Wie Cara gegen Darmbeschwerden kämpft

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 29 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Beschwerden rund um den Darm gehören zu den häufigsten, aber gleichzeitig auch zu den tabu-behaftetsten Krankheiten der Welt. Das Berliner Startup Cara möchte das ändern und Betroffene mit einer ganzheitlichen und digitalen Therapie befähigen, ihre Verdauungsgesundheit wieder in die Hand zu nehmen. Gründer Jesaja Brinkmann erzählt selbststaendigkeit.de mehr über die Idee hinter dem digitalen Therapieangebot und teilt seine Tipps für andere Startups.  

Jesaja, was ist Dein Expertentipp für andere Jungunternehmer?

Viele Jungunternehmer neigen dazu, viel zu lange in ihrem Keller an Details zu arbeiten, ohne zu testen, ob die eigenen Hypothesen korrekt sind. Daher lautet mein Tipp: Baue nicht zu lange im Stillen an deinem Produkt, sondern sammle von Anfang an und kontinuierlich Feedback von deinen Kunden. Eine spannende Buchempfehlung hierzu ist “The Lean Startup” von Eric Ries.

Was waren Deine Top 3 Learnings?

  • Lasse dich nicht davon irritieren, dass schon jemand an deiner Idee arbeitet. Sieh es eher als Bestätigung, dafür, dass es einen Markt für deine Problemlösung gibt.
  • Überlege dir gut, wen du in dein Team holst. Die Kosten für falsche Personalentscheidungen sind immens.
  • Denk in iterativen Prozessen und Feedback-Loops und versuche sowohl deine Organisation als auch dein Produkt ständig zu verbessern.
Caracare

Die Cara Gründer Jesaja Brinkmann, André Sommer, Orest Tarasiuk, Dr. Dankrad Feist, cara-care.de

Was ist Euer Geschäftsmodell?

Mit unserem digitalen Therapieangebot bei Verdauungserkrankungen und Nahrungsmittelintoleranzen wollen wir die weltweit erste Anlaufstelle bei gastroenterologischen Beschwerden werden. Dafür setzen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz, der die Themen Ernährung, Psychologie und Bewegung vereinbart, um Betroffenen durch smarte, digitale Lösungen einen beschwerdefreien Alltag zu ermöglichen.

Wer ist Eure Zielgruppe und wie erreicht Ihr sie?

Beschwerden rund um den Verdauungstrakt zählen zu den häufigsten Krankheiten der Welt. Rund 12 Millionen Deutsche leiden beispielsweise unter dem Reizdarmsyndrom. An sie alle richtet sich Cara. So zählen Betroffene mit Nahrungsmittelintoleranzen und chronischen Verdauungserkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom, Sodbrennen oder Gastritis zu unserer Zielgruppe. Unsere größte Nutzergruppe bilden dabei Frauen, denn sie machen mit 75 Prozent den größten Anteil der Betroffenen aus. Die Altersspanne bleibt breit gefächert: Unsere Nutzer sind in einem Alter von 18 bis 77 Jahren. Diese diverse Zielgruppe erreichen wir am besten über den direkten Austausch. Das heißt wir suchen in Facebook-Gruppen und Foren das Gespräch mit ihnen. Aber auch die klassischen Wege wie Marketing und PR-Arbeit sind für unsere Arbeit essentiell.

Wie ist die Idee zu Cara entstanden?

Gemeinsam mit meinem Mitgründer André habe ich den Blog Reizdarm.one ins Leben gerufen, eine Plattform, auf der sich Patienten mit Reizdarm informieren und austauschen können. Von der Resonanz waren wir komplett überwältigt: Tausende Menschen teilten ihre Leidensgeschichten mit uns und entrüsteten sich über die schlechte Versorgungslage bei Darmkrankheiten im deutschen Gesundheitssystem. Sehr viele von ihnen wurden von ihren Ärzten mit Pauschaldiagnosen alleine gelassen, da es dem verantwortlichen Personal schlichtweg an Zeit fehlte. Nachdem wir diesen Bedarf erkannt hatten, entwickelten wir Cara und helfen so genau diesen Menschen, ihre Lebensqualität wieder zurück zu erlangen.

Cara gegen Darmbeschwerden, Hilfe bei Verdauungsproblemen, Hilfe bei Nahrungsmittelintoleranzen, Hilfe bei Nahrungsmittelallergien, Beratung für Ihre Versicherten

Cara Care erlaubt Beratungssitzungen per Video-Chat, cara-care.de

Was ist das Besondere an dem Startup Cara?

Das Besondere an Cara, sind die Benutzerfreundlichkeit, Expertenwissen und Verfügbarkeit. Durch die Beratungssitzungen per Video-Chat minimieren wir den zeitlichen Aufwand und erleichtern den Zugriff gerade für Patienten in ländlicheren Gegenden. Sie können sich ganz entspannt von der Couch aus mit ihrem Ernährungsberater unterhalten und sparen sich die lästigen Wartezeiten in der Praxis. Darüber hinaus bietet dies den Vorteil, dass die Therapie im Alltag des Betroffenen stattfindet und nicht lediglich eine Momentaufnahme beim Arzt ist. Unsere Ernährungsberater begleiten die Betroffenen Schritt für Schritt über einen längeren Zeitraum und orientieren sich am echten Leben des Patienten. Dieser persönliche Bezug zeichnet uns im Gegensatz zu anderen Anbietern aus.

Habt Ihr Euch sofort Vollzeit selbstständig gemacht?

Ja.

Wo soll Cara in 5 Jahren stehen?

In den nächsten Jahren wollen wir uns auf den Ausbau des Angebotes von Cara in den USA konzentrieren. Mit über 250.000 Nutzern der Cara App, unserem kostenfreien digitalen Ernährungstagebuch, ist diese Region besonders stark und wir möchten diesen Erfolg weiter ausbauen. Aus diesem Grund launchen wir im nächsten Jahr Cara Care, unsere persönliche Ernährungstherapie, auch in den Vereinigten Staaten. Generell arbeiten wir stetig daran, unser Angebot mit Blick auf Nutzeroberfläche und -freundlichkeit zu verbessern und es noch mehr Betroffenen zugänglich zu machen.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Cara zu hören!


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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