im Businessplan

Im Rahmen der Businessplanung bauen Sie jetzt Ihr eigenes Geschäftssystem auf. Als Ausgangspunkt dafür hilft Ihnen das generische Geschäftssystem. Die hier dargestellten Wertschöpfungsstufen können Sie in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell Ihres Gründungsvorhabens weiter unterteilen oder zusammenfassen.

Starten Sie vor dem Aufbau Ihres Geschäftssystems unbedingt mit der Analyse Ihrer Kernprozesse, also jener Prozesse, die auf Wertschöpfung ausgerichtet sind. Sollte sich Ihre Geschäftsidee beispielsweise mit dem günstigen Einkauf, der Lagerung, der Vermarktung oder dem Marketing und letztlich dem gewinnbringenden Verkauf von Waren beschäftigen, sind dies Ihre Kernprozesse und die Wertschöpfungsstufen Ihres Geschäftssystems. In diesem Fall finden sowohl die Forschung und Entwicklung als auch die Fertigung für Sie nicht statt. Bei anderen Geschäftsmodellen ist es vielleicht notwendig, weiter zu differenzieren. So könnte eventuell eine Aufteilung des Vertriebs in die Teilprozesse Großhandel und Einzelhandel sinnvoll sein.

Letztlich ist die Entwicklung eines Geschäftssystems abhängig vom Einzelfall. Einflussfaktoren wie Produkt, Branche und Geschäftsmodell sorgen dafür, dass es keine allgemeingültigen Regeln oder Standards für ein Geschäftssystem gibt. Achten Sie daher darauf, dass Sie beim Aufbau Ihres Geschäftssystems bedacht vorgehen: Es sollte vollständig und übersichtlich sein, ausschließlich Kernprozesse ansprechen und die Wertschöpfungskette in der richtigen Reihenfolge abarbeiten.

Hier erfahren Sie mehr zum Aufbau einer geeigneten Organisation.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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