Es muss nicht immer Leder sein! Sperling-Bags bieten eine nachhaltige Alternative

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 29 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Erst im Frühjahr 2018 offiziell gestartet, erfreut sich das Label „Sperling“ mit seinen Rucksäcken aus Kork und Baumwolle einer immer größer werdenden Beliebtheit. Wir haben die Chance genutzt, um mit Gründer und Geschäftsführer Björn Sperling über die Anfänge und den Weg dorthin zu sprechen.  

Dass Ihr Taschen verkauft, steckt schon im Namen Sperling Bags, doch was ist das Besondere an Euren Produkten?

Unter dem Namen Sperling vertreiben wir Taschen, bzw. als Einstiegsprodukt Rucksäcke, die mit einer neuartigen Materialkombination überraschen. Alle unsere Produkte verfügen stets über Elemente aus Naturkork, welcher als nachwachsender Rohstoff eine echte Alternative zum in vielen Bereichen etablierten Leder bildet. Wer beim Wort Kork jetzt an Pinnwand, Fußboden und Flaschenverschluss denkt, wird überrascht sein, dass man es auch zu einem weichen und edlen Material verarbeiten kann.

Wie ist die Idee zu Sperling Bags entstanden?

Ich habe schon in der Schule angefangen zu nähen und neben dem Abi 2012 auch schon meine erste Firma gegründet. Unter dem Namen „Bjösper“ produziere und verkaufe ich bis heute verschiedenste Näharbeiten aus ausgedienten Segeln von Kitesurfern. Meine Freundin Katharina, die damit aber so gar nichts anfangen konnte und statt bunt und auffällig, lieber etwas Eleganteres haben wollte, brachte mich auf die Idee mich nach etwas Neuem umzusehen. Durch Zufall fiel mir dann Korkstoff aus Portugal in die Hände und nachdem ich einfach mal einen Rucksack daraus genäht habe, war mir sofort klar, dass hier viel Potential steckt.

Wer ist Eure Zielgruppe?

Anfänglich hatten wir eine jugendliche bzw. studentische Zielgruppe im Blick – eben Menschen, wie wir. Nach einigen Wochen hat sich aber bereits gezeigt, dass der Kundenkreis viel größer ist. Grundsätzlich braucht jeder eine Tasche und immer mehr Menschen achten auf die Hintergründe von Material und Produktion.

Eine Gründung bedeutet auch immer eine Investition. Wie habt Ihr Euch finanziert?

Während in meiner ersten Firma abgesehen von etwas Material und den Maschinen kaum Investition nötig war, da ich produziert habe, wenn eine Bestellung reinkam, wussten wir sofort, dass Sperling größer werden soll und eine Produktion in eigenen Händen nicht möglich sein würde. Die Entwicklung, die Suche nach Partnern und die Vorfinanzierung unserer Produkte kostete viel Geld und hat den für uns schwersten Schritt in der jungen Firmengeschichte gefordert: Wir haben unser Wohnmobil verkauft, mit dem wir die letzten Jahre viel gereist sind, um zum Beispiel an den Stränden Werbung für unsere Kite-Taschen zu machen.

Finanzierung Sperling Bags

Bjösper Wohnmobil, Sperling-Bags.com

Hast Du Dich sofort Vollzeit selbstständig gemacht?

Im „echten Leben“ stecken Katharina und ich noch mitten im Studium. Dementsprechend läuft das Unternehmen neben der Uni – oder inzwischen eher die Uni neben dem Unternehmen 😉

Uns war aber wichtig, dass wir unsere Abschlüsse fertig machen, da wir ja noch ein paar Jahre vor uns haben, in denen wir Geld verdienen müssen. So aufregend und spannend das Start-Up-Life auch ist, diese Sicherheit wollen wir uns nicht nehmen lassen.

Habt Ihr von Anfang an Geld verdient oder gab es auch richtige Durststrecken?

Geld verdient haben wir sofort, denn unser Konzept von nachhaltigen Taschen hat vor dem Hintergrund des immer bewusster werdenden Denkens wohl ziemlich ins Schwarze getroffen. Nichtsdestotrotz sind wir auch jetzt noch sehr sparsam und lassen möglichst viel Geld im Unternehmen, denn wir haben noch viele Ideen für neue Produkte, die natürlich auch wieder Geld kosten werden.

Was ist Euer Geschäftsmodell und wie erreicht Ihr Eure Zielgruppe?

Grundsätzlich könnte man uns als ein Unternehmen sehen, wie es schon Tausende gibt, doch genau das möchten wir eben nicht sein! Ich bin selbst ein großer Freund davon neue Wege zu gehen und Ideen zu verfolgen, bei denen man vielleicht erstmal denkt, dass sie ja nicht funktionieren können. Eines meiner Lieblingsbeispiele ist gerade, dass wir seit kurzem unsere Rucksäcke im örtlichen Fitnessstudio ausstellen. Auf den ersten Blick wirkt die Kombination nachhaltiger Rucksäcke und Fitnessstudio vielleicht komisch, doch genau dieser Gang ins Unbekannte ist der Schlüssel zum Erfolg.

Robin Chocolate Rucksack

Die Sperling Bags Gründer Björn Sperling, Katharina Schmidt, Sperling-Bags.com

Björn, welche goldene Regel würdest Du anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Hier gibt es so viel zu sagen, aber ich denke, wirklich wichtig ist es, an seine Vision zu glauben. Sicher ist es gut, sich Meinungen anderer einzuholen, um sein Blickfeld zu erweitern, doch letztendlich muss man an seine Idee verwirklichen.

Wo soll Sperling Bags in 5 Jahren stehen?

In fünf Jahren wird der Name Sperling der erste Gedanke sein, wenn man an wegweisende Taschen in Bezug auf Funktion und Material denkt. Es wird ein international ausgedehntes Händlernetz geben, in dem ein breites Spektrum verschiedenster Taschenformen zu finden ist.

Herzlichen Dank für das Interview! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon darauf Neues von Dir und Sperling Bagszu hören!


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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