Co-Working Space für Startups: Für wen sich die Office-Lösung wirklich lohnt

Verfasst von Roul Radeke. Zuletzt aktualisiert am 12 Januar, 2024
Lesezeit Minuten.
Freelancer und Startups stehen gerade am Anfang häufig vor dem Problem: Wo lässt man sich nieder? Home-Office ist bequem, aber unprofessionell und wenig produktiv. Ein eigenes Büro ist teuer und durch die oft lange Bindung zu Beginn ein riskantes Unterfangen. Als Lösung für dieses Problem wollen sich Co-Working Spaces präsentieren, die es mittlerweile in fast jeder größeren Stadt gibt. Und in der Tat kann ein Co-Working Space der ideale Arbeitsplatz für gewisse Unternehmen sein.  

Was versteht man unter Co-Working?

Co-Working wird übersetzt mit „Zusammenarbeiten“. Und so ziemlich genau das passiert in solchen Offices auch. Nur, dass man nicht unbedingt zusammen, sondern eher nebeneinander arbeitet. Mehrere meist Einzelunternehmer lassen sich in Co-Working Spaces nieder, um entweder einen fixen Arbeitsplatz oder flexible Plätze für zwischendurch zu haben.

Hierfür bezahlt man ein kleines monatliches oder wöchentliches Entgelt, in dem dann aber auch schon so ziemlich alles enthalten ist, was man als Unternehmer braucht: Schreibtisch, ergonomischer Stuhl, Computer, Telefon, Drucker, Scanner – die gesamte Infrastruktur eben. Die Betriebskosten sind auch schon im Beitrag enthalten.

Viele Co-Working Spaces erlauben es auch, dass man die Adresse als Geschäftsadresse verwendet oder gar sein Firmenschild außen anbringt. Die Arbeitsplätze sind flexibel kündbar, sodass man nicht an lange Vertragslaufzeiten gebunden ist.

Co-Working: Pro und Contra

Wer darüber nachdenkt, ob diese Office-Lösung eine gute Alternative wäre, sollte sich der Vor- und Nachteile, die diese Form des Arbeitens mit sich bringt, bewusst sein und dann abwägen, welche Seite überwiegt.

Pro Co-Working

  • Ein klarer Vorteil von Co-Working Spaces liegt sicherlich im Preis-Leistungs-Verhältnis. Man bekommt einen günstigen Arbeitsplatz mit allem, was man zum Arbeiten braucht – und das alles ohne Risiko dank kurzer Vertragslaufzeiten.
  • Es ist der erste Schritt raus aus dem Home-Office, welches zwar bequem ist, aber keine klare Trennung zwischen Privatleben und Arbeit ermöglicht.
  • Produktivität steckt an. Ein Co-Working Space ist voller motivierter Menschen, die ihr Bestes geben und sich damit gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen.
  • Viele Co-Working Spaces stellen auch Konferenzräume zur Verfügung, in denen Kundentermine wahrgenommen werden können – was um einiges professioneller wirkt, als wenn man sie in der eigenen Wohnung empfängt.
  • Co-Working ist sozial. Man kann mit anderen ins Gespräch kommen, sich gegenseitig helfen und inspirieren und so eventuell sogar schon erste wichtige Kontakte knüpfen.
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Co-Working Space für Startups: Für wen sich die Office-Lösung wirklich lohnt, Pixabay.com

Contra Co-Working

  • Gerade Einzelunternehmer stehen oft vor der Frage, ob sich Co-Working finanziell lohnt, denn im Gegensatz zum Home-Office ist es trotz der günstigeren Preise teurer. Und noch dazu ergibt sich jetzt ein Anfahrtsweg, den man davor nicht hatte.
  • Wo viele Menschen arbeiten, wird es zwangsläufig laut – einer telefoniert, andere plaudern über das Wochenende. Wer sich von so vielen Reizen schnell aus der Ruhe bringen lässt, fühlt sich durch diese Situation eventuell gestresst.
  • Wenn man expandieren und weitere Mitarbeiter anstellen möchte, kann es sein, dass die Kosten eines Co-Working Spaces die eines eigenen Büros übersteigen.

Als Fazit bleibt dennoch zu sagen: Die Vorteile überwiegen und die Nachteile lassen sich relativ leicht ausgleichen. Wer expandiert, kann flexibel kündigen. Wer nicht weiß, ob Co-Working seinen Preis wert ist, kann es ausprobieren. Lärm kann man mit schalldichten Kopfhörern überdecken. Hier gilt: Probieren geht über Studieren.

Lohnt sich das gemeinsame Office?

Doch für wen ist diese Office-Lösung überhaupt geeignet? Hier bleibt zu sagen: Den „typischen“ Co-Worker gibt es nicht. Die verschiedensten Branchen lassen sich in solchen Großraumbüros nieder, und sei es nur für eine kurze Zeit.

Eher lassen sich gewisse Unternehmertypen festlegen, die ihre Zelte im Großraumbüro 2.0 aufschlagen. Dies sind vor allem Startups, Jungunternehmer, Freelancer, Blogger, Studenten, Digitale Nomaden, kleine und mittelständische Unternehmen sowie Gründer. Also jeder, der noch nicht viele Mitarbeiter beschäftigt, ist mit dieser Lösung gut bedient.

Kann man im Co-Working Space produktiv arbeiten?

Ja, man kann. Zum einen motiviert es schon, dass viele produktive Menschen anwesend sind, die sich gegenseitig mitziehen. Zum anderen hat man schon den Weg zur Arbeit auf sich genommen, was zusätzlich zur Produktivität anregt. Viele machen sich jedoch Sorgen, ob sie auch wirklich fähig sein werden, sich zu konzentrieren. Doch auch dieses Problem ist lösbar. Sollte es einmal zu laut im Co-Working Space werden, schaffen schalldichte Kopfhörer und eine schöne Konzentrationsplaylist oder die guten alten Ohropax Abhilfe. Natürlich gilt im Co-Working Space: Gegenseitiger Respekt muss unbedingt sein. Daher sollte man selbst mit gutem Beispiel vorangehen und für lange Gespräche den Raum verlassen und generell nicht lauter sprechen, als unbedingt nötig wäre. Die meisten Co-Worker halten sich auch daran.

Co-Working Spaces sind vor allem für Startups, die raus aus dem Home-Office wollen, aber noch nicht bereit sind, sich ein eigenes Büro anzumieten, eine gute Übergangslösung. Solange noch nicht viele Mitarbeiter da sind, lohnt es sich finanziell definitiv. Vor allem Jungunternehmer, Digitale Nomaden und Freelancer greifen gerne auf diese Alternative zurück, da sie alle Vorteile eines Büros mit sich bringt, ohne das Budget zu sprengen.


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Roul Radeke ist Gründer und Geschäftsführer von Selbststaendigkeit.de. Das Onlineportal bietet Existenzgründern und Unternehmern News aus der Gründer- und Unternehmerszene, hilfreiches Wissen für die Gründung und Führung von Unternehmen, geförderte Existenzgründungsberatung (AVGS-Coaching) sowie digitale Produkte für die Selbstständigkeit.

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